Oberurff-Schiffelborn
Oberurff-Schiffelborn Gemeinde Bad Zwesten
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Koordinaten: | 51° 2′ N, 9° 10′ O |
Höhe: | 234 m ü. NHN |
Fläche: | 6,58 km²[1] |
Einwohner: | 568 (31. Dez. 2021)[2] |
Bevölkerungsdichte: | 86 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 31. Dezember 1971 |
Postleitzahl: | 34596 |
Vorwahl: | 05626 |
Oberurff-Schiffelborn ist ein Ortsteil der Gemeinde Bad Zwesten im nordhessischen Schwalm-Eder-Kreis.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Oberurff-Schiffelborn liegt im Südwesten der Gemeinde im Tal der Urff am Ostrand des Hohen Kellers, etwa 3 km östlich von dessen Nebengipfel Sauklippe. Oberurff-Schiffelborn besteht aus dem an der Bundesstraße 3 gelegenen Dorf Oberurff und dem gut 1 km nordwestlich und unterhalb der Burgruine Löwenstein gelegenen Schiffelborn. Die beiden inzwischen durch eine Neubausiedlung miteinander verbundenen ehemals selbständigen Gemeinden schlossen sich 1964 zur Gemeinde Oberurff-Schiffelborn zusammen. In der Nähe gibt es einen direkt an der Urff gelegenen, von Wald umgebenen Freizeit-, Bade- und Angelteich.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die älteste bekannte Erwähnung von Oberurff erfolgt im Jahr 1235 als Urph superior, als ein Richterspruch dem Kloster Hardehausen Grundbesitz im Ort zusprach. Schiffelborn wurde, soweit bekannt, erstmals 1464 als Scheffelborn genannt. Die Siedlung unterhalb der Burg Löwenstein ist jedoch älter, sie entstand als Tal der Burg Löwenstein und trug früher den Namen Löwenstein bzw. Lewenstein, unter dem sie auch später noch bekannt war. Beide Orte gehörten im 18. Jahrhundert zum hessischen Amt Borken, ab 1807 im kurzlebigen Königreich Westphalen zum Kanton und ab 1814 zum kurhessischen Amt Jesberg. Ab 1821 waren sie Teil des Kreises Fritzlar, der 1932 im Kreis Fritzlar-Homberg (1939 umbenannt in Landkreis Fritzlar-Homberg) und 1974 im Schwalm-Eder-Kreis aufging. 2016 fand die Jahrfeier zum 700. Jubiläum von Schiffelborn statt.
Im Zuge der Gebietsreform in Hessen wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Oberurff-Schiffelborn zum 1. Januar 1972 auf freiwilliger Basis nach Zwesten (heute Bad Zwesten) eingemeindet.[3][4] Für Oberurff-Schiffelborn wurde, wie für alle durch die Gebietsreform eingegliederten Ortsteile, ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher eingerichtet.[5]
Bevölkerung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einwohnerstruktur 2011
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Oberurff-Schiffelborn 672 Einwohner. Darunter waren 21 (3,1 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 174 Einwohner unter 18 Jahren, 251 zwischen 18 und 49, 141 zwischen 50 und 64 und 105 Einwohner waren älter.[6] Die Einwohner lebten in 364 Haushalten. Davon waren 72 Singlehaushalte, 78 Paare ohne Kinder und 72 Paare mit Kindern, sowie 33 Alleinerziehende und 6 Wohngemeinschaften. In 39 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 177 Haushaltungen lebten keine Senioren.[6]
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Oberurff
Quelle: Historisches Ortslexikon[7] | |
• um 1570: | 29 Hausgesesse |
• 1575/85: | 33 Hausgesesse |
• 1742: | 46 Häuser |
• 1747: | 45 Hausgesesse |
Oberurff: Einwohnerzahlen von 1834 bis 1961 | ||||
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Jahr | Einwohner | |||
1834 | 548 | |||
1840 | 329 | |||
1846 | 571 | |||
1852 | 530 | |||
1858 | 450 | |||
1864 | 416 | |||
1871 | 381 | |||
1875 | 375 | |||
1885 | 373 | |||
1895 | 342 | |||
1905 | 306 | |||
1910 | 321 | |||
1925 | 304 | |||
1939 | 279 | |||
1946 | 498 | |||
1950 | 470 | |||
1956 | 494 | |||
1961 | 513 | |||
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. |
Schiffelborn
Quelle: Historisches Ortslexikon[8] | |
• 1742: | 19 Häuser |
• 1747: | 19 Hausgesesse |
Schiffelborn: Einwohnerzahlen von 1775 bis 1961 | ||||
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Jahr | Einwohner | |||
1775 | 113 | |||
1800 | ? | |||
1834 | 143 | |||
1840 | 153 | |||
1846 | 146 | |||
1852 | 175 | |||
1858 | 148 | |||
1864 | 141 | |||
1871 | 111 | |||
1875 | 102 | |||
1885 | 109 | |||
1895 | 95 | |||
1905 | 93 | |||
1910 | 101 | |||
1925 | 82 | |||
1939 | 65 | |||
1946 | 95 | |||
1950 | 105 | |||
1956 | 94 | |||
1961 | 96 | |||
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. |
Oberurff-Schiffelborn
Oberurff-Schiffelborn (Summe der Ortsteile): Einwohnerzahlen von 1834 bis 2021 | ||||
---|---|---|---|---|
Jahr | Einwohner | |||
1834 | 691 | |||
1840 | 482 | |||
1846 | 717 | |||
1852 | 705 | |||
1858 | 598 | |||
1864 | 557 | |||
1871 | 492 | |||
1875 | 477 | |||
1885 | 482 | |||
1895 | 437 | |||
1905 | 399 | |||
1910 | 422 | |||
1925 | 386 | |||
1939 | 344 | |||
1946 | 593 | |||
1950 | 575 | |||
1956 | 588 | |||
1961 | 609 | |||
1967 | 617 | |||
1980 | ? | |||
1990 | ? | |||
2000 | ? | |||
2011 | 672 | |||
2021 | 586 | |||
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: LAGIS[1]; Gemeinde Bad Zwesten[2], Zensus 2011[6] |
Historische Religionszugehörigkeit
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Oberurff
Quelle: Historisches Ortslexikon[7] | |
• 1861: | 411 evangelisch-reformierte, 5 evangelisch-lutherische, ein katholischer, 12 jüdische Einwohner |
• 1885: | 367 evangelische (= 98,39 %), 4 katholischer (= 1,07 %), 2 jüdische (= 0,54 %) Einwohner |
• 1961: | 419 evangelische (= 81,88 %), 65 katholische (= 12,64 %) Einwohner |
Schiffelborn
Quelle: Historisches Ortslexikon[8] | |
• 1861: | 133 evangelisch-reformierte, 2 evangelisch-lutherische Einwohner |
• 1885: | 109 evangelische (= 100 %) Einwohner |
• 1961: | 88 evangelische (= 91,67 %), 8 katholische (= 8,33 %) Einwohner |
Historische Erwerbstätigkeit
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Oberurff
• 1961 | Erwerbspersonen: 74 Land- und Forstwirtschaft, 51 Produzierendes Gewerbe, 15 Handel und Verkehr, 53 Dienstleistungen und Sonstiges[7] |
Schiffelborn
• 1961 | Erwerbspersonen: 33 Land- und Forstwirtschaft, 10 Produzierendes Gewerbe, 1 Handel und Verkehr, 4 Dienstleistungen und Sonstiges[8] |
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Für Oberurff-Schiffelborn besteht ein Ortsbezirk (Gebiete der ehemaligen Gemeinde Oberurff-Schiffelborn) mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung. Der Ortsbeirat besteht aus sieben Mitgliedern.[5] Bei der Kommunalwahlen in Hessen 2021 betrug die Wahlbeteiligung zum Ortsbeirat Oberurff-Schiffelborn 63,54 %. Alle Kandidaten gehörten der „Gemeinschaftsliste Oberurff-Schiffelborn“ an.[9] Der Ortsbeirat wählte Eduard Dippel zum Ortsvorsteher.[10]
Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Oberurff befindet sich seit 1952 die private Jugenddorf-Christophorusschule mit Internat, deren Träger das Christliche Jugenddorfwerk Deutschlands (CJD) ist. Das 1877 für Prinz Philipp von Hanau-Hořovice erbaute Schloss Oberurff gehört seit 1952 zur Schule.[11]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Werner Ide: Von Adorf bis Zwesten: Ortsgeschichtliches Taschenbuch für den Kreis Fritzlar-Homberg, Bernecker Verlag, Melsungen, 1972, S. 323–324 und 358–368.
- Literatur über Oberurff-Schiffelborn nach Register nach GND In: Hessische Bibliographie
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Oberurff-Schiffelborn, Schwalm-Eder-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 30. Mai 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- ↑ a b Zahlen, Daten, Fakten. Abgerufen am 13. Februar 2023.
- ↑ Gemeindegebietsreform in Hessen: Zusammenschlüsse und Eingliederungen in Hessen vom 14. Dezember 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1972 Nr. 01, S. 5, Punkt 8; Abs. 55. (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 4,9 MB]).
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 392 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
- ↑ a b Hauptsatzung. (pdf; 61 kB) § 6. In: Webauftritt. Gemeinde Bad Zwesten, abgerufen im Juni 2023.
- ↑ a b c Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,0 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 42 und 98, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 27. Oktober 2020 .
- ↑ a b c Oberurff, Schwalm-Eder-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 1. Dezember 2022). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- ↑ a b c Schiffelborn, Schwalm-Eder-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 16. Oktober 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- ↑ Ortsbeiratswahl Oberurff-Schiffelborn. In: Votemanager. Kommunales Gebietsrechenzentrum, abgerufen im April 2023.
- ↑ Politik. In: Webauftritt. Gemeinde Bad Zwesten, abgerufen im Juni 2023.
- ↑ Jugenddorf-Christophorusschule Oberurff
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Oberurff-Schiffelborn In: Webauftritt der Gemeinde Bad Zwesten.
- Oberurff, Schwalm-Eder-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- Schiffelborn, Schwalm-Eder-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).