Prachtkerze
Prachtkerze | ||||||||||||
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Prachtkerze (Oenothera lindheimeri) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Oenothera lindheimeri | ||||||||||||
(Engelm. & Gray) W.L.Wagner & Hoch |
Die Prachtkerze (Oenothera lindheimeri (Engelm. & A.Gray) W.L.Wagner & Hoch, Syn.: Gaura lindheimeri Engelm. & A.Gray), auch wie einige andere Pflanzenarten Präriekerze genannt, ist eine Pflanzenart, die seit 2007 zur Gattung der Nachtkerzen (Oenothera) innerhalb der Familie der Nachtkerzengewächse (Onagraceae) gehört.[1] Sie kommt im südlichen Nordamerika nur in der Grenzregion zwischen den südlichen USA und dem nördlichen Mexiko vor.
Beschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Vegetative Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Prachtkerze wächst als horstbildende,[2] ausdauernde krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von 50 bis 150 Zentimetern.[3] Die aufrechten bis gebogenen, schwach verzweigten Stängel sind mit gebogenen Trichomen rau behaart.[3]
Die einfachen Laubblätter sind bei einer Länge von 0,5 bis 9 Zentimetern sowie einer Breite von 5 bis 15 Millimetern meist schmal-elliptisch oder seltener spatelförmig mit breit-spitzem bis zugespitztem oberen Enden und spärlich und winzig gezähnten sowie gewellten Blatträndern.[3]
Generative Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Blütezeit erstreckt sich vom Frühjahr bis zum ersten Frost. Der einfache bis stark verzweigte traubige Blütenstand ist mit einer Länge von etwa 80 Zentimetern und einem Durchmesser von 2 bis 3 Zentimetern relativ lang und schmal; die vielen Blüten öffnen sich nacheinander während der Morgendämmerung.[3]
Die zwittrige Blüte ist schwach zygomorph und vierzählig mit doppelter Blütenhülle (Perianth). Die vier bei der Naturform während der Anthese weißen Kronblätter sind 1 bis 1,2 Zentimeter lang.[3] Die Blüten sind als Knospen rosafarben, nach dem Öffnung der Blüten am Morgen sind die Kronblätter weiß und gegen Abend, kurz vor dem Verblühen, schwach rosafarben überhaucht.[2] Die Blüten sollen nach Katzenurin riechen.[2] Es sind zwei Kreise mit je vier Staubblättern vorhanden. Die Staubbeutel sind rötlich-braun. Die Staubblätter und der Griffel befinden sich im unteren Bereich der Blüte.[2]
Die Kapselfrucht ist bei einer Länge von meist 6 bis 8 Millimetern sowie einem Durchmesser von 2 bis 3 Millimetern ellipsoid und deutlich vierkantig.[3]
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 14.[4]
Vorkommen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Prachtkerze ist im südlichen Nordamerika in der Grenzregion zwischen den USA und Mexiko beheimatet.[2] Sie kommt in den USA vom südöstlichen Texas bis zum südwestlichen Louisiana vor.[2] Dort wächst sie in Prärien, offenen Kiefernwäldern und an Rändern von Teichen.[2]
Die Prachtkerze ist in einigen Gebieten der Welt ein Neophyt, beispielsweise Belgien, Frankreich sowie China.[5]
Taxonomie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Erstbeschreibung unter dem Namen (Basionym) Gaura lindheimeri erfolgte 1845 durch George Engelmann und Asa Gray in Boston Journal of Natural History, Volume 5, Issue 2, S. 217.[6] Die Artbezeichnung lindheimeri ehrt Ferdinand Jacob Lindheimer (1801–1879), den aus Deutschland stammenden „Vater der texanischen Botanik“ und der für die Harvard University in Texas Pflanzen sammelte.[2] Die Neukombination zu Oenothera lindheimeri (Engelm. & A.Gray) W.L.Wagner & Hoch wurde 2007 durch Warren Lambert Wagner und Peter C. Hoch: Revised Classification of the Onagraceae. in Systematic Botany Monographs, Volume 83, S. 213[1] veröffentlicht.[6]
Verwendung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Prachtkerze wird als Zierpflanze für Parks und Gärten verwendet.[2][7] In den gemäßigten Gebieten ist sie winterhart.[7]
Es existieren zahlreiche Sorten, beispielsweise ‚Corrie's Gold‘, ‚Lime Light‘, ‚Madonna‘, ‚Whirling Butterflies‘, ‚Shakti‘, ‚Pink Butterfly‘ und ‚Siskiyou Pink‘[8]. Die Sorte ‚Elfenbusserl‘ wurde zur bayerischen Balkonpflanze des Jahres 2007 gekürt.[9]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Hans Simon (Hrsg.): Die Freiland-Schmuckstauden. Handbuch und Lexikon der Gartenstauden. Begründet von Leo Jelitto, Wilhelm Schacht. 5. völlig neu bearbeitete Auflage. Band 1: A bis H. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2002, ISBN 3-8001-3265-6, S. 382.
- Warren Lambert Wagner, Peter C. Hoch, Peter H. Raven: Revised Classification of the Onagraceae. In: Systematic Botany Monographs, Volume 83, 2007, ISBN 978-0-912861-83-8. Oenothera lindheimeri (Engelmann & A. Gray) W. L. Wagner & Hoch, comb. nov. auf S. 213. PDF.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Warren Lambert Wagner, Peter C. Hoch, Peter H. Raven: Revised Classification of the Onagraceae. In: Systematic Botany Monographs, Volume 83, 2007, ISBN 978-0-912861-83-8. Oenothera lindheimeri (Engelmann & A. Gray) W. L. Wagner & Hoch, comb. nov. auf S. 213. PDF.
- ↑ a b c d e f g h i Datenblatt des Lady Bird Johnson Wildflower Center der University of Texas, Austin.
- ↑ a b c d e f J. M. Dalby, Peter Wilson, 2009; Datenblatt mit Foto bei Flora of New South Wales online
- ↑ Gaura lindheimeri bei Tropicos.org. In: IPCN Chromosome Reports. Missouri Botanical Garden, St. Louis
- ↑ Datenblatt Gaura lindheimeri bei Invasive Species Compendium - CABI.
- ↑ a b Oenothera lindheimeri bei Tropicos.org. Missouri Botanical Garden, St. Louis, abgerufen am 20. Juli 2022.
- ↑ a b Gordon Cheers (Hrsg.): Botanica. Das ABC der Pflanzen. 10.000 Arten in Text und Bild. Könemann, Köln 2003, ISBN 3-8331-1600-5, S. 397.
- ↑ Royal Horticultural Society. Abgerufen am 21. Januar 2024.
- ↑ Pflanze des Jahres 2007. (online).