Garmin Würzburg
Garmin Würzburg GmbH | |
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Rechtsform | GmbH |
Gründung | 1991 |
Sitz | Würzburg, Deutschland |
Leitung |
|
Mitarbeiterzahl | > 11.400 (2017)[1] |
Umsatz | 33,5 Mio. Euro (2015)[2] |
Branche | Navigationssystem |
Website | www.garmin.com |
Die Garmin Würzburg GmbH ist ein Hersteller von Navigationssystemen, der im Jahr 1991 in Deutschland unter dem Namen Navigon gegründet wurde. Sitz des Unternehmens ist Würzburg, es gibt 49 internationale Standorte.[3] Distributionspartner gibt es in Südafrika, Türkei, Australien, Indien, Brasilien, Russland und den Vereinigten Arabischen Emiraten. Das Kartenmaterial stammt von Here Maps (ehemals Navteq).[4]
Unternehmensstruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Navigon GmbH mit Vertretungen in Europa, Asien, Nordamerika und Australien ist in folgende Geschäftsbereiche unterteilt:
Software
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Für PDA, Mobiltelefon, Smartphone und Standalone-Navigationsgeräte (Personal Navigation Assistant) wird die Software MobileNavigator verwendet. Neben der Zusammenarbeit mit OEM-Partnern bietet Navigon seit 2007 auch selbst entwickelte GPS-Navigationsgeräte an.
Automotive
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zusammen mit der Industrie, wie z. B. Seat, Continental oder BMW, entwickelt Navigon individuelle Softwarekomponenten für fest eingebaute Navigationsgeräte im Bereich Automobilnavigation für den Erst-, Zubehör- sowie Nachrüstmarkt.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Seit ihrer Gründung widmet sich die Navigon AG dem Bereich der mobilen Navigation. Navigon gilt als Erfinder der dynamischen GPS-Navigation, Vorreiter für mobile Pocket-PC-Navigationssysteme und erster Anbieter von mobilen Navigationslösungen inklusive dynamischer Stauumfahrung mittels Traffic Message Channel (TMC).
1991 wurde in Würzburg die Gesellschaft für digitale Kartographie CIS GmbH gegründet. Sie entwickelte 1996 die erste dynamische GPS-Navigation „Autopilot“, später „AutoPilot 2000“. 1998 wurde die Gesellschaft in Navigon umbenannt, im gleichen Jahr folgte die Integration der GPS Gear GmbH. Das erste mobile Navigationssystem für Pocket PC („P1“) konnte 2000 vorgestellt werden. 2002 folgte die Markteinführung der ersten mobilen Onboard-Navigation mit Stauerkennung per TMC.
Übernahme von Navigon
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Am 14. Juni 2011 kündigte das Unternehmen Garmin die Absicht an, die Navigon AG zu übernehmen.[5] Die Übernahme wurde am 26. Juli 2011 abgeschlossen.[6] Mit Wirkung zum 31. Oktober 2011 wurde die Navigon AG in die Rechtsform einer GmbH überführt.[7] Die Namensänderung zu Garmin Würzburg GmbH soll die Anbindung an das Mutterunternehmen betonen. Die Produkte werden weiterhin unter der Marke Navigon verkauft.[8]
Navigon Inc. wurde 2003 in Chicago, USA, gegründet und stellte 2003 die Offboard-Navigation für Mobiltelefone und die Entwicklungsplattform für kartenbasierte Systeme MEDAS, heute MapSensor, vor. Das Mobiltelefon ruft dabei von einem zentralen Server die relevanten Routeninformationen ab. Ein Jahr später kamen der „MobileNavigator 4“, das erste Stück für Stück aufrüstbare System, dem man per Sprachbefehl Anweisungen geben kann, und die erste Software, die Smartphones eine unabhängige Routenplanung ermöglicht (Onboard-Navigation), auf den Markt. Diese mobile Onboard-Navigation war die erste, die europaweit bis in den Hausnummernbereich den richtigen Weg berechnete. 2004 wurden auch firmenindividuelle Navigationslösungen mit Schnittstellen zu Tourenplanungs- und CRM-Systemen entwickelt. Zudem eröffneten die Geschäftsstellen in Benelux, England, Frankreich, Italien Skandinavien und Spanien.
2005 wurde aus der Navigon GmbH die Navigon AG. General Atlantic übernahm 24,9 Prozent am Unternehmen[9]. Ein Jahr später begann die strategische Partnerschaft mit Truck24. Navigon führte 2006 außerdem die Produktfamilie Navigon Right für den professionellen Einsatz ein. Die US-Tochtergesellschaft Navigon Inc. übernahm den Bereich Fahrzeugnavigation des Kartenherstellers Navteq und die Business Unit Automotive in Chicago wurde gegründet.
Den Schritt in den Hardware-Bereich machte das Unternehmen 2007 mit der Einführung der selbst entwickelten Geräteserien Navigon 5100, 7100 sowie 2100, des ersten Navigationssystems mit im Ladekabel integrierten TMC-Empfänger und Reality View. Im gleichen Jahr wurde eine Kooperation mit Samsung im Bereich Smartphone-Navigation begonnen, im Jahr darauf kam die Zusammenarbeit mit ViaMichelin auf dem französischen Markt zustande. Das Jahr 2008 war geprägt vom Launch mehrerer Produkte, nämlich der MN7-Software, der Max-Serie (2110 max) und der Plattform FreshMaps. Nach dem Einstieg in den russischen und griechischen Markt für Navigation beschäftigte die Navigon AG 2008 weltweit nunmehr über 400 Mitarbeiter. Nach Liquiditätsproblemen erhöhte General Atlantic seine Aktienteil von bisher 29,5 % auf nun 90 %. Der Vorstandschef und bisherige Mehrheitseigner Peter Scheufen bleibt im Besitz von 10 % der Anteile.[9] Der neue Vorstand setzte sich aus Egon Minar (CEO), Peter Mauritz (CFO) und Robert Butz (CTO) zusammen.
2009 begann die Navigon AG eine strategische Partnerschaft mit T-Mobile Deutschland im Bereich Smartphone-Navigation und mobile Live-Services. Die erste Version der MobileNavigator für das Apple iPhone 3G(S) im App Store wurde in 23 Varianten veröffentlicht, zudem folgte der Launch der Live-Services für die Produkte 6350 und 8450. Die Führung des Unternehmens wechselte 2009 erneut, neuer Vorstand wurden Egon Minar (CEO) (Vorstandsvorsitzender) und Wend von Wietersheim (CFO), Aufsichtsratsvorsitzender wurde Klaus Esser. 2010 kam die „Navigon select Telekom Edition“ auf den Markt, eine kostenlose MobileNavigator-Grundversion für verschiedene Telefone für Telekom-Kunden. Zudem wurden neue Live-Services veröffentlicht. Navigon stellte 2010 das neue Namenskonzept vor, bei dem die 40er und 70er Serien die Clusterung Easy, Plus und Premium erhielten. Es folgte die Veröffentlichung der 40er und 70er Modelle.
Zur Entwicklung einer GPS-basierten Flottenmanagementlösung begann das Unternehmen 2011 eine Kooperation mit der GPSoverIP GmbH. Im gleichen Jahr wurde die Navigon AG von Garmin Ltd. übernommen und zur Navigon GmbH umgebaut und später in Garmin Würzburg GmbH umfirmiert. Außerdem wurde in diesem Jahr Flinc, eine App für spontane Mitfahrgelegenheiten, in die Navigon-App für Smartphones integriert.[10]
Später wurden von Navigon keine Navigationsgeräte mehr angeboten, sondern nur noch Apps für Mobiltelefone.
2017 wurde das Portfolio der Navigations-Apps für Smartphones um die Motorradnavigation „Navigon Cruiser“ erweitert. Die App war sowohl für iPhones wie auch für Android-Smartphones verfügbar und bietet Motorradfahrern eine eigens für sie optimierte Routenführung an. Darüber hinaus wurden die wichtigsten Bedienelemente für den Einsatz mit Motorradhandschuhen optimiert. Die App beinhaltet Kartenmaterial für Europa, Nordamerika, sowie Australien und Neuseeland.
2018 gab das Unternehmen bekannt, alle Smartphone-Apps einzustellen.[11]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Quellen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Garmin Würzburg GmbH > Unternehmen > Über uns. Aufgerufen am 14. Juli 2017
- ↑ [bundesanzeiger.de: Geschäftsbericht 2015]
- ↑ Garmin Würzburg GmbH > Unternehmen > Über uns. Aufgerufen am 14. Juli 2017
- ↑ Garmin kündigt die Absicht an, Navigon zu übernehmen
- ↑ http://www.navigon.com/portal/de/imprint.html?width=670&height=450&windowClass=mapscoverage
- ↑ Alexander Spier: Navigon wird zu Garmin Würzburg; Meldung auf Heise-Mobil vom 30. Januar 2012.
- ↑ a b Navigon kommt nur mit Finanzspritze über die Runden
- ↑ So funktioniert flinc in Navigon ( des vom 3. Februar 2012 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , flinc.org
- ↑ Ben Schwan: Navigon-Apps verschwinden vom Markt. In: heise.de. 18. April 2018, abgerufen am 3. Februar 2024.