Marineblau 018112

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Strukturformel
Strukturformel von Marineblau 018112
Allgemeines
Name Marineblau 018112
Andere Namen
  • Chromat(2-), [1-{[5-Chlor-2-(hydroxy-κO)phenyl]azo-κN1}-2-naphthalinolato(2-)][4-(hydroxy-κO)-3-{[2-(Hydroxy-κO)-3,5-dinitrophenyl]azo-κN1}-7-[(4-methoxyphenyl)amino]-2-naphthalinsulfonato(3-)]-, Dinatrium (9CI)
  • Navy Blue 018112
Summenformel C39H23ClCrN7Na2O12S
Kurzbeschreibung

dunkelblaues geruchloses Pulver[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer
  • 118685-33-9
  • 682735-84-8 (freie Säure)[2]
PubChem 129318128
Wikidata Q110925362
Eigenschaften
Molare Masse 947,1 g·mol−1
Aggregatzustand

fest[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[1]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Achtung

H- und P-Sätze H: 317​‐​410
P: 261​‐​273​‐​280​‐​321​‐​333​‐​313​‐​501[1]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Marineblau 018112 (auch bekannt als Navy Blue 018112) ist ein Azofarbstoff, welcher in Textilveredelungsbetrieben zum Färben von Wolle und synthetischen Polyamidfasern verwendet wird und das Schwermetall Chrom enthält.[3]

Blauer Farbstoff

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Navy Blue wurde erstmals 1990 von einem in der Schweiz ansässigen Unternehmen in der EU angemeldet. Da der angemeldete Stoff aus zwei Komponenten bestand und bis zu dem Zeitpunkt nur für die erste Komponente eine CAS-Nr. gab (das Navy Blue 018112), wird in der EU von dem „Blauen Farbstoff“ bzw. Blue Colorant gesprochen. Für diese Kombination wurde die EG-Nummer 405-665-4 vergeben sowie die Indexnummer 611-070-00-2.[3] In viele bekannte RSLs bzw. MRSLs, ⁣⁣die ebenfalls den zweiten Komponentenfarbstoff enthalten, wie z. B. die des Ökotex Standard 100, der ZDHC oder der Otto Group, wird mit den entsprechenden Namenserweiterungen auf diesen Umstand hingewiesen.[4][5][6]

Blauer Farbstoff[3]
Strukturformel Komponente 1 Komponente 2
Name
Marineblau 018112 Trinatriumbis(6-(4-anisidino)-3-sulfonato-2-(3,5-dinitro-2-oxidophenylazo)-1-naphtholato)chromat(1-)
anderer Name
  • Chromat(2-), [1-{[5-Chlor-2-(hydroxy-κO)phenyl]azo-κN1}-2-naphthalinolato(2-)][4-(hydroxy-κO)-3-{[ 2-(Hydroxy-κO)-3,5-dinitrophenyl]azo-κN1}-7-[(4-methoxyphenyl)amino]-2-naphthalinsulfonato(3-)]-, Dinatrium (9CI)
  • Dinatrium-(6-(4-anisidino)-3-sulfonato-2-(3,5-dinitro-2-oxidophenylazo)-1-naphtholato)(1-(5-chlor-2-oxido-phenylazo)-2-naphtholato)chromat(1-)
Summenformel
C39H23ClCrN7Na2O12S C46H28CrN10Na3O20S2[7][3]
CAS 1145668-79-6 (unspezifizierte Kombination)
118685-33-9
EG-Nummer 405-665-4
ECHA-InfoCard 100.100.723
-
PubChem 129318128
Wikidata Q111269711
Q110925362 Q112657236
Molare Masse 947,1 g·mol−1 1225,9 g·mol−1

Der Stoff ist hoch fischtoxisch (LC50 = 0,07 mg/L) und es gibt Hinweise auf ein mutagenes sowie carcinogenes Potential.[3]

Mit der Richtlinie 2003/3/EG und der Umsetzung in nationales Recht zum 30. Juni 2004 darf dieser Farbstoff in Konzentrationen von über 0,1 Masseprozent (1000 mg/kg) nicht mehr in den Verkehr gebracht oder zum Färben von Textil- und Ledererzeugnissen als Stoff oder als Bestandteil von Zubereitungen verwendet werden. Allerdings sollte spätestens zum 11. September 2005 eine Überprüfung stattfinden.[8]

Am 30. Dezember 2006 wurde über die REACH die Regelung der Richtlinie in den Anhang XVII aufgenommen.[7]

Einzelnachweise

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  1. a b c d LGC GmbH (Hrsg.): Sicherheitsdatenblatt. 21. November 2018 (lgcstandards.com [PDF; abgerufen am 16. März 2022]).
  2. Eintrag zu Navy Blue 018112 bei Toronto Research Chemicals, abgerufen am 16. März 2022 (PDF).
  3. a b c d e Martin Führ, Stefanie Mereny: Schnittstellenprobleme zwischen gemeinschaftlichem Stoffrecht und anderem sektoralen Umweltrecht – Umsetzungshemmnisse bei der Risikominderung von Altstoffen nach 793/93/EG. Hrsg.: Umweltbundesamt. März 2005, S. 33–42 (reach-helpdesk.info [PDF; abgerufen am 16. März 2022]).
  4. Oeko-Tex (Hrsg.): Anhang 4 - Tabelle der Grenzwerte. 14. Januar 2022, S. 10 (oeko-tex.com [PDF; abgerufen am 25. Februar 2022]).
  5. Chapter 1: ZDHC MRSL (Manufacturing Restricted Substance List). ZDHC Foundation, abgerufen am 18. März 2022 (englisch).
  6. Otto Group (Hrsg.): Restricted Substances List (RSL) for Consumer Goods 01-20041-en. 11. März 2021, S. 3 (englisch, bonprix.de [PDF; abgerufen am 18. März 2022]).
  7. a b Verordnung (EG) Nr. 1907/2006
  8. Richtlinie 2003/3/EG der Kommission über Beschränkungen des Inverkehrbringens und der Verwendung des „blauen Farbstoffes“. In: Amtsblatt der Europäischen Gemeinschaften. 6. Januar 2003, S. 3.