Amt Bochum (Grafschaft Mark)
Das Amt Bochum war ein Verwaltungsbezirk der Grafschaft Mark,[1] welcher seit dem Mittelalter existierte. In dem Gebiet lebten damals ungefähr 10.000 Menschen (heute ungefähr eine Million).[2] Seit dem Jahr 1327 ist ein Amtmann der Grafen von Mark nachweisbar.[3]
Bis 1817
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Amt Bochum war von Ost nach West in ein Ober-, Mittel- und Niederamt unterteilt. Zum östlich gelegenen Oberamt gehörten die Bauerschaften Bövinghausen, Dellwig, Düren, Gerthe, Harpen, Kirchlinde, Kley, Langendreer, Lütgendortmund, Marten, Oespel, Rahm, Somborn, Stockum, Werne und Westrich; zum in der Mitte gelegenen Mittelamt: Altenbochum, Baukau, Bickern, Crange, Eickel, Gold- und Hundhamme, Grumme, Herne, Hiltrop, Hofstede, Marmelshagen, Holsterhausen, Hordel, Laer, Querenburg, Riemke, Uemmingen, Weitmar und Wiemelhausen; zum westlich gelegenen Niederamt zählten: Aschenbruch, Braubauerschaft, Bulmke, Eiberg, Eppendorf, Freisenbruch, Gelsenkirchen, Günnigfeld, Heßler, Höntrop, Hüllen, die Kötter vor Steele (später Königssteele), Leithe, Schalke, Stalleiken, Ueckendorf und Westenfeld.
Bei der Einteilung in Kreise des neu geschaffenen Regierungsbezirks Arnsberg in der Preußischen Provinz Westfalen entstand zum 1. Januar 1817 der Kreis Bochum.
1844 bis 1929
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1844 wurden die Bürgermeistereien in Ämter überführt. Hierbei wurde auch wieder ein Amt Bochum geschaffen. 1855 bestand das Amt Bochum aus: Altenbochum, Bergen, Gerthe, Grumme, Hamme, Harpen, Hofstede, Hordel, Laer, Querenburg, Riemke, Weitmar und Wiemelhausen.
Adelige Häuser
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Adelssitze:[1]
- Gericht Bochum
- Haus Brenschede
- Haus Goy
- Haus Havkenscheid
- Haus Overdieck
- Haus Rechen
- Oberstes und Unterstes Haus Steinkuhl
- Haus Sypen
- Haus Krawinkel
- Haus Dahlhausen
- Haus Nosthausen
- Haus Dorneburg
- Haus Gosewinkel
- Haus Hordel
- Haus Horst zu Bickern, später Hörstchen genannt.
- Haus Lackenbrock
- Haus Crange
- Haus Bärendorf
- Haus Rotschür
- Haus Weitmar
- Haus Heven
- Haus Laer
- Haus Harpen
- Haus Wisch
- Haus Dellwig
- Haus Heyde
- Haus Holte
- Haus Marten
- Haus Wischlingen
- Haus Balcken
- Haus Dinsing
- Haus Goor
- Haus Schwarzemühle
- Haus Leithe
- Haus Grimberg
- Haus Lyren
- Haus Sevinghausen
- Herrlichkeit Horst
- Gericht Langendreer
- Gericht Castrop
Historische Quellen über das Amt Bochum
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jahr | Bezeichnung | Bemerkungen |
---|---|---|
1220 | Isenberger Vogteirollen | 1952 im Fürstlichen Archiv Rheda gefunden.[4][5] |
1332 | Kettenbuch des Stiftes Essen | Das Hebebuch befindet sich heute in einer Vitrine der Essener Domschatzkammer.[6] |
1392/93 | Lehnbücher der Grafen von Mark | [7] |
1486 | Schatzbuch der Grafschaft Mark | Das Schatzbuch wird im Original im NRW-Landesarchiv, Abteilung Westfalen, Münster, aufbewahrt. |
1542 | Türkensteuer, Register des Amtes Bochum | [8] |
1552 | Schatzungsregister der Essener Stiftshöfe in der Grafschaft Mark | [9] |
1598 | Türkensteuer, Register des Mittelamtes Bochum | [10] |
1664 | Feuerstättenverzeichnis des Amtes Bochum | Original im Stadtarchiv Wanne-Eickel, jetzt Stadtarchiv Herne.[11] |
1680 | Steuerliste des Amtes Bochum | [12] |
1670–89 | Landesgrundbuch des Amts Bochum | Auskunft über Lage, Flurnamen, Größe und Qualität jeder landwirtschaftlich genutzten Fläche, Namen der Grundherren, Namen der aufsitzenden Bauern (Pächter, Hörige), deren Abgaben und die zu leistenden Dienste. Eine Aufnahme des Mittelamtes Bochum befindet sich im Staatsarchiv Münster (Kleve-Mark, Hypothekenbücher Nr. 19). Eine Aufnahme des Ober- und Niederamtes Bochum befindet sich im Stadtarchiv Wanne-Eickel (aus dem Schragmüllerschen Archiv des Freiherrn von Düngelen auf Haus Dahlhausen in Hordel stammend).[13] |
1720–30 | Hypothekenbuch | Befindet sich im Landesarchiv Nordrhein-Westfalen Abteilung Westfalen. Angaben über Größe, Beschaffenheit und Belastung der Grundstücke. |
1798 | Personenstandsaufnahme | [14] |
1824 | Katasteraufnahme |
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Genwiki: Amt Bochum
- ↑ Stadt Bochum (Hrsg.): Trotz Cholera, Krieg und Krisen – Eine kleine illustrierte Stadtgeschichte. 1. Auflage. Geiger, Horb am Neckar 2000, ISBN 3-89570-696-5, S. 12.
- ↑ Stefan Pätzold: Bochum. Kleine Stadtgeschichte. Verlag Friedrich Pustet, Regensburg 2017, S. 21–31.
- ↑ Moritz Graf zu Bentheim-Tecklenburg-Rheda: Die große Vogteirolle des Grafen Friedrich von Isenberg-Altena um 1220. Veröffentlichungen aus dem Fürstlichen Archiv zu Rheda, Rheda/Westfalen 1955 (22 Seiten).
- ↑ Moritz Graf zu Bentheim-Tecklenburg-Rheda: Die kleinere, ältere Vogteirolle der Grafen von Isenberg-Altena vor 1220. Veröffentlichung des Fürstlichen Archivs zu Rheda, Rheda/Westfalen 1957 (37 Seiten).
- ↑ Franz Arens: Das Heberegister des Stiftes Essen, nach dem Kettenbuch im Essener Münsterarchiv, 1332. In: Beiträge zur Geschichte von Stadt und Stift Essen. Bd. 34, 1912, S. 1–111.
- ↑ Margret Westerburg-Frisch (Hrsg.): Die ältesten Lehnbücher der Grafen von der Mark (1392 und 1393). Veröffentlichungen der Historischen Kommission Westfalens, Bd. 28: Westfälische Lehnbücher, Bd. 1. Münster in Westfalen 1967.
- ↑ Richard Borgmann: Türkensteuerliste des märkischen Amtes Bochum vom Jahre 1542. In: Westfalen, 1936, 21. Jg., Heft 1.
- ↑ Richard Borgmann: Schatzungsregister der Essener Stiftshöfe in der Grafschaft Mark. In: Wittener Jahrbuch, 1937.
- ↑ Johannes Bauermann: Das Türkensteuerregister von 1598 für das Amt Bochum. In: Jahrbuch des Vereins für Orts- und Heimatkunde in der Grafschaft Mark, 51, 1937.
- ↑ Eduard Schulte: Die Bevölkerung des Amtes Bochum im Jahre 1664. Veröffentlichung des Archives Wanne Band I. Wattenscheid, 1925.
Eduard Schulte: Liste der Feuerstätten des Amtes Bochum von 1664 (Stadtarchiv Wanne-Eickel). In: Beiträge zur Geschichte Dortmunds und der Grafschaft Mark, Band 32, 1925. - ↑ F. Schmidt: Steuerliste des Amtes Bochum einschließlich des Gerichts Eickel von etwa 1680. In: Der Märker, 1, 1951/52.
- ↑ Landesaufnahme von 1670–1688 im Amte Bochum ( des vom 5. Januar 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Personenstandsaufnahme vom Amt Bochum 1798 ( des vom 5. Januar 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.