Nikita Kirillowitsch Witjugow

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Nikita Witjugow
Nikita Witjugow, Grenke Chess Open 2016
Name Nikita Kirillowitsch Witjugow
Verband Russland Russland (bis 2022)
FIDE (2022–2023)[1]
England England (seit 2023)
Geboren 4. Februar 1987
Leningrad
Titel Internationaler Meister (2006)
Großmeister (2007)
Aktuelle Elo‑Zahl 2668 (Dezember 2024)
Beste Elo‑Zahl 2756 (November 2019)
Karteikarte bei der FIDE (englisch)

Nikita Kirillowitsch Witjugow (russisch Никита Кириллович Витюгов, FIDE-Bezeichnung Nikita Vitiugov; * 4. Februar 1987 in Leningrad) ist ein russischer Schachspieler, der seit 2023 für den englischen Schachverband spielt. Seit 2007 trägt er den Titel eines Großmeisters.

Witjugow gewann 2005 die russische Juniorenmeisterschaft U18 und wurde in den beiden folgenden Jahren jeweils Vizemeister der Altersklasse U20. Im Juli 2005 besiegte er bei einem über Internet ausgetragenen Städtewettkampf zwischen New York und Sankt Petersburg den amerikanischen Großmeister Alexander Stripunsky mit 2:0.[2] Im Juli 2006 gewann er das Turnier Blue Sevan in Armenien mit 6,5 Punkten aus neun Partien. Bei der Juniorenweltmeisterschaft im Oktober 2006 in Jerewan kam er auf den 2. Platz.[3] 2006 nahm er in Moskau erstmals an den Russischen Meisterschaften teil (Platz 11).[4] Bei der Europameisterschaft 2007 in Dresden kam er mit 7,5 Punkten aus elf Partien auf Platz 19. Im Blitzturnier des Schachfestivals von Biel 2007 belegte er den zweiten Platz hinter Georg Meier.[5] Beim Schach-Weltpokal 2007 in Chanty-Mansijsk scheiterte er in der ersten Runde an Konstantin Sakajew.[6] Bei der Europameisterschaft 2008 in Plowdiw kam er mit 7 Punkten aus elf Partien auf Platz 44.[7] Witjugow nahm sechsmal am Schach-Weltpokal (2007, 2009, 2011, 2013, 2015 und 2017) teil. Am erfolgreichsten war er 2009, als er durch Siege gegen Abhijeet Gupta, Gilberto Milos und Konstantin Sakajew das Achtelfinale erreichte, in dem er Sergei Karjakin unterlag. Im April 2017 gewann er das Grenke Chess Open in Karlsruhe vor Maxim Matlakow[8], den er auch im Oktober 2021 bei den Russischen Meisterschaften in Ufa auf den 2. Platz verweisen konnte und sich zum russischen Meister krönte.[9]

Zudem gewann Witjugow die Erstausgabe des Masters beim Prager Schachfestival im März 2019 mit 5½ Punkten aus 9 Partien.[10]

2006 wurde Witjugow zum Internationalen Meister (IM) ernannt. Die erforderlichen Normen hatte er im Oktober 2003 beim St. Petersburg Open, im Oktober 2004 beim Tschigorin Memorial in Sankt Petersburg und im Juli 2005 bei der Jugendweltmeisterschaft U18 in Belfort erfüllt.[11] 2007 folgte die Ernennung zum Großmeister (GM). Die IM-Norm vom Tschigorin-Memorial galt gleichzeitig als GM-Norm, weitere GM-Normen erfüllte Witjugow im Juni 2006 beim FINEC Rector Cup in Sankt Petersburg sowie im Juli 2006 beim Blue Sevan in Sewan.[12] 2010 veröffentlichte er ein Buch über die Französische Verteidigung (The French Defence: A Complete Black Repertoire, ISBN 954-8782-76-6.), das 2012 in überarbeiteter Auflage unter dem Titel French Defence Reloaded (ISBN 954-8782-86-3.) erschien.

Elo-Entwicklung

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Elo-Entwicklung[13]
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Nationalmannschaft und Verbandszugehörigkeit

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Witjugow nahm an den Schacholympiaden 2010 (mit Russlands zweiter Mannschaft)[14] und 2018[15] teil und erreichte dabei 2018 mit der Mannschaft den dritten Platz. Bei Mannschaftsweltmeisterschaften gehörte er 2010, 2011, 2013, 2015 und 2017 zur russischen Auswahl. Mit der Mannschaft gewann er die Mannschafts-WMs 2010 und 2013 und erreichte 2017 den zweiten Platz, in der Einzelwertung erreichte er 2010 am zweiten Reservebrett, 2011 am Reservebrett und 2017 am dritten Brett jeweils das beste, 2013 am Reservebrett das drittbeste Einzelergebnis.[16] Witjugow nahm ferner an den Mannschaftseuropameisterschaften 2017 und 2019 teil. Er erreichte 2017 mit der Mannschaft den zweiten Platz und gewann die Einzelwertung am dritten Brett[17], 2019 wurde er Mannschaftseuropameister.[18]

Aus Protest gegen den Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine legte Witjugow im Mai 2022 – zusammen mit anderen namhaften russischen Großmeistern – seine russische Verbandszugehörigkeit nieder und spielt seither unter der Flagge der FIDE.[1]

In der russischen Mannschaftsmeisterschaft spielte Witjugow 2002 und 2003 für die zweite Mannschaft von Sankt Petersburg, 2004 und 2006 war er Reservespieler der ersten Mannschaft, seit 2008 ist er Stammspieler der ersten Mannschaft. Er wurde 2013 und 2016 russischer Mannschaftsmeister.[19] Mit Sankt Petersburg nahm er außerdem seit 2008 an allen elf Austragungen des European Club Cups teil. 2011 gewann er mit der Mannschaft und erreichte das beste Einzelergebnis am zweiten Brett, 2012 erreichte er mit der Mannschaft den zweiten und in der Einzelwertung den dritten Platz am dritten Brett, 2013 gelang ihm das zweitbeste Ergebnis am dritten Brett, 2015 belegte er mit der Mannschaft den dritten Platz und erreichte das zweitbeste Ergebnis am dritten Brett, 2016 erreichte er sowohl mit der Mannschaft als auch in der Einzelwertung am dritten Brett den zweiten Platz[20], und 2018 gewann er sowohl mit der Mannschaft[21] als auch in der Einzelwertung an Brett 2.[22] In der deutschen Bundesliga spielte Witjugow von 2009 bis 2013 für den SV Wattenscheid, in der Saison 2016/17 und erneut in der Saison 2018/19 trat er für die SV 1930 Hockenheim an. In der chinesischen Mannschaftsmeisterschaft spielte Witjugow 2009 und 2011 für Zhejiang, 2012 für Hebei. In der tschechischen Extraliga spielte er von 2009 bis 2013 und seit der Saison 2014/15 für den 1. Novoborský ŠK, mit dem er 2010, 2011, 2012, 2013, 2015, 2016, 2017 und 2018 tschechischer Mannschaftsmeister wurde.[23] Die spanische Mannschaftsmeisterschaft gewann Witjugow 2018 mit Sestao Bizkaialde.

Commons: Nikita Witjugow – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. a b Peter Doggers: „Russian Grandmasters Leave Russia: 'I Have No Sympathy For This War'“, online auf chess.com, veröffentlicht am 5. Mai 2022, abgerufen am 15. Juni 2022.
  2. Chess Masterminds 2005 (Memento vom 18. November 2010 im Webarchiv archive.today) (englisch)
  3. Shen Yang and Zaven Andriasian World Junior Champions, ChessBase.com, 17. Oktober 2006
  4. Evgeny Alekseev becomes the champion of Russia (Memento vom 12. November 2010 im Internet Archive), Russiachess.org
  5. Blitz Chess Championship Biel
  6. World Chess Championship 2007 World Cup, Khanty-Mansiysk, Russia, XI-XII, 2007
  7. Final Ranking Plovdiv 08 (Memento vom 29. April 2012 im Internet Archive)
  8. Nikita Vitiugov gewinnt GRENKE Chess Open 2017 Bericht von Georgios Souleidis
  9. Russian Championship Superfinal 2021. In: chess24.com. 20. Oktober 2021, abgerufen am 20. Oktober 2021.
  10. Peter Doggers: Vitiugov Wins Prague Chess Festival Masters. 15. März 2019, abgerufen am 26. Januar 2022 (englisch).
  11. IM-Antrag bei der FIDE (englisch)
  12. GM-Antrag bei der FIDE (englisch)
  13. Zahlen gemäß Elo-Listen der FIDE. Datenquellen: fide.com (Zeitraum seit 2001), olimpbase.org (Zeitraum 1971 bis 2001)
  14. Nikita Witjugows Ergebnisse bei Schacholympiaden auf olimpbase.org (englisch)
  15. 43rd Olympiad Batumi 2018 Open Teamaufstellung mit Einzelergebnissen – Open Russia. In: chess-results.com. 5. Oktober 2018, abgerufen am 13. Juni 2019.
  16. Nikita Witjugows Ergebnisse bei Mannschaftsweltmeisterschaften auf olimpbase.org (englisch)
  17. Nikita Witjugows Ergebnisse bei Mannschaftseuropameisterschaften auf olimpbase.org (englisch)
  18. 22nd European Team Chess Championship 2019 Open Teamaufstellung mit Einzelergebnissen Russia. In: chess-results.com. 2. November 2019, abgerufen am 15. November 2019.
  19. Nikita Witjugows Ergebnisse bei russischen Mannschaftsmeisterschaften auf olimpbase.org (englisch)
  20. Nikita Witjugows Ergebnisse bei European Club Cups auf olimpbase.org (englisch)
  21. 34th European Club Cup Brettliste ( Endstand nach 7 Runden ). In: chess-results.com. 24. Oktober 2018, abgerufen am 13. Juni 2019.
  22. 34th European Club Cup Teamaufstellung mit Einzelergebnissen Mednyi Vsadnik St.Petersburg. In: chess-results.com. 24. Oktober 2018, abgerufen am 13. Juni 2019.
  23. Nikita Witjugows Ergebnisse in der tschechischen Extraliga auf olimpbase.org (englisch)