Neolamprologus pulcher
Neolamprologus pulcher | ||||||||||||
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Neolamprologus pulcher | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Neolamprologus pulcher | ||||||||||||
(Trewavas & Poll, 1952) |
Neolamprologus pulcher ist eine Buntbarschart, die endemisch im ostafrikanischen Tanganjikasee an Felsküsten vorkommt.
Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Neolamprologus pulcher wird maximal 8 cm lang, wobei die Weibchen etwas kleiner bleiben. Die Körperhöhe liegt bei 26 bis 33 % der Standardlänge. Neolamprologus pulcher ist beige gefärbt, die Unterseite ist etwas heller. Bei einigen Populationen besitzen die Schuppen der Körperseiten orange Ränder, ein Merkmale das oft zum Schwanzstiel hin immer deutlicher wird. Die unpaaren Flossen sind lang ausgezogen und haben weiße Ränder. Die Schwanzflosse endet in zwei langen weißen Filamenten. Auf den „Wangen“ finden sich hellblaue, gebogene Linien, auf dem Kiemendeckel und Präoperculum zwei dunkle Flecken.
- Flossenformel: Dorsale XVIII–XIX/8–9, Anale V–VIII/5–7
- Schuppenformel 18–22/6–11 (SL)
- Kiemenrechen: 7–14.
Lebensweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Neolamprologus pulcher lebt an Felsküsten, ernährt sich von kleinen Wirbellosen und von Fischbrut und bildet eine Elternfamilie, d. h. Weibchen und Männchen üben die Brutpflege gemeinsam aus und verteidigen gemeinsam das Revier. Auch ältere Jungfische helfen dabei. Der aus 20 bis 60 Eiern bestehende Laich wird in einer Höhle oder Felsspalte abgelegt. Die Tiere können Gesichter anderer Fische anhand derer Farbmuster schnell erkennen und unterscheiden.[1]
Systematik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Form wurde 1952 durch die Ichthyologen Ethelwynn Trewavas und Max Poll als Unterart von Lamprologus savoryi beschrieben (Lamprologus savoryi pulcher). Poll beschrieb 22 Jahre später eine sehr ähnliche Form als eigenständige Art unter dem wiss. Namen Lamprologus brichardi. 1991 wurden beide als eigenständige Arten der Gattung Neolamprologus zugeordnet. Sie unterscheiden sich nur in der Anordnung und Form der beiden dunklen Flecken auf dem Präoperculum. Diese ist bei Neolamprologus brichardi in Form eines liegenden ‘T’ angeordnet, bei N. pulcher sind es zwei senkrecht stehende, gebogene Streifen. N. brichardi lebt in der nördlichen Seehälfte und an verschiedenen Stellen der Südküste, N. pulcher ausschließlich an den Küsten der südlichen Seehälfte. Beide kommen niemals sympatrisch vor aber oft nah beieinander, z. B. in benachbarten Felshabitaten, die nur durch eine Flussmündung voneinander getrennt sind.
DNA-Analysen zeigen, dass es sich nur um eine Art handelt, der „N. brichardi“-Typ mehrmals entstand und von Fischen des „N. pulcher“-Typs abstammt. Da der Name Neolamprologus pulcher zuerst eingeführt wurde, hat er nach der Prioritätsregel der biologischen Nomenklatur Vorrang vor der Bezeichnung Neolamprologus brichardi.[2] Zusammen mit den sehr ähnlichen Arten N. falcicula, N. helianthus, N. marunguensis, N. olivaceous und N. sarvori bildet N. pulcher eine monophyletische Gruppe innerhalb der Lamprologini.[3][4]
Aquaristik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Art gehört zu den unter Aquarianern beliebtesten Tanganjikaseecichliden und wird im Handel vor allem unter der Synonymbezeichnung Neolamprologus brichardi oder unter der Trivialbezeichnung Prinzessin von Burundi,[5] Feenbarsch oder Gabelschwanzbuntbarsch gehandelt.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Pierre Brichard: Das Große Buch der Tanganjika Cichliden. Mit allen anderen Fischen des Tanganjikasees. Bede Verlag, 1995, ISBN 978-3927997943, Seite 534–535.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ M Kohda, L et al. Jordan: Facial Recognition in a Group-Living Cichlid Fish. In: PLOS ONE. 10. Jahrgang, Nr. 11, 2015, S. e0142552, doi:10.1371/journal.pone.0142552 (englisch, plos.org [abgerufen am 18. Februar 2024]).
- ↑ Nina Duftner, Kristina M. Sefc, Stephan Koblmüller, Walter Salzburger, Michael Taborsky, Christian Sturmbauer: Parallel evolution of facial stripe patterns in the Neolamprologus brichardi/pulcher species complex endemic to Lake Tanganyika. Molecular Phylogenetics and Evolution, 45 (2007) 706–715
- ↑ Julia J. Day, Simona Santini & Jaime Garcia-Moreno: Phylogenetic relationships of the Lake Tanganyika cichlid tribe Lamprologini: The story from mitochondrial DNA. Molecular Phylogenetics and Evolution, Volume 45, Issue 2, November 2007, Pages 629-642 doi:10.1016/j.ympev.2007.02.025
- ↑ Christian Sturmbauer, Walter Salzburger, Nina Duftner, Robert Schelly & Stephan Koblmüller: Evolutionary history of the Lake Tanganyika cichlid tribe Lamprologini (Teleostei: Perciformes) derived from mitochondrial and nuclear DNA data. Mol Phylogenet Evol. 2010 October ; 57(1): 266–284.
- ↑ Georg Zurlo: Neolamprologus brichardi (Poll, 1974). Prinzessin von Burundi. In: Claus Schaefer, Torsten Schröer (Hrsg.): Das große Lexikon der Aquaristik. Eugen Ulmer, Stuttgart 2004, ISBN 3-8001-7497-9, S. 692 f.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Neolamprologus pulcher auf Fishbase.org (englisch)