Odos Egnatia

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Odos Egnatia
Οδός Εγνατία Egnatia-Straße
Wappen
Wappen
Straße in Thessaloniki
Odos Egnatia
Odos Egnatia
Beginn der Odos Egnatia nahe des Platzes der Demokratie
Basisdaten
Ort Thessaloniki
Ortsteil Zentrum
Angelegt Römische Zeit
Anschluss­straßen Odos Monastiriou, Leoforos Konstantinou Kramanli
Querstraßen Ionos Dragoumi, Eleftheriou Venizelou, Aristoteles, Karolou Dil, Agia Sofia, Ethnikis Amynis, Angelaki, Allee des 3. September
Plätze Platia Dimokratias, Platia Aristotelous
Bauwerke Kapelle der Verklärung des Erlösers, Panagia Acheiropoietos Galeriusbogen, Hamza Bey Moschee, Bey Hamam, Skulptur Cor-ten
Metro Thessaloniki Platia Dimokratias, Venizelou, Agia Sofia, Ethniki Amyni und 3. September
Nutzung
Nutzergruppen Autoverkehr, Fußgänger
Straßen­gestaltung Einbahnstraße mit Busspuren und zwei Autospuren[1] sowie Gehbahnen auf beiden Seiten
Technische Daten
Straßenlänge 3 km
Stadtplan, mit der Metrolinie im Zuge der Odos Egnatia
Die U-Bahn-Linie (gelb) verläuft im Zuge der Odos Egnatia, des historischen Decumanus Maximus, durch das Zentrum der Stadt.
Universität Makedonien

Die Odos Egnatia (griechisch Οδός Εγνατία ‚Egnatia-Straße‘) ist eine stark frequentierte Durchgangs- und Geschäftsstraße im Zentrum von Griechenlands zweitgrößter Stadt Thessaloniki. Sie ist nach der Römerstraße Via Egnatia benannt,[2] die Durrës in Albanien mit Konstantinopel verband.[1]

Der Abschnitt der Via Egnatia, der durch Thessaloniki führte, war in der Römerzeit der Decumanus Maximus (Hauptstraße in Ost-West-Richtung) der Stadt und liegt heute 5,4 Meter unter der Oberfläche der Egnatia-Straße.[3] Bis ins 19. Jahrhundert bestanden Stadttore, durch die die Odos Egnatia die Stadtmauer querte, und zwar das „Goldene Tor“ im Westen und das Kassandreotiki oder Kalamaria Tor im Osten.[4] Die Straßenbahn Thessaloniki führte von Anfang bis Ende ihres Bestehens über die Odos Egnatia,[1] später dann zahlreiche Buslinien der OASTH - Stadtverkehrsorganisation Thessaloniki. Die Existenz der Geschäfte aller Art, die die Straße prägen, wurde seit 2010 durch die Griechische Staatsschuldenkrise und bis 2024 durch U-Bahn-Bauarbeiten einer Belastungsprobe ausgesetzt.[1]

Die Odos Egnatia beginnt am Platz der Demokratie, durchquert das Zentrum und endet an der Universität Makedonien. Mit der Odos Monastiriou im Westen und der Leoforos Konstantinou Karamanli im Osten bildet sie eine gerade durchgehende Achse. Sie kreuzt wichtige Querstraßen im Zentrum wie die Ionos Dragoumi, die Eleftheriou Venizelou, die Aristoteles-Straße, die Karolou Dil, die Agia Sofia, die Ethnikis Amynis, die Angelaki und die Allee des 3. September.[1] Die Leoforos Konstantinou Karamanli (ehemals Nea Egnatia) beginnt an der Odos Kavtantzoglou.

Die Odos Egnatia ist 3 Kilometer lang und 30 Meter breit. Die Tunnel der Metro von Thessaloniki verlaufen unter der Odos Egnatia. Die Namen der Metro-Stationen lauten:

  • Dimokratias
  • Venizelou
  • Aghia Sofia
  • Sintrivani / Ekthesi

Die Straße als Schauplatz zeitgeschichtlicher Ereignisse

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Die Odos Egnatia ist auch eine viel genutzte Demonstrationsroute. Die Demonstrationen beginnen an der Ecke mit der Aristoteles-Straße und enden am Messegelände, an den Universitäten, vor dem amerikanischen Konsulat in der Odos Ioanni Tsimiski oder vor dem Ministerium für Makedonien und Thrakien. Ein blutiges Ereignis war der Tabakarbeiterstreik 1936.[5] Als die Polizei am 9. Mai 1936 auf die streikenden Arbeiter schoss, ergab die Tagesbilanz 12 Tote und 300 Verletzte. Der erste Todesfall des Tages, der 25-jährige Tasos Tousis, ereignete sich an der Kreuzung der Straßen Egnatia und Venizelou, vor dem Alcazar-Kino. Am nächsten Tag veröffentlicht die kommunistische Parteizeitung „Rizospastis“ das inzwischen historische Foto von dem Toten und seiner Mutter, die mitten auf der Odos Egnatia um ihn trauert.[6] Unter dem Eindruck dieses Fotos schrieb Giannis Ritsos das „Epitaphios“. Später wurde an dieser Stelle ein Denkmal für die Tabakarbeiter aufgestellt, das im Zuge der U-Bahn-Arbeiten versetzt wurde.[1]

Archäologische Funde

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Beim Bau der Metro wurde unter der heutigen Odos Egnatia 2012 ein bedeutender archäologischer Fund gemacht: 77 Meter einer mit Marmor gepflasterten und von Säulen gesäumten Straße wurden ausgegraben, mit Geschäften, anderen Gebäuden und Rohrleitungen. Eine mit einem Tetrapylon gekennzeichnete Kreuzung wurde gefunden, wo der Decumanus Maximus einen Cardo (eine Nord-Süd-Straße) kreuzte.[7][8] Weitere 22 Meter derselben Straße wurden an der Station Agia Sofia entdeckt.[9]

Entlang der Odos Egnatia zeugen Baudenkmäler aus römischer, byzantinischer, osmanischer und neugriechischer Zeit von einer reichen Geschichte. Auf der Karte der Baudenkmäler[10] sind folgende Baudenkmäler an der Odos Egnatia eingetragen:

Römische Bauten

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  • Galeriusbogen
  • Brunnenanlage aus römischer Zeit an der Kreuzung Egnatia / Mitropolitou / Gennadiou-Straße

Frühchristliche und byzantinische Bauten

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Osmanische Bauten

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  • Hamza Bey Moschee, an der Kreuzung Egnatia / Venezelou, vorübergehend genutzt als Alcazar-Kino
  • Bey Hamam
  • Sintrivani (Brunnen) an der Kreuzung Egnatia / Ethnikis-Amynis-Straße[11]

Post-Byzantinische Kirchen

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  • Kirche Ypapanti, an der Kreuzung Egnatia / Agapinou-Straße[12]
  • Panagouda oder Panagia Gorgoepekoos, an der Kreuzung Egnatia / Paläon-Patron-Germanou-Straße[13]
  • Agios Charalambos, an der Kreuzung Egnatia / Exadaktylou-Straße[14]
  • Agios Athanasios, an der Kreuzung Egnatia / Sokratous-Straße[15]

Neuzeitliche Bauten

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Einzelnachweise

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  1. a b c d e f g Jorgos Tsitiridis: Ο Δρόμος έχει την δική του Ιστορία: Εγνατία Οδός. (deutsch: Eine Straße mit spezieller Geschichte: Odos Egnatia). In: parallaximag.gr. 20. November 2019, abgerufen am 15. Juni 2024 (griechisch).
  2. Streets history: Egnatia. In: thessaloniki.gr (Seite der Stadt Thessaloniki). 16. Juli 2021, abgerufen am 14. Juni 2024 (englisch).
  3. Skai TV: Ιστορίες: Μετρό Θεσσαλονίκης. (deutsch: Geschichten: Metro Thessaloniki). In: www.skai.gr. Archiviert vom Original am 13. August 2018; abgerufen am 13. August 2018 (griechisch).
  4. L. Tsaktsira, K. Papanthimou, G. Mantzios, N. Kalogirou: Thessaloniki. The city and its monuments. Paideia Malliaris Editions, Thessaloniki 2004, ISBN 960-239-759-4, S. 83 (englisch).
  5. Mark Mazower: Salonica. City of Ghosts. Christians, Muslims and Jews 1430-1950. Harper Perennial, London, New York, Toronto und Sydney 2004, ISBN 978-0-00-712022-2, S. 382 (englisch).
  6. The bloody May of 1936 in Thessaloniki, Greece. In: libcom.org. 7. Mai 2016, abgerufen am 15. Juni 2024 (englisch).
  7. Christiane Schlötzer: Archäologie: Streit um das Tor in Griechenlands Vergangenheit. In: sueddeutsche.de. 2. Juli 2013, abgerufen am 15. Juni 2024.
  8. Giorgos Christides: Umstrittenes U-Bahn-Projekt in Thessaloniki. »Wir haben schon genug Antikes in Griechenland«. In: spiegel.de. 4. Juli 2021, abgerufen am 15. Juni 2024.
  9. Kleopatra Theologidou: Antike Funde an der Station Venizelou der U-Bahn Thessaloniki. In: exantas.de. 12. Oktober 2023, abgerufen am 15. Juni 2024.
  10. Thessaloniki - Karte der Baudenkmäler. (PDF) Abgerufen am 18. Februar 2024.
  11. Evangelia Kagkelidou: Thessaloniki's Fountain Is a Monument. In: greekreporter.com. 4. Oktober 2013, abgerufen am 15. Juni 2024 (englisch).
  12. Kirche Ypapanti (Darstellung des Herrn). In: religiousgreece.gr. Abgerufen am 15. Juni 2024.
  13. Church of Panagia Gorgoepikoos Panagouda. In: thessalonikitourism.gr. Abgerufen am 15. Juni 2024 (englisch).
  14. Church of Agios Charalampos - Dependency of the Mount Athos Monastery of Simonopetra. In: thessalonikitourism.gr. Abgerufen am 15. Juni 2024 (englisch).
  15. Church of Agios Athanasios. In: thessalonikitourism.gr. Abgerufen am 15. Juni 2024 (englisch).
  16. The historic “Vienna Hotel” in Thessaloniki is brought back to life. In: nexuslaw.gr. 27. August 2019, abgerufen am 15. Juni 2024 (englisch).
  17. Old Housekeeping School. In: openhousethessaloniki.gr. Abgerufen am 15. Juni 2024 (englisch).
Commons: Odos Egnatia – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 40° 38′ 0″ N, 22° 56′ 57″ O