Nationales Streikdenkmal
Das Nationale Streikdenkmal, auch Monument national de la grève, ist ein Denkmal in Wiltz zum Gedenken an die Opfer des Luxemburgischen Generalstreiks vom 31. August und 1. September 1942.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach Einführung der Wehrpflicht im deutsch besetzten Luxemburg im August 1942 kam es am Morgen des 31. August 1942 in Wiltz zum Generalstreik gegen die Besatzer. Am folgenden Tag, dem 1. September 1942, weitete sich der Streik auf ganz Luxemburg aus, worauf die Besatzer mit Gewalt reagierten. 21 Luxemburger wurden hingerichtet.
In der Stadt Wiltz beschloss der Innenminister Eugène Schaus Anfang 1949, die Opfer des Streiks zu ehren. Er ließ ein Denkmal errichten, das hauptsächlich durch Spenden der Strike Monument Society finanziert wurde. Der Architekt Roger Wercollier wurde dann mit dem Bau des Denkmals beauftragt. Er hat alle Pläne gezeichnet. Mit Hilfe seines Bruders Lucien Wercollier schufen sie vier Flachreliefs aus Marmor.[1]
Der Grundstein für das Denkmal wurde am 5. September 1954 gelegt, die Fertigstellung erfolgte am 17. September 1954. Die Einweihung fand am 30. September 1956 statt.
1973 gab die Post eine Briefmarke mit dem Denkmal des Wëlzer-Streiks heraus.
Am 31. Oktober 2016 wurde das Denkmal in das Ergänzungsinventar der Kulturdenkmale aufgenommen.
Jedes Jahr am 31. August wird eine Gedenkzeremonie zu Ehren der tapferen Opfer organisiert.
Beschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Denkmal besteht aus einem 23 Meter hohen Turm in Form eines Leuchtturms mit einem nach allen Seiten offenen Raum an der Spitze für eine Laterne. Der Turm erhebt sich über einer Krypta, die unter dem Straßenniveau liegt.[2] Er wurde aus Wiltzer Schiefer erbaut. Auf der Straßenseite stellt ein Relief aus rotem Sandstein den Kampf Davids gegen Goliath dar und symbolisiert den mutigen Widerstand der Luxemburger gegen das übermächtige Dritte Reich. Das Relief auf der Rückseite zeigt die Streikenden bei ihrer Hinrichtung im Konzentrationslager Hintzert.[3] Lucien Wercollier schuf zwei weitere Basreliefs für die Krypta des Denkmals. Diese Flachreliefs aus Marmor stellen den Lebens- und Sterbebaum des Märtyrers Sankt Sebastian dar.[1] In der Krypta befindet sich ein Altarraum. An den Wänden befinden sich zwei Tafeln aus schwarzem Granit: Auf der linken Tafel stehen die Namen der 21 Luxemburger, die wegen ihrer Teilnahme am Streik von einem nationalsozialistischen Standgericht zum Tode verurteilt und anschließend erschossen wurden. Auf der rechten Tafel steht:
VENERE EN CE HAUT LIEU
LA MEMOIRE DE CEUX QUI
AUX JOURS LES PLUS SOMBRES
ONT FAIT LE SACRIFICE
DE LEUR VIE PAR AMOUR DE LA
PATRIE ET DE LA LIBERTE
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Beschreibung des Denkmals durch Lucien Wercollier
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Zweiter Weltkrieg : Nationales Denkmal des Streiks. Abgerufen am 3. Oktober 2024 (deutsch).
- ↑ Lucien Wercollier: Monument National de la Grève 30.9.56. 1956, Le Monument vu par l'Architecte, S. 114.
- ↑ Nationales Streikdenkmal Wiltz. Abgerufen am 3. Oktober 2024.
Koordinaten: 49° 58′ 0″ N, 5° 56′ 2,1″ O