Natriumlactat

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Strukturformel
Strukturformel von Natriumlactat
Stereoisomerengemisch – Strukturformel ohne Stereochemie
Allgemeines
Name Natriumlactat
Andere Namen
Summenformel NaC3H5O3
Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 72-17-3
EG-Nummer 200-772-0
ECHA-InfoCard 100.000.702
PubChem 23666456
ChemSpider 6049
DrugBank DB09294
Wikidata Q418235
Eigenschaften
Molare Masse 112,06 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Dichte

1,33 g/ml, 1,31 g/ml (60-prozentiger Sirup)[3]

Schmelzpunkt

161–162 °C[4]

Löslichkeit

mit Wasser mischbar[3]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[5]
keine GHS-Piktogramme

H- und P-Sätze H: keine H-Sätze
P: keine P-Sätze
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Natriumlactat (Natrium lacticum) ist das Natriumsalz der Milchsäure mit der Formel NaC3H5O3.

Natriumlactat ist ein farbloser Feststoff mit einem leicht salzigen Geschmack.

Natriumlactat entsteht (wie die Lactate allgemein) durch Fermentierung einer Zuckerquelle wie Mais oder Rüben und anschließende Neutralisierung der entstandenen Milchsäure.[6]

Kommerziell genutzte Milchsäure wird meistens aus milchfreien Rohstoffen wie Maisstärke, Kartoffeln oder Melasse fermentiert.[7] Weiterhin können Zucker oder Tapioka genutzt werden. Die Starterkultur für die Fermentierung kann Milchprodukte enthalten. Milchsäure wird teils auch aus Milchprodukten wie Molke[6] und Lactose[7] fermentiert, welche bei 6,5 % Feststoffanteil 4,8 % Lactose enthält.[8] Milchsäure aus Milchprodukten wird oft wiederum in Milchprodukten wie Speiseeis und Doppelrahmkäse verwendet.[7] Typischerweise wird Molke zur Herstellung von Milchsäure benutzt, wenn die Molke selber als Abfall bei der Produktion bestimmter Milchprodukte anfällt.[9]

Lebensmitteltechnologie

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Natriumlactat wird in der Lebensmitteltechnik als Säureregulator, Feuchthaltemittel, Schmelzsalz oder als Festigungsmittel eingesetzt. Für die Verwendung in Lebensmitteln wird es als naturgemäß flüssiges Produkt oder aber auch in Pulverform angeboten. Es ist in der EU als Lebensmittelzusatzstoff der Nummer E 325 für alle für Zusatzstoffe zugelassenen Lebensmittel – auch für „Bio“-Produkte – ohne eine Höchstmengenbeschränkung (quantum satis) zugelassen.[10] Bei Milchunverträglichkeit oder -allergie ist Natriumlactat unbedenklich,[6][11] da üblicherweise keine Milch als Rohstoff verwendet wird und sonst auch kein Milchprotein enthält.

Kosmetik, Papier- und Textilherstellung

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Natriumlactat (SODIUM LACTATE, INCI) kann in Haarwaschmitteln und anderen ähnlichen Artikeln wie Flüssigseife eingesetzt werden, da es ein effektives Befeuchtungsmittel darstellt.

Es wird weiterhin in der Kosmetik sowie bei der Herstellung von Papier und Textilien und der Tabakverarbeitung eingesetzt.

Natriumlactat wird in Kombination mit blutdrucksteigernden Sympathomimetika eingesetzt, um durch Überdosierung von Antiarrhythmika der Klasse I verursachte Arrhythmien zu behandeln.[12]

Als Arzneistoff wird eine 50-prozentige Lösung (gemäß Arzneibuch) verwendet, die einen pH-Wert von 6,5 bis 9,0 aufweist und farblos, geruchlos und leicht zähflüssig ist.

Bereits 1836 wurde erkannt, dass Natriumlactat ein Salz einer schwachen Säure ist anstatt eine Base zu sein, und es war bereits bekannt, dass das Lactat in der Leber metabolisiert werden muss, bevor das Natrium eine messbare Wirkung auf den pH-Wert entfalten kann.[13]

In den Weltkriegen wurde es als Ersatz für Glycerin verwendet, um dieses für Kriegszwecke einzusparen.[14]

Einzelnachweise

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  1. Eintrag zu E 325: Sodium lactate in der Europäischen Datenbank für Lebensmittelzusatzstoffe, abgerufen am 27. Juni 2020.
  2. Eintrag zu SODIUM LACTATE in der CosIng-Datenbank der EU-Kommission, abgerufen am 26. Mai 2020.
  3. a b Eintrag zu Sodium lactate bei ChemBlink, abgerufen am 18. April 2012.
  4. Sodium Lactate, Powder (Memento vom 24. August 2012 im Internet Archive) (PDF; 181 kB), lotioncrafter.com
  5. Datenblatt Sodium DL-lactate ≥99% bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 15. Februar 2012 (PDF).
  6. a b c Barrie Silberberg: The Autism and ADHD Diet: A Step-by-Step Guide to Hope and Healing by Living Gluten Free and Casein Free (GFCF) and Other Interventions. Sourcebooks, Inc., 2009, ISBN 1-4022-1845-1, S. 119.
  7. a b c Alisa Marie Fleming: Go Dairy Free: The Guide and Cookbook for Milk Allergies, Lactose Intolerance, and Casein-free Living. Go Dairy Free, 2008, ISBN 0-9791286-2-5, S. 90.
  8. M. D. Ranken, R. C. Kill: Food industries manual. Springer, 1997, ISBN 0-7514-0404-7, S. 125.
  9. Inamdar: Biochemical Engineering: Principles And Concepts. PHI Learning Pvt. Ltd., 2009, ISBN 81-203-3677-1, S. 254.
  10. Verordnung (EG) Nr. 1333/2008 in der konsolidierten Fassung vom 31. Oktober 2022
  11. Alice Willitts, Deborah Carter: Food allergy & your child. Class Publishing Ltd, 2007, ISBN 1-85959-186-8, S. 85: „The following ingredients do not contain milk protein and need not be avoided by people allergic to milk: … Sodium lactate“
  12. Anthony Trevor, Bertram Katzung, Susan Masters: Katzung & Trevor's Pharmacology Examination and Board Review. 8e Auflage. Go Dairy Free, 2008, ISBN 0-07-148869-3, S. 126.
  13. Lewis C. Mills, John Henry Moyer, Hahnemann Medical College and Hospital of Philadelphia: Shock and hypotension: pathogenesis and treatment: the twelfth Hahnemann symposium. Grune & Stratton, 1836, S. 369.
  14. Albert A. Dietz, Ed. F. Degering, H. H. Schopmeyer: Physical Properties of Sodium, Potassium, and Ammonium Lactate Solutions. In: Industrial & Engineering Chemistry. Band 33, Nr. 11, 1941, S. 1444–1447, doi:10.1021/ie50383a027 (englisch).