Alawiten

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Das Zülfikar, Schwert des Ali ibn Abi Talib, gilt als Identifikationssymbol der Alawiten.

Die Alawiten (arabisch علويون, DMG ʿAlawīyūn; türkisch Arap Alevileri) bzw. Nusairier (arabisch نصيريون, DMG Nuṣairiyūn, türkisch Nusayriler) sind eine religiöse Sondergemeinschaft in Vorderasien,[1][2] die im späten 9. Jahrhundert im Irak entstanden ist und zum schiitischen Spektrum des Islams gehört.[1] Sie sind nicht zu verwechseln mit den türkischen und kurdischen Aleviten, die früher Kizilbasch genannt wurden.[1][2]

Der Name „Alawiten“ (علويون / ʿAlawīyūn) wird erst seit dem späten 19. Jahrhundert für diese Gruppe verwendet.[3] Vor dieser Zeit war „Nusairier“ der allgemein übliche Name für sie. Er leitet sich von Muhammad ibn Nusair an-Numairī (gestorben um ca. 864) ab, der als Gründer der Nusairier gilt. Dieser trat um 860 für den zehnten Imam der Schiiten, ʿAlī al-Hādī an-Naqī, in Erscheinung.[4]

Um den Ruch des Sektiererischen ihrer Vorfahren abzulegen und um sich selbst als Teil der großen schiitischen Gemeinde zu präsentieren, begannen die Nusairier Ende des 19. Jahrhunderts, sich als „Ali-Anhänger“ (ʿAlawīyūn) zu bezeichnen. In der Türkei werden die Alawiten heute als Arap Alevileri („arabische Aleviten“) oder auch als Güney Alevileri („südliche Aleviten“) bezeichnet, um die Unterscheidung von den Aleviten bzw. anderen „Anhängern Alis“ eher herunterzuspielen.[2][5][6] Der Begriff Nusairier wird heutzutage vor allem von Islamisten bevorzugt, um die islamische Natur der Glaubensgemeinschaft in Frage zu stellen.[7]

In den eigenen Quellen der Nusairier tauchen noch andere Selbstbezeichnungen auf, insbesondere die unverfänglichen Ausdrücke muwahhidūn („Einheitsbekenner“) und ahl al-tauhīd, die die Gruppe als monotheistisch kennzeichnen.[8] Ein weiterer Name, den die Alawiten für ihre Religion verwenden, ist „Pfad der Dschunbulāner“ (Tarīqat al-Ǧunbulānīya), benannt nach dem dritten Scheich Abū Muhammad ʿAbdallāh al-Dschannān al-Dschunbulānī (gest. 900), der als einer der ältesten Autoren der nusairischen Religion gilt.[9]

Die Anfänge im Irak

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Die Nusairīya entstand im späten 9. Jahrhundert im Milieu der irakischen Ghulat-Sekten. Die Mythologie und Terminologie dieser Sekten findet sich in der nusairischen Literatur fast unverändert wieder.[10] In der zweiten Hälfte des neunten Jahrhunderts trat in diesem Milieu der Araber Abū Schuʿaib Muhammad ibn Nuṣayr aus dem Stamm der Banū Numair mit dem Anspruch auf, der bāb („das Tor“) des elften schiitischen Imams Hasan al-ʿAskarī (gest. 873) zu sein. Die von ihm geführte Gemeinschaft wurde von der Familie der Banū l-Furāt unterstützt, die als Sekretäre und Wesire im Dienst der Abbasiden standen. Ein Rivale um die Führung der Gemeinschaft war Isḥāq ibn Muḥammad al-Aḥmar. Auf ihn geht die mit der Nusairīya rivalisierende Schwestersekte der Isḥāqīya zurück. Nach dem Tod Ibn Nuṣairs, der zu unbekanntem Zeitpunkt erfolgte, übernahmen nacheinander Muhammad Ibn Dschuundub und al-Dschannān al-Dschunbulānī die Führung der Nuṣairīya, die offenbar aber nur geringe Führungsqualitäten hatten, so dass die Gemeinschaft viele Anhänger verlor.[11]

Verbreitung nach Harran und Syrien

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Wesentlich erfolgreicher war al-Husain ibn Hamdān al-Chasībī, der offenbar von al-Dschunbulānī in die nusairische Lehre eingewiesen wurde, der aber auch mit einem anderen Anhänger Ibn Nuṣairs, ʿAlī ibn Ahmad aus Turbāʾ, einem Dorf bei Karbalāʾ, in Verbindung stand. Al-Chasībī predigte ab 926 öffentlich in Bagdad, wurde inhaftiert, floh aus der Haft und verbreitete anschließend die nusairischen Lehren in Syrien und in Harran, wo eine erste Gemeinde mit 51 Anhängern entstand. Nach der buyidischen Machtübernahme in Bagdad (945) kehrte er in den Irak zurück und verfasste dort sein Sendschreiben ar-Risāla ar-rāstbāschīya für den buyidischen Emir ʿIzz ad-Daula Bachtiyār (gest. 368/976), der, wie sich aus den zahlreichen panegyrischen Äußerungen über ihn in den nusairischen Schriften erschließen lässt, die Nusairier im Irak unterstützte. Die Führung der irakischen Gemeinde legte al-Chasībī in die Hände von ʿAlī ibn ʿĪsā al-Dschisrī, während er selbst schon bald wieder nach Syrien reiste, wo er am Hof des schiitischen Hamdaniden-Herrschers Saif ad-Daula die nusairischen Lehren verbreitete.[12]

Verlagerung des Zentrums der Nusairīya nach Nordsyrien

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Mit al-Chasībī verlagerte sich das Zentrum der Nusairīya nach Nord-Syrien. Nach seinem Tod übernahm Muhammad ibn ʿAlī al-Dschillī, einer seiner Schüler aus dem Kreis in Harrān, die Führung der Gemeinschaft. Von Aleppo aus steuerte er ein Netz von nusairischen Gemeinden, das neben Harrān jetzt auch Städte wie Beirut und Tiberias und Tripolis umfasste. Für sie schrieb er nicht nur Werke, die die esoterischen Lehren der Sekte erklärten, sondern auch Sammlungen von religiösen Gutachten, die besonders der Frage der Initiation in die Gemeinschaft viel Aufmerksamkeit schenkten.[13] Nach alawitischer Überlieferung wanderte at-Tabarani 1032 wegen der unaufhörlichen Kriege von Aleppo nach Latakia (al-Ladhiqiya) aus, um sich dort niederzulassen.

Die byzantinische Rückeroberung von weiten Teilen Westsyriens in der zweiten Hälfte des 10. Jahrhunderts führte dazu, dass die nusairischen Missionare jetzt zum großen Teil auf christlichem Territorium operierten. Dies spiegelt sich auch in der Entwicklung der nusairischen Literatur wider, die die eigene Lehre nun vor allem vor dem Hintergrund christlicher Vorstellungen darlegt. Am stärksten zeigt sich diese Tendenz bei Maimūn at-Tabarānī, der in der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts die Führung der nusairischen Gemeinschaft übernahm. Er entwickelte einen neuen nusairischen Festkalender, in den auch christliche Feste integriert waren. Neue religiöse Konkurrenz erhielt die Nusairīya durch das in dieser Zeit aufkommende Drusentum, das Syrien als eines seiner wichtigsten Missionsgebiete betrachtete. Hamza ibn ʿAlī, der Gründer des Drusentums, fasste mehrere Schriften gegen die Nuṣairīya ab, in denen er deren Lehren zu widerlegen versuchte.[14]

Etablierung im syrischen Küstengebirge

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Für die weitere Geschichte der Nusairīya war es von großer Bedeutung, dass im 11. Jahrhundert zwei Familien im syrischen Küstengebirge, die Banū Muhriz und die Banū l-Ahmar, ihre Lehre übernahmen. Während die nuṣairischen Gemeinden des Irak sowie die von Harran, Aleppo und Tiberias zu jener Zeit einen Niedergang erlebten, wurde der Dschabal, das syrische Küstengebirge, zum wichtigsten nuṣairischen Einwanderungsgebiet. Die Herrschaft der Kreuzfahrer in Antiochien (seit 1098) und Latakia (seit 1103) scheint die Ausbreitung der Sekte über das unzugängliche Gebirge im Hinterland nicht beeinträchtigt zu haben.[15]

Im frühen 13. Jahrhundert gerieten die Nusairier im syrischen Küstengebirge allerdings in eine immer schärfere Konkurrenz zu den nizāritischen Ismāʿīliten, die hier eine Kette von Festungen unterhielten, sowie zu neu eingewanderten Kurden. Als es nach 1218 in der Festung von Sahyun zu einem Massaker an Nusairiern kam, erhielten diese von einem schiitischen Emir, al-Hasan al-Makzūn as-Sindschārī, Hilfe aus dem Sindschar-Gebiet. Der Emir rückte 1222 mit 50.000 Kämpfern in das Küstengebiet vor, schlug Nizārīten und Kurden in die Flucht und vernichtete auch die mit der Nusairīya rivalisierende Isḥāqīya, die im Küstengebiet noch einige Anhänger hatte. Damit erhielt nun das syrische Küstengebirge einen eindeutig nusairischen Charakter.[16] Nach alawitischer Überlieferung fand in der Stadt ‘Āna am mittleren Euphrat im 13. Jahrhundert eine Art Konzil statt, zu dem Vertreter aus Bagdad, Aleppo, Latakia und dem Dschebel Ansariye kamen, um eine Lösung im Glaubensstreit mit den Ismāʿīliten zu finden. Diese und eine weitere Versammlung 1291 in Safita endeten erfolglos.[17]

Bekehrungsversuche unter Mamluken und Osmanen

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Nachdem 1260 der Mamluke az-Zāhir Baibars Syrien erobert hatte, gab es von staatlicher Seite Versuche, die Nusairier zum Sunnitentum zu konvertieren. 1317 kam es daraufhin zu einem nusairischen Aufstand, bei dem sich der Anführer selbst zum Mahdi erklärte.[18] Der hanbalitische Gelehrte Ibn Taimiyya erklärte wenig später in einer Fatwa, dass Nusairier dem Islam mehr schadeten als Christen und Juden und getötet werden müssten. Er konnte sich mit seiner Auffassung allerdings nicht durchsetzen. Die Nusairier wurden im mamlukischen Staat schließlich den anderen nicht-muslimischen Minderheiten gleichgestellt und mussten wie sie die Dschizya entrichten.[19]

Der Alawitenstaat als Teil des Völkerbundmandats für Syrien und Libanon

Über die Geschichte der Nusairier vom 16. bis zum 18. Jahrhundert ist nicht viel bekannt. In spätosmanischer Zeit wurden die Nusairier zur Zielgruppe protestantischer Missionare, die sie davon zu überzeugen versuchten, dass ihre Religion christliche Ursprünge habe. Ausgelöst durch diese Missionsaktivitäten, begann sich unter Sultan Abdülhamid II. auch die osmanische Verwaltung für die Nusairier zu interessieren und versuchte, sie dem herrschenden sunnitisch-hanafitischen Islam anzunähern. In diesem Rahmen wurden im syrischen Küstengebirge eine Anzahl von Schulen und Moscheen errichtet.[20]

Französisches Mandat und Alawitenstaat

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Am Ende des Ersten Weltkrieges begannen die Franzosen, Syrien zu besetzen. Schon bald nach der Besetzung teilten sie das Gebiet in Kleinstaaten auf. Nachdem sie auf der Konferenz von San Remo vom Völkerbund das Mandat für Syrien erhalten hatten, richteten sie am 31. August 1920 das „Autonome Territorium der Alawiten“ ein, das sich aus dem früheren osmanischen Sandschak von Tripolis und einem Teil des Bezirks Masyaf zusammensetzte. Am 12. Juli 1922 erhoben sie dieses Gebiet zum eigenständigen Alawitenstaat, der eine eigene Fahne hatte und zusammen mit den Staaten Damaskus und Aleppo die „Föderation der Staaten Syriens“ bildete. Diese Föderation wurde allerdings im Dezember 1924 schon wieder aufgelöst und durch einen syrischen Staat ersetzt, der Aleppo, Damaskus und den Sandschak Alexandrette umfasste. Der Alawitenstaat dagegen wurde als „Unabhängiger Staat der Alawiten“ (Etat indépendent des Alaouites) von einem französischen Gouverneur getrennt verwaltet.[21] Erst 1937 wurde das Alawitengebiet mit dem übrigen Syrien wiedervereinigt.[22]

Die Alawiten im syrischen Staat

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Die Assad-Familie

In dem 1946 unabhängig gewordenen Syrien bildeten die Alawiten zunächst eine marginalisierte Bevölkerungsgruppe. Lediglich in der Armee spielten sie eine wichtige Rolle. Das lag daran, dass der alawitischen bäuerlichen Bevölkerung meist das Geld fehlte, um sich vom Militärdienst freizukaufen. Größeres politisches Gewicht gewannen die Alawiten erstmals 1963 durch die Machtübernahme der Baath-Partei, weil ein großer Teil der Führungskader im militärischen und zivilen Arm dieser Partei Alawiten waren. 1970 übernahm der aus Qardaha (südöstlich von Latakia) stammende alawitische Verteidigungsminister und Luftwaffenchef Hafiz al-Assad die Macht im Staat und wurde durch ein Referendum am 12. März 1971 als Staatspräsident bestätigt. Das Alawitengebiet profitierte von al-Assads Macht deutlich, vor allem die kleine Hafenstadt Latakia dehnte sich in einem Bauboom weit aus.[23]

1973 wurde auf Druck der orthodoxen Rechtsgelehrten und der sunnitischen Bevölkerungsmehrheit ein Paragraph in die syrische Verfassung eingefügt, der das Bekenntnis des Präsidenten zum Islam obligatorisch machte. Hafiz al-Assad entsprach dem durch demonstrative Teilnahme am islamischen Kultus. In seinen Reden versuchte er nachdrücklich, seine Zugehörigkeit zum Islam zu unterstreichen, da die orthodox-sunnitische Propaganda unter Berufung auf mittelalterliche Sektenbücher den nusairischen Glauben als häretisch, ja unislamisch zu verketzern bemüht war.[24] In den 1980er Jahren forderten in Syrien Vertreter der sunnitischen Opposition auf Grundlage des religiösen Gutachtens von Ibn Taimīya die Liquidation der Alawiten.[25]

Nach dem Ausbruch des syrischen Bürgerkriegs

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Nach den Zusammenstößen zwischen dem alawitischen Regime und der sunnitischen Opposition in den frühen 1980er Jahren wurde das Sprechen über religiöse Zugehörigkeiten in Syrien weitgehend tabuisiert. Dies änderte sich nach dem Ausbruch des Bürgerkriegs Anfang 2011. Die Bürgerrechtlerin Loubna Mrie bekannte sich bei Reden auf regimefeindlichen Demonstrationen zum Beispiel offen zu ihrer alawitischen Religionszugehörigkeit.[26] Zu einer neuen Verschärfung der Gegensätze zwischen Sunniten und Alawiten, die auch internationale Wellen schlug, kam es im Frühjahr 2013, als die syrische Armee zusammen mit Kämpfern der schiitischen Hisbollah-Miliz eine Offensive startete, um die von Aufständischen gehaltene Stadt Kusseir zurückzuerobern. Bezugnehmend auf diese Ereignisse, rief der katarische Fernsehprediger Yusuf al-Qaradawi am 31. Mai 2013 in einer Freitagspredigt zum Kampf gegen Assad und seine „nusairische Gruppe“ (fīʾatu-hū) auf. Hierbei verwies er auf das Gutachten von Ibn Taimīya aus dem 13. Jahrhundert, wonach die Nusairer „ungläubiger als Juden und Christen“ (akfar min al-Yahūd wa-n-Naṣārā) seien.[27]

Im August 2013 kam es nach einem Bericht der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch zu einem Massaker an Alawiten in der Umgebung von Latakia. Kämpfer der islamistisch-salafistischen Aufständischen-Organisationen al-Nusra-Front, Islamischer Staat im Irak und der Levante, Ahrar al-Scham, Jaish al-Muhajireen wal-Ansar und Suqur al-Izz griffen demnach am 4. August 2013, dem ersten Tag des Fastenbrechens, zehn alawitische Dörfer an, töteten mindestens 190 Zivilisten, wovon mindestens 67 hingerichtet oder rechtswidrig getötet wurden, und nahmen über 200 als Geiseln, hauptsächlich Frauen und Kinder.[28]

Quellen und Erforschung

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Da es sich bei den Alawiten um eine Geheimreligion handelt, sind Informationen nur spärlich. Dagegen kursieren viele Gerüchte um die Glaubenslehre und den Kult. Die wichtigste Quelle für die Erforschung der alawitischen Religion war lange Zeit die Enthüllungsschrift eines nusairischen Renegaten namens Sulaiman Efendi aus Adana mit dem Titel: „Die salomonische Erstlingsfrucht – Enthüllung der Geheimnisse der nusairischen Religion“ (al-Bākūra as-Sulaimāniya fi kaschf asrār ad-diyāna an-Nusairīya). Sie wurde 1864 in Beirut von protestantischen Missionaren veröffentlicht und 1888 ins Englische übersetzt.[29] Sulaiman Efendi, der zum Christentum konvertierte, wurde kurz nach der Veröffentlichung Opfer eines Mordanschlags in Tarsus.

Auf der Bākūra fußte auch die erste Gesamtdarstellung der nusairischen Religion von René Dussaud, die 1900 in Paris veröffentlicht wurde. Dussaud versuchte nachzuweisen, dass die „Nusairier“ schon lange vor dem Islam im syrischen Küstengebirge lebten und phönizische Ursprünge hätten. In ihrem Namen sah er eine Verballhornung der Selbstbezeichnung (Nasoraya) der Mandäer und verschiedener anderer vorchristlicher und judenchristlicher Sekten.[30]

Neben der Bākūra standen als Quellen noch verschiedene nusairische Handschriften zur Verfügung, die von europäischen Reisenden, insbesondere von Carsten Niebuhr, im 18. und 19. Jahrhundert nach Europa gebracht worden waren. Sie wurden vor allem von Rudolf Strothmann in verschiedenen Studien über die Nusairier ausgewertet.

Ab den 1980er Jahren begannen verschiedene Alawiten, selber über ihre Religion zu schreiben. Sie betonten darin vor allem die Zugehörigkeit der Alawiten zum Islam und versuchten nachzuweisen, dass die esoterischen Elemente der Nusairīya nicht auf extrem-schiitische, sondern auf sufische Einflüsse zurückzuführen seien.

Seit 2006 im Libanon im Rahmen der Reihe Silsilat at-tūrāṯ al-ʿalawī mit der Herausgabe zahlreicher bisher unzugänglicher nusairischer Schriften begonnen wurde, stehen der Forschung nun erheblich mehr Texte von den Gründervätern der Nusairīya (Ibn Nusair, al-Dschunbulānī, al-Chasībī, al-Dschillī, al-Dschisrī, at-Tabarānī usw.) als Quellen zur Verfügung. Eine erste Auswertung dieser Texte ist in der 2010 veröffentlichten Studie The Nuṣayrī-ʿAlawīs. An Introduction to the Religion, History and Identity of the Leading Minority in Syria von Yaron Friedman erfolgt. In einem Anhang, der mehr als dreißig Seiten in seinem Buch (S. 241–276) einnimmt, liefert er auch eine inhaltliche Beschreibung der neu zugänglich gewordenen Texte.

Ali-Verehrung und Seelenwanderung

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Ali ibn Abi Talib ist für sie eine Manifestation des höchsten, namenlosen Gottes, des Urewigen (al-Qadim al-Azal), des größten Gottes (al-ilah al-a’zam).[31] Nach dem Fall der Lichtseelen hat er sich verborgen und erscheint seinen Geschöpfen siebenmal wieder, in jedem Himmel einmal. Trotz seiner wechselnden Gestalt bleibt er immer derselbe, nämlich der Sinn bzw. der Eigentliche (al-Ma’na). Bei jeder Erscheinung wird er von zwei weiteren Wesen begleitet: zum einen vom Himmelsvorhang (hidschab), in dem er erscheint und der ihm als Name (ism) dient, zum anderen von der Pforte (bab), die Zutritt zu ihm gewährt. So setzt sich eine Art Dreieinigkeit zusammen, die sich in sieben Zyklen, beginnend mit Abel, Adam und Gabriel, auf Erden manifestiert hat. Der letzte Zyklus besteht aus Ali, Muhammad und dem Prophetengefährten Salmān al-Fārisī.[32]

Kennzeichnend für die nusairische Lehre ist die doketische Auffassung von Ali. Sie waren der Auffassung, dass Ali nur einen Scheinleib gehabt habe. Nach einer Quelle aus dem 19. Jahrhundert wurden die Nusairier aufgefordert, jeden zu verfluchen, der behauptete, dass Ali jemals gegessen, getrunken, geheiratet oder Kinder gehabt habe.[33]

Aufgabe der Geschöpfe ist es, Ali in jedem Zyklus, in dem er erscheint, zu erkennen. Da die Seelen dazu nicht imstande sind, hat Ali sie in die Gewänder der Wiedergeburt eingeschlossen. Damit ist bei den Nusairiern die Vorstellung von der Seelenwanderung verbunden. Davon gibt es zwei Typen: masūchīya, die Wanderung der Seelen Ungläubiger in Tierleiber, und nasūchīya, die Höherentwicklung der Gläubigen durch verschiedene Gestalten zu Lichtwesen.[34]

Allegorische Auslegung der Scharia

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In den nusairischen Quellen werden die fünf Säulen des Islam allegorisch ausgelegt. Der Schahāda wird zum Beispiel deswegen eine besondere Bedeutung zugemessen, weil ihr erster Teil Lā ilāha illā Llāh arabisch لا إله إلا الله zwölf Buchstaben enthält, die auf die zwölf Imame hinweisen sollen.[35] Auch das rituelle Gebet hat eine innere Bedeutung, denn jedes der fünf Tagesgebete steht für eine Person aus der Familie des Propheten Mohammed (Muhammad selbst, Fatima bint Mohammed, Hasan ibn ʿAlī, Hussein und Muhsin).[36] Das Fasten im Monat Ramadan, das bei den Nusairiern mit einer zusätzlichen Schweigepflicht verbunden ist, steht für die Pflicht zur Geheimhaltung der eigenen Religion.[37] Die Zakat wird als eine spirituelle Gabe, nämlich die Weitergabe des esoterischen Wissens durch den Eingeweihten an den Novizen, verstanden.[38] Der Haddsch schließlich wird als eine mystische Reise interpretiert, bei der die betreffende Person einen Erkenntnisprozess durchmacht, an dessen Ende der Zustand des vollkommenen Einheitsbekenntnisses steht.[39]

Unklar ist, ob mit der allegorischen Auslegung der religiösen Pflichten auch deren generelle Aufhebung in der nusairischen Lehre verbunden ist. Von modernen alawitischen Autoren wurde dies stets bestritten.[40]

Die Nusairier teilen ihre Gemeinschaft in eine Allgemeinheit (ʿāmma) von Uneingeweihten und eine kleine religiöse Elite (chāssa) von Eingeweihten nach dem Arkanprinzip ein. Frauen werden üblicherweise nie in die Religion eingeweiht.[41] Die Einweihung in die Religion erfolgt bei den jungen Männern nach einem fest definierten Ritual. Voraussetzung ist die alawitische Abstammung, denn es ist nicht möglich, in die alawitische Religion zu konvertieren.[42] Das Initiationsritual dient der spirituellen Erzeugung einer neuen Seele. Das Ritual besteht aus zwei Hauptteilen, die sieben oder neun Monate auseinander liegen müssen. Diese Zeitspanne entspricht der Zeit zwischen Zeugung und Geburt eines neuen gnostischen Menschen.[43]

Die bei beiden Zeremonien rezitierten Texte stammen – soweit es sich nicht um Verse aus dem Qur’an handelt – aus dem wichtigsten Ritualbuch der Alawiten, dem „Buch der Sammlungen“ (Kitab al-Madschmu’). Diese in 16 Abschnitten (Suren) unterteilte Sammlung wurde nach alawitischem Glauben vom Propheten Muhammad selbst an die Eingeweihten übergeben.[44] Die Sammlungen wurden von Sulaiman al-Adani komplett überliefert und ausführlich kommentiert; das Buch liegt in einer englischen und französischen Übersetzung vor.[45]

Feste und Heiligtümer

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Die grundlegenden nusairischen Feste sind im Festkalender von Maimūn at-Tabaranī festgehalten. Dazu gehören:

  • das Fest des Fastenbrechens, das Opferfest und die Nacht zur Mitte des Schaʿbān als allgemein islamische Feste,
  • das Ghadir-Fest am 18. Dhu l-Hiddscha zur Erinnerung an die von den Schiiten angenommene Einsetzung Alis durch Mohammed Teich von Chumm,[46] das Mubahala-Fest, das Firāsch-Fest, das Aschura-Fest und das Gedenken an die Ermordung von Umar ibn al-Chattab als spezifisch schiitische Feierlichkeiten,
  • die gewöhnlichen christlichen Weihnachts- und Osterfeste,[47][48] aus Taqīya-Gründen (Tarnung)[49][50]
  • Nouruz und Mehrgan als persische Feste
  • und der 17. März als spezifisch nusairischer Festtag, an dem eines Wunders gedacht wird, das Hasan al-ʿAskarī durch seinen Bāb Muhammad ibn Nusair bewirkte.[51]
Alawitisches Chidr-Heiligtum in Samandağ (Türkei)

Das zu den Festen praktizierte Ritual setzt sich aus einer ganzen Reihe von Kulthandlungen zusammen, unter ihnen auch zahlreiche Niederwerfungen (sudjud, Rukūʿ). Tradenten des Rituals sind Scheiche, Angehörige aus Notabelnfamilien, in denen über die Generationen hinweg die Kenntnis der theologischen Bücher, der Traditionen und der Ritualtexte gepflegt wird. Die Gemeinde ist von den Initiationen und Festzeremonien nicht ausgeschlossen. Bei den Kulthandlungen treten immer drei Scheiche gemeinsam auf. Sie repräsentieren die drei Ränge des Imams, des Naqibs und des Najibs. Zugleich symbolisieren sie die himmlische Dreieinigkeit Ma’na – Ism – Bab.

Bei den heutigen Alawiten gibt es darüber hinaus eine große Anzahl von lokalen Heiligtümern, die als Mazār bzw. Ziyāra bezeichnet werden. Die Formen dieser Heiligtümer variieren: einige bestehen aus einem umfriedeten heiligen Baum, andere aus einem getünchten überkuppelten Bau, der ein Grab enthält, es kommen aber auch einfache gemauerte Würfel inmitten eines kleinen Hofes vor.[52] Häufig befinden sie sich auf kleinen Anhöhen, in der Nähe von Quellen oder inmitten von kleinen Hainen. Jede Ziyāra ist einem Propheten oder lokalen Heiligen gewidmet, nach dem sie ihren Namen hat. Viele Heiligtümer sind bei den Alawiten auch dem Chidr gewidmet. Ein besonders großes alawitisches Chidr-Heiligtum steht in der Nähe von Samandağ an der Mündung des Orontes ins Mittelmeer.

Stellung der Frau

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Häufig „ist die Nusairi-Theologie frauenfeindlich eingestellt“, weil die Frauen nicht als geistige Wesen zählen.[53] In der Glaubenslehre der traditionellen Alawiten gilt die Frau als die Sippe des Teufels.[53][54][55] Trotz dieses Status haben die alawitischen Frauen eine Sonderstellung in der religiösen Sondergemeinschaft, weil – aufgrund der alawitischen Abstammung und aus biologischer Sicht – nur sie neue „alawitische Körper“, Nachkommen, gebären können.[53][42][54] Laut der Patrilinearität- und Biologielogik (Gene/Blut) der Alawiten besteht ein alawitisches Neugeborenes aus zwei Dritteln männlichem Alawit und aus einem Drittel der weiblichen Alawitin, also aus der teuflischen Materie.[56]

Die Frauen gelten in dieser religiösen Sondergemeinschaft gegenüber Männern generell als blutarm und werden als kälter eingestuft, weil sie aufgrund des Menstruationszyklus des weiblichen Körpers monatlich einen Blutverlust erlitten und somit Wärme verlören.[57]

Laut der Reinkarnationslehre der Alawiten ist eine Wiedergeburt als Frau eine Bestrafung,[58] weil Frauen als seelenlose Wesen bzw. nicht erleuchtbare Lichtseelen zählten und sie somit von der Seelenwanderung ausgeschlossen seien.[42][59] Aus der alawitischen Geheimpraktik des Initiationsrituals nach dem Arkanprinzip dieser gnostischen-religiösen Sondergemeinschaft werden alawitische Frauen ausgeschlossen, weil sie seelenlose Wesen bzw. nicht erleuchtbare Lichtseelen seien und als unfähig angesehen werden, Geheimnisse für sich zu behalten.[1][60] Die Erleuchtung der Lichtseele erhält man nur durch den Initiationsritual, somit bleibt es den alawitischen Frauen verwehrt.[61]

Religiöse Untergruppen bei den Alawiten

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Schon seit dem frühen 19. Jahrhundert ist bekannt, dass es bei den Alawiten verschiedene „Untergruppen“ gibt.[62] Die Angaben zu der Anzahl und den Namen dieser „Gruppen“ sind allerdings widersprüchlich. Am bekanntesten ist die Rivalität zwischen Ḥaidarīya und Kalāzīya. Erstere soll auf einen gewissen ʿAlī Ḥaidar (16. Jh.) aus der Gegend von Antakya zurückgehen, letztere auf Scheich Muḥammad ibn Yūnus, der um 1600 in dem Dorf Kalāzū bei Antakya auftrat.[63] Die Ḥaidarīya ist vor allem im Norden des alawitischen Siedlungsgebietes (Hatay-Region, Adana) verbreitet und wird deswegen auch Schamālīya („Nord-Gruppe“) genannt; die Kalāziyya, deren Anhänger eher im Süden des Siedlungsgebietes zu finden sind, hat dementsprechend den Beinamen Qiblīya („Süd-Gruppe“). Weitere Namen für die beiden Gruppen sind Schamsīya („Sonnen-Gruppe“) und Qamarīya („Mond-Gruppe“), die offenbar damit zu tun haben, dass das göttliche Licht bei der einen Gruppe mit der Sonne und bei der anderen mit dem Mondschein identifiziert wird.[64] Unterschiede zwischen Ḥaidarīya und Kalāzīya bestehen ansonsten nur hinsichtlich des Ablaufs von rituellen Handlungen und der Barttracht der Scheiche (Ḥaidarīs tragen überwiegend Vollbart, Kalāzīs Schnurrbart).

Neben Ḥaidarīya und Kalāzīya gab es früher bei den Alawiten noch eine weitere religiöse Untergruppierung mit dem Namen Ghaibīya („Verborgenheitsgruppe“). Félix Dupont erklärte ihren Namen damit, dass ihre Anhänger einen verborgenen, abwesenden Gott anbeten. Die Ghaibīya scheint heute ganz in der Murschidīya aufgegangen zu sein, einer religiösen Gemeinschaft, die von Sulaimān Murschid begründet wurde und in Syrien etwa 100.000 bis 200.000 Anhänger hat.[65]

Die Muršidiyya, auch Muršiditen genannt, entwickelten sich ab 1964 innerhalb der religiösen Sondergemeinschaft der traditionellen Alawiten in eine eigene religiöse Gemeinschaft.[66] Im Vergleich zu den traditionellen Alawiten ist es den murschiditischen Frauen gestattet bei den (murschiditischen-)religiösen Bereichen teilzunehmen und sich einzulernen.[66] Des Weiteren beinhaltet die murschiditische Glaubenslehre kein geheimes-religiöses Wissen,[66] somit fällt das Arkanprinzip der traditionellen Alawiten weg.

Reformation und Orthodoxie

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Ab den 1930er Jahren wurde der alawitische Glaube von einigen ihrer religiösen Gelehrten, angefangen mit Scheich ʿAbd al Rahmān al-Khayr teilweise redefiniert und nicht-muslimische Aspekte der islamischen Gruppe wurden als spätere Veränderungen durch äußere Einflüsse abgelehnt.[67]

Auch die heute unter Alawiten allgemeingültige Abweisung des Namens „Nusairī“ wurde von al-Khayr initiiert und als unrichtige, als auch abwertende Fremdbezeichnung dargelegt.[68] Die Bezeichnung „ʿAlawi“ wurde bereits im 11. Jahrhundert in religiösen Texten verwendet und ist seit Anfang des 20. Jahrhunderts üblich.[69]

Zu einer größeren offiziellen Stellungnahme über den alawitischen Glauben kam es im Jahr 1973, als 80 geistliche Führer aus den verschiedenen alawitisch geprägten Gebieten für die Unterzeichnung einer gemeinsamen Erklärung zusammenkamen, in der sie festschreiben, dass der Koran ihr Buch ist, sie Muslime und Parteigänger der Ahl al-Bait (Familie des Propheten Mohammed) sind.[70]

In alawitischen Gerichtshöfen innerhalb des Alawitenstaates wurde Recht nach der Rechtsschule (Madhhab) der Dscha'fariyya gesprochen.[71]

Alawiten in der Welt

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Verbreitung der Alawiten in der nördlichen Levante um 2012.

Die Alawiten sind vor allem ethnische Araber und sprechen hauptsächlich den nördlichen levantinischen-arabischen-Dialekt.[72]

Alawiten leben heute hauptsächlich in Syrien, der Türkei und im Libanon. Der Hauptsiedlungsraum ist ein Gebiet, das sich von der türkischen Provinz Hatay im Norden südwärts über das syrische Küstengebirge, den Dschebel Ansariye, bis in die Ebene von Akkar im Nordlibanon erstreckt. Nach Osten hin bildet der Orontes die Grenze dieses Gebietes.[73]

Die genaue Anzahl der Alawiten ist nicht bekannt. Schätzungen gehen von 3 Mio. Alawiten weltweit aus.

In der Levante und Çukurova

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In der älteren Literatur wird außerdem eine alawitische Gemeinde für die Stadt ʿĀna am mittleren Euphrat, im heutigen Irak, erwähnt.[73]

Die Alawiten-Population in Syrien wird auf zwei Millionen (2016) geschätzt.[47] Es gibt noch relativ geschlossene Siedlungszonen mehrere alawitische Siedlungsinseln im Landesinneren Syriens, in den Gebieten um Hama und Homs. Durch Arbeitsmigration sind im 20. Jahrhundert auch bedeutende alawitische Gemeinden in Damaskus entstanden.[74]

Auf den von Israel besetzten Golanhöhen befinden sich zirka 2.000–3.000 israelisch-staatsbürgerliche Alawiten im geteilten Dorf Ghadschar, wodurch die UNO-Blaue-Linie verläuft,[75][76] an der Grenze zum Libanon.[47][77]

Der prozentuale Anteil der Alawiten beträgt in der Gesamtbevölkerung von Libanon zwei Prozent (2013).[78] Davon befinden sich 50.000 in der Stadt Tripolis im Nord-Libanon,[79] wo die Alawiten im libanesischen Parlament für sich zwei Plätze reserviert sind nach dem Abkommen von Taif.

Die Alawiten gelten in der Türkei als eine arabischsprachige religiöse Minderheit,[80] die vor allem in der Provinz Hatay und in der Region Çukurova (Kilikien) in den Gebieten in und um die Städte Mersin, in Tarsus und Adana leben.[80][81] Die Provinz Hatay gilt als Heimat der Alawiten in der Türkei und bilden im südlichen Teil eine Bevölkerungsmehrheit.[82] Alawitische Gemeinden in Hatay lassen sich vor allem in und um Antakya und Samandağ sowie in der Küstenebene von İskenderun finden.[73]

Ab dem 19. Jahrhundert wanderten Alawiten,[80] aufgrund eines Wirtschaftswachstum in der Sektion Landwirtschaft,[80] in die Çukurova ein.[80]

Laut der Nahostexpertin Gudrun Harrer aus dem Jahr 2011 wird die Population dieser religiösen Minderheit in der Türkei fast auf eine halbe Million geschätzt.[2] Die Polizeidirektion aus Antakya schätzte im Jahr 2012 die Anzahl der Alawiten allein für die Provinz Hatay auf 700.000.[82]

In Deutschland und Österreich (Europa)

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Laut dem Frobenius-Institut wird die Anzahl der Alawiten in Deutschland im Jahr 2010 zirka auf 70.000 beziffert.[72][83][84] Die Herkunftsregionen der eingewanderten Alawiten nach Deutschland werden vor allem aus den türkischen Regionen von Hatay und Çukurova eingegrenzt.[84]

Die süddeutsche Stadt Aalen ist bekannt für ihren hohen Anteil an alawitischen Migranten, die eine Städtepartnerschaft mit der türkischen Stadt Antakya in der Hatay-Region verbindet, wo auch ein Ballungszentrum von Alawiten ist.[85][86]

Laut einem österreichischen Alawiten wird die Anzahl der Alawiten in Österreich Anfang bis Mitte der 2000er-Jahre zirka auf 3.000 taxiert, die vor allem aus der Provinz Hatay abstammen, dezidierter aus der Hauptstadt Antakya und der Hafenstadt İskenderun.[87]

Die ersten alawitischen Einwanderer aus İskenderun waren Textilarbeiter und deswegen ließen sie sich von Beginn an im niederösterreichischen Wiener Neustadt nieder, aufgrund ihrer Textilindustrie.[87]

Beziehung zu anderen schiitischen Gruppierungen

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Alawiten praktizieren kein Cem.[5] Darüber hinaus erkennen sie auch nicht die von den Aleviten verehrten Persönlichkeiten Hacı Bektaş, Yunus Emre, Pir Sultan Abdal als ihre Autoritäten an. Auf sozialer Ebene besteht ein Unterschied darin, dass bei den Aleviten die Frauen an den Ritualen teilnehmen, bei den Alawiten jedoch nicht.

Zwölferschiiten betrachten Alawiten als ghulat („diejenigen, die alle Grenzen bezüglich ihrer Vergöttlichung von Ali überschreiten“). Im Juli 1973 erkannte als erste schiitische Autorität der Imam Musa as-Sadr, Vorsitzender des obersten schiitischen Rates im Libanon und anerkannte Autorität, die Alawiten offiziell als Muslime an. Zu diesem Zeitpunkt versuchte al-Sadr seinen Einflussbereich auch nach Syrien auszudehnen, und der syrische Präsident Hafiz al-Assad – ein Alawit – benötigte dringend eine Anerkennung als Muslim, nachdem sunnitische Muslime in Syrien gefordert hatten, in der Verfassung solle festgeschrieben werden, dass der Präsident des Landes ein Muslim sein solle. In einer nach Ausbruch des Krieges in Syrien veröffentlichten Erklärung distanzierten sich alawitische Clans und Familien von der Zwölfer-Schia und erklärten, der Alawismus sei eine eigene, esoterische Strömung im Islam.[88][89]

Quellen

  • Tabarānī, Maimūn ibn Qāsim at-: Maǧmūʿ al-aʿyād. Herausgegeben von R. Strothmann unter dem Titel: Festkalender der Nusairier. Grundlegendes Lehrbuch im syrischen Alawitenstaat. In Der Islam 27 (1944/46).
  • Sulaimān Efendī (al-Aḏanī): al-Bākūra as-Sulaimānīya fī kašf asrār ad-diyāna an-Nuṣairīya. Beirut 1864. Engl. Teilübers. in Edward E. Salisbury: Notice of كتاب الباكورة السليمانية فى كشف اسرار الديانة النصرية تأليف سليمان افندى الاذنى. The Book of Sulaimân’s First Ripe Fruit, Disclosing the Mysteries of the Nusairian Religion by Sulaiman 'Effendo of 'Adhanah. With Copious Extracts. In: Journal of the American Oriental Society (JAOS). Band 8, 1866, S. 227–308.
  • Silsilat at-tūrāṯ al-ʿalawī. Ed. Abū-Mūsā al-Harīrī (Pseudonym). Bisher 10 Bände erschienen. Diyār ʿAql: Dār li-Aǧl al-Maʿrifa 2006ff.
  • Evangelische Zentralstelle für Weltanschauungsfragen (Hrsg.): Materialdienst 12/2016. Berlin 2016, Alawiten / Nusairier, S. 467–470 (Alawiten / Nusairier (Memento vom 29. Juli 2018 im Internet Archive)).

Studien

  • Necati Alkan: Fighting for the Nuṣayrī Soul: State, Protestant Missionaries and the ʿAlawīs in the Late Ottoman Empire. In: Die Welt des Islams. Band 52, 2012, S. 23–50.
  • Necati Alkan: Alawiten – Geschichte, Glaubenssystem und Situation in Deutschland. In: Michael Klöcker, Udo Tworuschka: Handbuch der Religionen. 60. Ergänzungslieferung Hohenwarsleben 2019.
  • Werner Arnold: Die Nusairier und ihre Rituale. In: Robert Langer u. a. (Hrsg.): Migration und Ritualtransfer. Religiöse Praxis der Aleviten, Jesiden und Nusairier zwischen Vorderem Orient und Westeuropa (= Heidelberger Studien zur Geschichte und Kultur des modernen Vorderen Orients 33). Lang, Frankfurt am Main u. a. 2005, ISBN 3-631-52426-9, S. 305–313.
  • Meʼir Mikhaʼel Bar-Asher, Arieh Kofsky: The Nusayri-’Alawī Religion. An Enquiry into its Theology and Liturgy (= Jerusalem studies in religion and culture 1). Brill, Leiden u. a. 2002, ISBN 90-04-12552-3.
  • Claude Cahen: Note sur les Origines de la Communauté Syrienne des Nusayris. In: Revue des Etudes Islamiques. 38, 1970, ISSN 0336-156X, S. 243–249.
  • Félix Dupont: Mémoire sur les moeurs et les cérémonies religieuses de Nesserie, connu en Europe sous le nom d’Ansari. In Journal Asiatique I 5 (1824) 129–139.
  • René Dussaud: Histoire et religion des Nosairîs. Paris 1900.
  • Patrick Franke: Die syrischen Alawiten in der westlichen Forschung: einige kritische Anmerkungen. In: A. Drost-Abgarjan, J. Tubach (Hrsg.): Sprache, Mythen und Mythizismen: FS für Walter Beltz (= Hallesche Beiträge zur Orientwissenschaft 32 (2001)). Halle 2004, S. 219–270.
  • Yaron Friedman: The Nuṣayrī-ʿAlawīs. An Introduction to the Religion, History and Identity of the Leading Minority in Syria. Leiden 2010.
  • Burak Gümüs: Über Nusayri, Bulgarienalewiten, Shabak, Kakai und Ehl-i Hak. in Sosyal Bilimler Araştırma Dergisi (SBArD), 7, 2009, 14, ISSN 1304-2424 S. 153–177.
  • Heinz Halm: Art. „Nuṣayriyya“ in The Encyclopaedia of Islam. New Edition Band VIII, S. 145b–148a.
  • Heinz Halm: Das Buch der Schatten. Die Mufaddal-Tradition der Ghulat und die Ursprünge des Nusairiertums. In: Der Islam. Band 55, 1978, S. 219–266 und 58; 1981, S. 15–86. ZDB-ID 352741-4.
  • Heinz Halm: Die islamische Gnosis. Die extreme Schia und die ‘Alawiten. Artemis-Verlag, Zürich u. a. 1982, ISBN 3-7608-4530-4, (Die Bibliothek des Morgenlandes 17).
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  • Sabrina Mervin: “ L’entité alaouite ”, une création française. In: Pierre-Jean Luizard (Hrsg.): Le choc colonial et l’Islam. Découverte, Paris 2006, S. 343–358.
  • Sabrina Mervin: Minderheit und Herrscherkaste. Die komplizierte Geschichte der Alawiten von Syrien. Le monde diplomatique (deutsch), Januar 2013, S. 9.
  • Laila Prager: Die „Gemeinschaft des Hauses“. Religion, Heiratsstrategien und transnationale Identität türkischer Alawi-/Nusairi-Migranten in Deutschland. Band 7 von Comparative anthropological studies in society, cosmology and politics. LIT Verlag, Münster 2010, ISBN 978-3-643-10894-4 (250 S., eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  • Laila Prager: Die Zeichen der Wiedergeburt. Körper, Stigmata und Seelenwanderung bei den Alawiten der Südosttürkei. In: Paideuma. Band 59, 2013, S. 237–260.
  • Gisela Procházka-Eisl und Stephan Procházka: The plain of saints and prophets: the Nusayri-Alawi Community of Cilicia (Southern Turkey) and its sacred places. Wiesbaden 2010.
  • Stephan Procházka: Die arabischen Dialekte der Çukurova (Südtürkei) (= Semitica Viva Series. Band 27). Otto Harrassowitz Verlag, 2002, ISBN 3-447-04525-6, ISSN 0931-2811 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  • Rudolf Strothmann: Die Nusairi im heutigen Syrien. In: Nachrichten der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen. Band 4, 1950, S. 29–64.
  • Gregor Voss: „ʿAlawīya oder Nuṣairīya?“ Schiitische Machtelite und sunnitische Opposition in der Syrischen Arabischen Republik. Hamburg 1987.
  • Jacques Weulersse: Le Pays des Alaouites. 2 Bände. Arrault, Tours 1940.
  • Mathias Rohe, Havva Engin, Mouhanad Khorchide, Ömer Özsoy, Hansjörg Schmid (Hrsg.): Herder. 1. Auflage. Freiburg 2016, ISBN 978-3-451-80272-0.
  • Helmut Obst: Reinkarnation: Weltgeschichte einer Idee. in der Google-Buchsuche C. H. Beck. 1. Auflage. München 2011, ISBN 978-3-406-62329-5.
  • Rudolf Fischer: Religiöse Vielfalt im Vorderen Orient: eine Übersicht über die Religionsgemeinschaften des Nahen Ostens. Ed. Piscator, Oberdorf, Schweiz 1988, ISBN 3-906090-20-5, Nusairier (Alawiten), S. 52–53 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  • Kai Merten: Untereinander, nicht nebeneinander: Das Zusammenleben religiöser und kultureller Gruppen im Osmanischen Reich des 19. Jahrhunderts (= Marburger religionsgeschichtliche Beiträge. Band 6). LIT Verlag, Münster 2014, ISBN 978-3-643-12359-6, 8. Die Nusairier/Alawiten im Osmanischen Reich, S. 246–264 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  • Werner Arnold, Hartmut Bobzin (Hrsg.): "Sprich doch mit deinen Knechten aramäisch, wir verstehen es!" 60 Beiträge zur Semitistik: Festschrift für Otto Jastrow zum 60. Geburtstag. Otto Harrassowitz Verlag, Wiesbaden 2002, ISBN 3-447-04491-8, Procházka, Stephan: Von der Wiedergeburt bei den Alawiten von Adana, S. 557–568 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  • Barbara Henning, Necati Alkan, Martin Beyer: Blühende Vielfalt im Wissenschaftsgarten – Warum kleine Fächer für Universitäten eine profilbildende Bedeutung haben. Ausgabe Juni 2016. Universität Bamberg, 2016, ISSN 1618-9019, 6. Auf sieben Säulen ruht ihr Dach (Die Nusairi-Alawiten im spätosmanischen Staat), S. 30–31 (uni-bamberg.de [PDF; 471 kB; abgerufen am 21. August 2016]).
  • Erkan Tümkaya: Grenzräume, Grenzgänge, Entgrenzungen. Junge Perspektiven der Türkeiforschung. Hrsg.: Wiebke Hohberger, Roy Karadag, Katharina Müller, Christoph Ramm. Springer-Verlag, Wiesbaden 2017, ISBN 978-3-658-20451-8, 9. Die Entwicklung der türkisch-alawitischen Organisationen und ihre Beziehungen zu den Organisationen der anatolischen Aleviten in Deutschland, S. 197–212 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  • Dzmitry Seuruk: Die Muršidiyya. Entstehung und innere Entwicklung einer religiösen Sondergemeinschaft in Syrien von den 1920er Jahren bis heute. In: Lale Behzadi, Patrick Franke, Geoffrey Haig, Christoph Herzog, Birgitt Hoffmann, Lorenz Korn und Susanne Talabardon (Hrsg.): Bamberger Orientstudien. Band 5. University of Bamberg Press, Bamberg 2013, ISBN 978-3-86309-182-8 (299 S., opus4.kobv.de [PDF; 8,0 MB]).

Bibliothek / Medien

Commons: Alawiten – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Begrifflichkeiten / Beziehungen

Historien

Gnostizismus / Glaubenslehren

Studien

Einzelnachweise

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  1. a b c d Georgios Chatzoudis: Alawiten, Aleviten oder Nusairier? | Interview mit Necati Alkan über Begriffsverwirrungen im Umfeld des Syrien-Krieges. L.I.S.A. – Das Wissenschaftsportal der Gerda Henkel Stiftung, 19. Januar 2016, abgerufen am 27. April 2024.
  2. a b c d Gudrun Harrer: Alawiten sind keine Aleviten. In: derStandard.at. 5. August 2011, abgerufen am 27. April 2024.
  3. Vgl. Alkan 2012, 49.
  4. Claude Cahen: Der Islam I. Vom Ursprung bis zu den Anfängen des Osmanenreiches (= Fischer Weltgeschichte, 14). Fischer-Taschenbuch-Verlag, Frankfurt am Main, 2003, ISBN 3-596-50733-2, Kapitel 10: „Die Entwicklung der politisch-religiösen Bewegungen“, S. 212.
  5. a b Ali Duran Gülcicek: Nusayri Aleviler (Memento vom 24. November 2011 im Internet Archive; PDF; 235 kB)
  6. Heinz Halm: Art. „Nuṣayriyya“
  7. Nikolaos van Dam: The Struggle for Power in Syria – Politics and Society under Asad and the Ba’th Party. I.B. Tauris, New York / London, 2011, ISBN 1-86064-024-9, S. 108f.
  8. Vgl. Friedman 11
  9. Massignon
  10. Heinz Halm: Das Buch der Schatten. Die Mufaddal-Tradition der Ghulat und die Ursprünge des Nusairiertums. In: Der Islam 55, 1978.
  11. Vgl. Friedman 6–16.
  12. Vgl. Friedman 17–34.
  13. Vgl. Friedman 34–40.
  14. Vgl. Friedman 40–45.
  15. C.Cahen
  16. Vgl. Friedman 47–56.
  17. Halm, EI2, Band 8, S. 147a
  18. Vgl. Friedman 57–61.
  19. Vgl. Friedman 56–64.
  20. Vgl. Alkan 46.
  21. Vgl. dazu Weulersse 1940, I 121.
  22. Vgl. Halm 1982, 289.
  23. Vgl. Halm 1982, 289f.
  24. Vgl. Halm 1982, 290.
  25. Vgl. Voss 71–74.
  26. Rima Marrouch: Die arabische Welt in Aufruhr – „Eine junge Syrerin, zwischen Familie und Revolution“ (Memento vom 22. Januar 2013 im Internet Archive) Arte TV Blog, 25. September 2012, abgerufen am 12. November 2015.
  27. CNN: القرضاوي: النصيريون أكفر من اليهود ولو كنت قادرا لقاتلت بالقصير. 2. Juni 2013 (arabisch).
    Englischsprachige Zusammenfassung: Richard Spencer: Muslim Brotherhood cleric calls for Sunni jihad in Syria. Daily Telegraph, 2. Juni 2013, abgerufen am 11. November 2015 (englisch).
  28. Syrien: Hinrichtungen und Geiselnahmen durch Rebellen. Gezielte Angriffe auf Zivilisten sind Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Human Rights Watch, 11. Oktober 2013, abgerufen am 3. Dezember 2013.
  29. Vgl. Salisbury
  30. Vgl. Dussaud 1–17.
  31. Strothmann
  32. Vgl. Arnold 2005.
  33. Vgl. Friedman 82.
  34. Vgl. Halm 1982, 302 und Friedman 105–107.
  35. Vgl. Friedman 131.
  36. Vgl. Friedman 134.
  37. Vgl. Friedman 138.
  38. Vgl. Friedman 139f.
  39. Vgl. Friedman 140–142.
  40. Vgl. Franke 2004, 256.
  41. Vgl. Friedman 144–147.
  42. a b c Vielfältige Religion (Memento vom 10. Dezember 2018 im Internet Archive) vom 29. Januar 2015
  43. Vgl. Halm 1982, 303–315.
  44. Dussaud
  45. Edward Salisbury: Notice of kitab al-bakura as-Sulaimaniya. The book of Sulaiman’s First Ripe Fruit, Disclosing the Mysteries of the Nusairian Religion by Sulaiman Effendi of Adhanah. In: JAOS 8 (1866).
  46. Vgl. Festkalender, 96.
  47. a b c Die Alawiten – Syriens lange verfolgte Geheimreligion. In: welt.de. 3. April 2016, abgerufen am 2. April 2024.
  48. Vgl. Rudolf Fischer 1988, S. 52 in der Google-Buchsuche, abgerufen am 28. Mai 2017.
  49. Charlotte Wiedemann: Syrien: Ein Volk lehrt Toleranz – Seite 4 (Memento vom 22. Dezember 2016 im Internet Archive) In: Zeit Online. 22. Februar 2007.
  50. Mona Sarkis: Ethnisch-religiöse Topografie Syriens | Viele Volksseelen, aber kein Volk. In: Qantara.de. Deutsche Welle (DW), 8. August 2011, abgerufen am 1. Dezember 2020: „[…] tarnten sich die Alawiten unter den Osmanen als Christen, da diese unter muslimischem Schutz standen. Dies fiel umso leichter, als die alawitischen Riten und Feste in mancher Hinsicht denen des Christentums nahestehen […]“
  51. Vgl. hierzu Friedman 152–170.
  52. Vgl. Weulersse 1940 I 255 sowie Procházka-Eisl/Procházka.
  53. a b c Necati Alkan: Alawiten – Geschichte, Glaubenssystem und Situation in Deutschland. In: academia.edu. 2019, S. 21–22, 27, abgerufen am 1. Dezember 2020.
  54. a b Vgl. Laila Prager 2010, S. 15, 70–71 in der Google-Buchsuche, abgerufen am 28. Mai 2017.
  55. Vgl. Orientalische Kultur und europäisches Mittelalter, 1985, S. 95–96 in der Google-Buchsuche, abgerufen am 28. Mai 2017.
  56. Vgl. Laila Prager 2010, S. 71–76, in der Google-Buchsuche 164-185 in der Google-Buchsuche, abgerufen am 28. Mai 2017.
  57. Vgl. Laila Prager 2010, S. 79 in der Google-Buchsuche, abgerufen am 28. Mai 2017.
  58. Helmut Obst: Reinkarnation: Weltgeschichte einer Idee, München 2011 in der Google-Buchsuche
  59. Vgl. Rudolf Fischer 1988, S. 52 in der Google-Buchsuche, abgerufen am 28. Mai 2017.
  60. Gertrude Bell: Das Raunen und Tuscheln der Wüste: Eine Reise durch das alte Syrien, 2015 in der Google-Buchsuche
  61. Laila Prager: Die „Gemeinschaft des Hauses“. Religion, Heiratsstrategien und transnationale Identität türkischer Alawi-/Nusairi-Migranten in Deutschland. LIT Verlag, Münster 2010, ISBN 978-3-643-10894-4, 3.6 Eingeweihte und Nicht-Eingeweihte, S. 69–72 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  62. Vgl. z. B. Dupont 130 und Dussaud 81
  63. Vgl. Muḥammad Amīn Ġālib aṭ-Ṭawīl: Tārīḫ al-ʿAlawiyyīn. 3. Auflage. Beirut 1979, S. 529.
  64. Vgl. dazu Prager 67–69.
  65. Vgl. dazu Franke 1994.
  66. a b c Dzmitry Seuruk: Die Muršidiyya. Entstehung und innere Entwicklung einer religiösen Sondergemeinschaft in Syrien von den 1920er Jahren bis heute. In: Lale Behzadi, Patrick Franke, Geoffrey Haig, Christoph Herzog, Birgitt Hoffmann, Lorenz Korn und Susanne Talabardon (Hrsg.): Bamberger Orientstudien. Band 5. University of Bamberg Press, Bamberg 2013, ISBN 978-3-86309-182-8, S. 39, 169, 186, 215, 236, 239 (299 S., fis.uni-bamberg.de [PDF; 8,0 MB] Fußzeilen Informationen beachten).
  67. Aslam Farouk-Alli: The Genesis of Syria’s Alawi Community. In: Michael Kerr, Craig Larkin (Hrsg.): The Alawis of Syria: War, Faith and Politics in the Levant. Oxford University Press, Oxford 2015, S. 39f.
  68. Leon T. Goldsmith: The ‘Alawī Shaykhs of Religion. In: Sociology of Islam. Band 6. Brill, 2018, S. 197.
  69. Necati Alkan: Fighting for the Nuṣayrī Soul: State, Protestant Missionaries and the ʿAlawīs in the Late Ottoman Empire. In: Die Welt des Islams. Band 52, 2012, S. 23–50, hier S. 49.
  70. Hanna Batatu: Syria's Peasantry, the Descendants of Its Lesser Rural Notables, and Their Politics. 2012, ISBN 978-1-4008-4584-2
  71. Necati Alkan: Alawiten -Geschichte, Glaubenssystem und Situation in Deutschland / Alawites -History, Belief System and Situation in Germany. In: academia.eu. Abgerufen am 24. November 2020.
  72. a b Alexander Kauschanski: Was Studien über Muslime erzählen. In: Süddeutsche Zeitung. 31. März 2018, abgerufen am 27. April 2024.
  73. a b c Vgl. Halm 1982, 285.
  74. Zur alawitischen Migration vgl. Prager 2010.
  75. George Szpiro: Ghajar in den Wirren des Nahostkonflikts. In: NZZ.ch. 4. Februar 2010, abgerufen am 27. April 2024.
  76. George Szpiro: Israel will Syrern Asyl bieten. In: nzz.ch. 11. Januar 2012, abgerufen am 2. April 2024.
  77. Verteidigungsfähige Grenzen auf den Golanhöhen (Memento vom 10. April 2016 im Internet Archive) vom 15. September 2009, abgerufen am 9. April 2016.
  78. Der Libanon — Konfiktlinien wie in Syrien. In: rp-online.de. 1. Juni 2013, abgerufen am 2. April 2024.
  79. Libanon: Flucht vor den Bomben. In: Das Erste. 1. September 2013, abgerufen am 27. April 2024.
  80. a b c d e Gudrun Harrer: Türkische Heimstätten für alawitische Heilige. In: standard.at. 29. März 2011, abgerufen am 27. April 2024.
  81. Zu den kilikischen Alawiten vgl. Procházka-Eisl und Stephan Procházka 2010.
  82. a b Michael Martens: Wo die wilden Gerüchte blühen. In: FAZ. 27. September 2012, abgerufen am 27. April 2024.
  83. Mitgliederzahlen: Islam. In: Religionswissenschaftlicher Medien- und Informationsdienst e. V. (Abkürzung: REMID), abgerufen am 16. Februar 2016.
  84. a b Westfälische Wilhelms-Universität Laila Prager erhält den Forschungsförderungspreis der Frobenius-Gesellschaft (Memento vom 16. Februar 2016 im Internet Archive) von 2010, abgerufen am 16. Februar 2016.
  85. Universität Marburg: Exkurs: Unterscheidung der Aleviten von den syrisch-arabischen Alawiten oder Nusairiern. (Memento vom 10. April 2016 im Internet Archive; PDF, S. 6 von 30) von Prof. Dr. Ursula Spuler-Stegemann am 21. Februar 2012, abgerufen am 9. April 2016.
  86. Vgl. Laila Prager 2010, S. 24.
  87. a b Hüseyin Simsek: 50 Jahre Migration aus der Türkei nach Österreich. Band 142 von Geschichte. LIT Verlag, Münster 2017, ISBN 978-3-643-50817-1, S. 346 f. (472 S., eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  88. Il documento degli alawiti, La Repubblica, 3. April 2016
  89. Alawite Identity in Syria. In: Atlantic Council. 6. April 2016, abgerufen am 4. Oktober 2019 (amerikanisches Englisch).