Ohnmacht (Psychologie)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von Ohnmacht (seelisch))
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Dieser Artikel wurde auf der Qualitätssicherungsseite des Wikiprojekts Psychologie eingetragen. Dies geschieht, um die Qualität der Artikel aus dem Themengebiet Psychologie zu verbessern. Dabei werden Artikel verbessert oder auch zur Löschung vorgeschlagen, wenn sie nicht den Kriterien der Wikipedia entsprechen. Hilf mit bei der Verbesserung und beteilige dich an der Diskussion im Projekt Psychologie.

Ohnmacht oder Machtlosigkeit ist das Erfahren von Hilflosigkeit und mangelnden Einflussmöglichkeiten im Verhältnis zu etwa den eigenen Wünschen, subjektiv angenommenen und objektiven Notwendigkeiten oder dem Überlebenswillen. Ohnmachtsgefühle können mit Angst, Wut und Frustration einhergehen.

Klinische Psychologie

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In traumatischen Situationen (z. B. Unfälle, Gewaltverbrechen, Naturkatastrophen) können Menschen die Gefühle von Angst und Hilflosigkeit bzw. Ohnmacht erleben. Die Folge dieser Erlebnisse können posttraumatische Belastungsstörungen, andere psychische Störungen, Entwicklungsstörungen, psychosomatische Störungen bzw. körperliche Erkrankungen sein, welche mit verschiedenen therapeutischen Maßnahmen behandelt werden können (vgl. Psychotherapie, Traumatherapie).[1]

Die Folgen von Ohnmachtsgefühlen bzw. traumatischen Erlebnissen, die als Kontrollverlust und Stress erlebt werden, können außerdem das (übersteigerte) Bedürfnis nach Kontrolle (vgl. auch Zwangsstörung) oder Macht und die Entwicklung von Allmachtsphantasien sein. Dies ist die Grundlage für einen Opfer-Täter- bzw. Gewaltkreislauf: Opfer, die die Gefühle von Angst, Machtlosigkeit und Ohnmacht erleben, können dazu neigen, sich Macht zu wünschen und Täter zu werden (vgl. Amoklauf).[2][3]

Sozialpsychologie

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach Erich Fromm neigt der „bürgerliche Mensch“ dazu, Ohnmachtsgefühle auf verschiedene Weise zu kompensieren:[4]

  • durch Ergreifen eines Berufes mit einer Machtposition (vgl. Gewaltmonopol des Staates)
  • durch Anschaffung eines Haustieres, über das Macht ausgeübt werden kann
  • durch Machtausübung über den (Ehe)-Partner oder die eigenen Kinder
  • allgemein durch die Machtausübung über Schwächere

Ohnmachtsgefühle können demnach eine Ursache für Sadismus sein. Nicht nur einzelne Menschen, sondern auch eine Gesellschaft könne sich ohnmächtig fühlen (vgl. Massenarbeitslosigkeit). Dies kann eine Ursache für Kriege bzw. Diktaturen sein (vgl. Zeit des NationalsozialismusAdolf Hitler als Diktator in der Rolle des Allmächtigen, der den Menschen Lösungen für ihre Probleme (Arbeitslosigkeit usw.) versprach).[4]

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Archivierte Kopie (Memento vom 13. Dezember 2009 im Internet Archive)
  2. Macht- und Ohnmachtsgefühle des Menschen. Abgerufen am 23. April 2021.
  3. 01_02. 10. Februar 2018, archiviert vom Original am 10. Februar 2018; abgerufen am 23. April 2021.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.medpsych.uni-freiburg.de
  4. a b dalank.de - dalank Resources and Information. Abgerufen am 23. April 2021.