Dinatriumtetrasulfid

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Strukturformel
Strukturformel von Dinatriumtetrasulfid
Allgemeines
Name Dinatriumtetrasulfid
Andere Namen

Natriumtetrasulfid

Summenformel Na2S4
Kurzbeschreibung

gelber[1] Feststoff mit Geruch nach faulen Eiern[2]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 12034-39-8
ECHA-InfoCard 100.031.628
PubChem 82835
Wikidata Q7553379
Eigenschaften
Molare Masse 174,24 g·mol−1
Aggregatzustand

fest[2]

Dichte

1,335 g·cm−3 (bei 15,5 °C)[1]

Schmelzpunkt

275 °C[2]

Löslichkeit
Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[2]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 228​‐​252​‐​302​‐​311​‐​314​‐​400
P: 210​‐​235+410​‐​280​‐​301+330+331​‐​303+361+353​‐​305+351+338​‐​310[2]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Dinatriumtetrasulfid ist eine anorganische chemische Verbindung des Natriums aus der Gruppe der Sulfide.

Gewinnung und Darstellung

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Dinatriumtetrasulfid kann durch Reaktion von Natriumsulfid oder Natriumdisulfid[3] mit Schwefel gewonnen werden.[4]

Dinatriumtetrasulfid ist ein Feststoff der nach faulen Eiern riecht und der löslich in Wasser und Ethanol ist.[2] Er besitzt eine tetragonale Kristallstruktur mit der Raumgruppe I42d (Raumgruppen-Nr. 122)Vorlage:Raumgruppe/122 mit den Gitterparametern a = 9,5965 Å und c = 11,7885 Å sowie 8 Formeleinheiten pro Elementarzelle.[5]

Dinatriumtetrasulfid wird zur Reduktion organischer Nitroverbindungen, bei der Herstellung von Schwefelfarbstoffen, bei der Erzflotation, bei der Herstellung von Metallsulfiden und bei der Herstellung von Vernetzungsmitteln wie Bis(triethoxysilylpropyl)tetrasulfid eingesetzt. Es dient auch als Vorläufer für bestimmte Spezialpolymere und ist ein Zwischenprodukt im elektrochemischen Ablauf von Natrium-Schwefel-Akkumulatoren, wo es aufgrund der hohen Betriebstemperatur in flüssiger Form vorliegt.[2]

Einzelnachweise

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  1. a b Dale L. Perry: Handbook of Inorganic Compounds. CRC Press, 2016, ISBN 978-1-4398-1462-8, S. 394 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  2. a b c d e f g h i Datenblatt Sodium sulfide, tech., 90+%, H2O 5% max bei Alfa Aesar, abgerufen am 15. Februar 2019 (Seite nicht mehr abrufbar).
  3. Ralf Steudel: Elemental Sulfur and Sulfur-Rich Compounds II. Springer, 2004, ISBN 978-3-540-44951-5, S. 131 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  4. Quelle: [ Dinatriumtetrasulfid], abgerufen am 15. Februar 2019
  5. R. Tegman: The crystal structure of sodium tetrasulphide, Na2S4. In: Acta Crystallographica Section B Structural Crystallography and Crystal Chemistry. 29, 1973, S. 1463, doi:10.1107/S0567740873004735.