Butanal

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Strukturformel
Struktur von Butanal
Allgemeines
Name Butanal
Andere Namen
  • Butyraldehyd
  • n-Butanal
  • Buttersäurealdehyd
  • Butolyd
  • Butyrylhydruer
  • Propylhydrocarbonoxid
  • BUTYRALDEHYDE (INCI)[1]
Summenformel C4H8O
Kurzbeschreibung

farblose Flüssigkeit mit stechendem Geruch[2]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 123-72-8
EG-Nummer 204-646-6
ECHA-InfoCard 100.004.225
PubChem 261
Wikidata Q410603
Eigenschaften
Molare Masse 72,11 g·mol−1
Aggregatzustand

flüssig[2]

Dichte

0,80 g·cm−3 (20 °C)[2]

Schmelzpunkt

−97 °C[2]

Siedepunkt

75 °C[2]

Dampfdruck
  • 120 hPa (20 °C)[2]
  • 186 hPa (30 °C)[2]
  • 288 hPa (40 °C)[2]
  • 427 hPa (50 °C)[2]
Löslichkeit
  • mäßig löslich in Wasser (71 g·l−1 bei 20 °C)[2][3]
  • gut löslich in Ethanol und Diethylether[3]
Brechungsindex

1,3843 (20 °C)[4]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP),[5] ggf. erweitert[2]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 225​‐​319
P: 280​‐​304+340​‐​302+352​‐​210​‐​305+351+338[2]
MAK

20 ml·m−3, 64 mg·m−3[2]

Thermodynamische Eigenschaften
ΔHf0

−239,2 kJ·mol−1[6]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa). Brechungsindex: Na-D-Linie, 20 °C

Butanal (nach IUPAC-Nomenklatur: n-Butanal, auch als Butyraldehyd bekannt) ist eine organisch-chemische Verbindung aus der Stoffgruppe der Aldehyde. Neben dem linearen n-Butanal existiert noch die isomere Verbindung iso-Butanal (Isobutyraldehyd).

Äpfel enthalten natürlicherweise Butanal

Natürlich kommt Butanal in Echtem Lorbeer, Äpfeln, Reis (Oryza sativa), Pelargonien (Pelargonium graveolens) und Echter Guave vor.[7]

Gewinnung und Darstellung

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Großtechnisch hergestellt wird n-Butanal nur durch die Hydroformylierung von Propen bei Temperaturen von 90 – 125 °C und Drücken von 10 – 60 bar. Als Katalysatorsysteme werden meist Rhodium und sulfonierte Triarylphosphine in wässriger Lösung verwendet.[8]

Synthese von Butanal
Synthese von Butanal

Als Nebenprodukt entsteht iso-Butanal (2-Methylpropanal). Butanal ist auch durch schonende Oxidation des entsprechenden Alkohols 1-Butanol zugänglich.[3]

Physikalische Eigenschaften

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Butanal ist eine farblose, stechend riechende, flüchtige, leichtentzündliche Flüssigkeit, die bei Normaldruck bei 75 °C siedet.[2] Die Dampfdruckfunktion ergibt sich nach Antoine entsprechend log10(P) = A−(B/(T+C)) (P in bar, T in K) mit A = 3,59112, B = 952,851 und C = −82,569 im Temperaturbereich von 303.86 bis 347.18 K.[9]

Zusammenstellung der wichtigsten thermodynamischen Eigenschaften
Eigenschaft Typ Wert [Einheit] Bemerkungen
Standardbildungsenthalpie ΔfH0liquid
ΔfH0gas
−245,4 kJ·mol−1[10]
−211,8 kJ·mol−1[10]
als Flüssigkeit
als Gas
Verbrennungsenthalpie ΔcH0liquid −2477,1 kJ·mol−1[11]
Wärmekapazität cp 164,7 J·mol−1·K−1 (25 °C)[12]
2,28 J·g−1·K−1 (25 °C).[12]
als Flüssigkeit
als Flüssigkeit
Kritische Temperatur Tc 537,2 K[13]
Kritischer Druck pc 43,20 bar[13]
Kritische Dichte ρc 3,88 mol·l−1[14]
Kritisches Volumen Vc 0,258 l·mol−1[15]
Schmelzenthalpie ΔFH 10,773 kJ·mol−1[12] beim Schmelzpunkt
Verdampfungsenthalpie ΔVH 32,9 kJ·mol−1[16] beim Normaldrucksiedepunkt

Die Löslichkeit von Wasser in Butanal ändert sich nur wenig mit steigender Temperatur. Dagegen sinkt die Löslichkeit von Butanal in Wasser mit steigender Temperatur.[15]

Löslichkeiten im System Butanal – Wasser[15]
Temperatur in °C 0 10 20 30 40 50
Löslichkeit von Wasser in Butanal in Ma% 3,2 2,8 2,6 2,4 2,4 2,4
Löslichkeit von Butanal in Wasser in Ma% 9,8 8,6 7,6 6,8 6,1

Mit einem Wassergehalt von 8,8 Ma% bildet die Verbindung ein bei 68 °C siedendes Azeotrop. Weitere azeotrop siedende Gemische werden mit Ethanol und n-Hexan gebildet.[15]

Azeotrope mit verschiedenen Lösungsmitteln[15]
Lösungsmittel Wasser Ethanol n-Hexan
Gehalt Butanal in Ma% 91,2 59,4 26
Siedepunkt in °C 68 70,7 60

Sicherheitstechnische Kenngrößen

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Butanal bildet leicht entzündliche Dampf-Luft-Gemische. Die Verbindung hat einen Flammpunkt bei −11 °C.[2][17] Der Explosionsbereich liegt zwischen 1,7 Vol.‑% (51 g/m3) als untere Explosionsgrenze (UEG) und 12,5 Vol.‑% (375 g/m3) als obere Explosionsgrenze (OEG).[2][17] Der maximale Explosionsdruck beträgt 7,5 bar.[2] Die Grenzspaltweite wurde mit 0,92 mm bestimmt.[2][17] Es resultiert damit eine Zuordnung in die Explosionsgruppe IIA. Die Zündtemperatur beträgt 190 °C.[17][2] Der Stoff fällt somit in die Temperaturklasse T4.

Chemische Eigenschaften

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Butanal polymerisiert beim Erhitzen sowie unter Einfluss von Säuren und Alkali. Es reagiert mit Oxidationsmitteln, starken Säuren, starken Basen und Aminen.

Butanal wird zur Herstellung von Vulkanisationsbeschleunigern, Kunstharzen und Weichmachern benötigt. Es ist Grundlage synthetischer Gerb- und Riechstoffe.[3] Außerdem wird aus n-Butanal durch katalytische Hydrierung großtechnisch n-Butanol erzeugt. Des Weiteren kann es durch Oxidation zu Butansäure (Buttersäure) umgesetzt werden.[18]

Sicherheitshinweise

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Die Substanz kann in den Körper durch Inhalation der Dämpfe und durch Verschlucken aufgenommen werden. Dabei werden die Augen, die Haut und die Atemwege gereizt. Der Dampf ist schwerer als Luft und kann sich auf dem Boden ausbreiten.

Die Bildung explosiver Peroxide ist möglich.

Wiktionary: Butanal – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

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  1. Eintrag zu BUTYRALDEHYDE in der CosIng-Datenbank der EU-Kommission, abgerufen am 16. September 2021.
  2. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s Eintrag zu Butyraldehyd in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 8. Januar 2020. (JavaScript erforderlich)
  3. a b c d Eintrag zu Butyraldehyde. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 22. August 2017.
  4. David R. Lide (Hrsg.): CRC Handbook of Chemistry and Physics. 90. Auflage. (Internet-Version: 2010), CRC Press / Taylor and Francis, Boca Raton FL, Physical Constants of Organic Compounds, S. 3-72.
  5. Eintrag zu Butyraldehyde im Classification and Labelling Inventory der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA), abgerufen am 1. Februar 2016. Hersteller bzw. Inverkehrbringer können die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung erweitern.
  6. David R. Lide (Hrsg.): CRC Handbook of Chemistry and Physics. 90. Auflage. (Internet-Version: 2010), CRC Press / Taylor and Francis, Boca Raton FL, Standard Thermodynamic Properties of Chemical Substances, S. 5-26.
  7. BUTANAL (englisch). In: Dr. Duke's Phytochemical and Ethnobotanical Database, Hrsg. U.S. Department of Agriculture, abgerufen am 25. Juli 2023.
  8. Patent DE3530839A1: Verfahren zur Herstellung von 2-Ethylhexanol. Angemeldet am 29. August 1985, veröffentlicht am 5. März 1987, Anmelder: Ruhrchemie AG, Erfinder: Günther Kessen, Boy Cornils, Josef Hibbel, Hans-Wilhelm Bach, Wilhelm Gick, Ernst Wiebus, Wolfgang Zgorzelski.
  9. M. Seprakova, J. Paulech, J. Dykyj: Dampfdruck der Butyraldehyde. In: Chem. Zvesti. 13, 1959, S. 313–316.
  10. a b K. B. Wiberg, L. S. Crocker, K. M. Morgan: Thermochemical studies of carbonyl compounds. 5. Enthalpies of reduction of carbonyl groups. In: J. Am. Chem. Soc. 113, 1991, S. 3447–3450, doi:10.1021/ja00009a033.
  11. G. R. Nicholson: 478. The heats of combustion of butanal and heptanal. In: J. Chem. Soc. 1960, S. 2377–2378.
  12. a b c V. G. Vasil'ev, B. V. Lebedev: Thermodynamics of butanal in the temperature range 0-330K. In: Zh. Obshch. Khim. 59, 1989, S. 2415–2420.
  13. a b A. S. Teja, D. J. Rosenthal: The Critical Pressures and Temperatures of Twelve Substances Using A Low Residence Time Flow Apparatus. In: AIChE Symp. Ser. 86, 279, 1990, S. 133–137.
  14. M. J. Anselme, A. S. Teja: The critical properties of rapidly reacting substances. In: AIChE Symp. Ser. 86, 279, 1990, S. 128–132.
  15. a b c d e D. K. Raff: Butanals. In: Ullmanns Enzyklopädie der Technischen Chemie. Wiley-VCH Verlag, Weinheim 2013. doi:10.1002/14356007.a04_447.pub2.
  16. J. G. Wojtasinski: Measurement of Total Pressures for Determining Liquid-Vapor Equilibrium Relations of the Binary System Isobutyraldehyde n-Butyraldehyde. In: J. Chem. Eng. Data. 8, 1963, S. 381–385, doi:10.1021/je60018a028.
  17. a b c d E. Brandes, W. Möller: Sicherheitstechnische Kenngrößen - Band 1: Brennbare Flüssigkeiten und Gase. Wirtschaftsverlag NW – Verlag für neue Wissenschaft, Bremerhaven 2003.
  18. Eintrag zu Butanole. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 4. Februar 2019.