Faschingskostüm

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Für Fasching kostümierte Kinder in Las Palmas de Gran Canaria

Ein Faschingskostüm, je nach Region auch Fastnachts- oder Karnevalskostüm genannt, ist eine spezielle Kleidung, gegebenenfalls ergänzt um Accessoires wie Maske, Perücke und Schminke, die als Verkleidung bei Fasching, Fastnacht und Karneval getragen wird.

Faschingskostüme existieren als

Entwurf eines Bacchus-Kostüms für den Mainzer Karnevalsverein von Philipp Baum, 1886

Ursprünglich wurden viele Kostüme oder spezielle Gegenstände wie Peitschen und Glocken benutzt, um die bösen Geister des Winters zu verjagen und den Frühling willkommen zu heißen. Dieser Brauch wurde bereits im 13. Jahrhundert zelebriert. Auch heute noch ist dies mit ein Grund für die Verkleidung. Besondere Beliebtheit erfahren die Kostüme heute jedoch vor allem bei Kindern.[1]

Wirtschaftsfaktor Faschingskostüm

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Umsätze und Verkaufsmengen

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Während der Karnevalssession 2011/2012 wurden in Deutschland etwa 300 Mio. Euro Umsatz mit Faschingskostümen und Accessoires gemacht. Verkauft wurden etwa zweieinhalb Millionen Kostüme für Erwachsene und ca. zwei Millionen Kinderkostüme, eine Million Perücken, über zwei Millionen Hüte und etwa sieben Millionen Schminksets.[2]

Das Gewerbe ist teilweise mittelständisch geprägt. In der Nähe von Köln setzt beispielsweise ein spezialisiertes Handelsunternehmen auf 20.000 m² Fläche mit einer Auswahl von 5.000 Kostümen pro Jahr ca. 300.000 Karnevalskostüme ab. Das obere Ende der Preisskala stellen die handwerklich gefertigten Kostüme und maßgefertigte Gardeuniformen für Gruppen wie die Blauen Funken dar. Ein Kölner Unternehmen z. B. fertigt pro Session 600 Uniformen für Karnevalsvereine und Tanzgruppen mit Preisen zwischen 2.000 und 4.500 Euro.[3]

Fachgruppe Karneval im Deutschen Verband der Spielwaren-Industrie

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1981 organisierten sich Teile der einschlägigen Wirtschaft in der Fachgruppe Karneval im Deutschen Verband der Spielwaren-Industrie. Grund war damals der erste Golfkrieg, der zu Absagen aller Festlichkeiten geführt hatte. Die daraus folgenden Umsatzeinbußen waren teilweise existenzbedrohend für die Betriebe. Die Fachgruppe sollte gemeinsam neue Strategien und Absatzmöglichkeiten finden, die eine zeitliche Unabhängigkeit von der Karnevalskampagne ermöglichen und weitere Absagen von Sessionen verhindern.

Im Dezember 2004 war anfangs wegen großen Tsunamis im Indischen Ozean wieder eine Karnevalsabsage im Gespräch. Die Fachgruppe wendete dies durch viele Gespräche mit den Medien, der Politik und den Kirchen ab. Sie argumentierte mit den Möglichkeiten, bei Veranstaltungen, bei denen viele Menschen zusammenkommen, um Spenden bitten zu können. Tatsächlich kamen damals auf vielen Karnevalssitzungen erkleckliche Summen für die Tsunami-Opfer zusammen. Außerdem gelang es der Branche ab 1994 mit der Etablierung des Halloween-Festes in Deutschland ihre Saison um vier Wochen vorzuverlegen.[4]

Kostümgalerien

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Historische Faschingskostüme

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Faschingskostüme international

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Nord- und Mitteleuropa

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Commons: Faschingskostüme – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Warum verkleiden sich Menschen zur Fastnacht? Abgerufen am 9. Mai 2016.
  2. Gerlinde Ahrend: Wirtschaftsfaktor Karneval, Fasching und Fasnet.@1@2Vorlage:Toter Link/yigg.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven) auf Suite101.de; abgerufen am 8. Februar 2013.
  3. Christine Scharrenbroch: Kassenschlager Karneval. Karnevalsorden für Millionen. auf faz.de vom 6. Februar 2013; abgerufen am 8. Februar 2013.
  4. Alles für die Party. (Memento vom 5. Dezember 2013 im Internet Archive) auf: toy.de, 8. Februar 2006.