Aucoumea klaineana

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Aucoumea klaineana
Systematik
Ordnung: Seifenbaumartige (Sapindales)
Familie: Balsambaumgewächse (Burseraceae)
Tribus: Bursereae
Untertribus: Boswelliinae
Gattung: Aucoumea
Art: Aucoumea klaineana
Wissenschaftlicher Name der Gattung
Aucoumea
Pierre
Wissenschaftlicher Name der Art
Aucoumea klaineana
Pierre
Der Baum wird im Wappen Gabuns abgebildet.

Aucoumea klaineana ist die einzige Pflanzenart der Gattung Aucoumea innerhalb der Familie der Balsambaumgewächse (Burseraceae). Das Holz, mit den Handelsnamen Gabun-Mahagoni, Okoumé (in Belgien, Deutschland, Frankreich, Niederlande), Gaboon und Gabun (Deutschland), angouma, okaka, angum, ongoumi, moukoumi, zonga,[1] wird als Furnier verwendet und macht circa 90 % des Holzexports von Gabun aus.

Vegetative Merkmale

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Aucoumea klaineana wächst als großer, immergrüner Baum mit offener Krone, der Wuchshöhen von bis über 50 Meter (in seltenen Fällen bis 60 Meter) erreichen kann. Der dicke Stamm ist mit einem Brusthöhendurchmesser zwischen 110 und 240 Zentimeter zylindrisch. Die Brettwurzeln reichen bis zu 3 Meter hoch. Der Stamm ist bis etwa zur Hälfte seiner Länge astlos. Die Borke ist zwischen 0,5 und 2,0 Zentimeter dick und von grauer bis orange-brauner Farbe und sie blättert in größeren Schuppen, Platten ab. Lentizellen treten auf und sind stark harzig, fasrig und von rosaroter bis rötlicher Farbe.

Die wechselständig angeordneten Laubblätter sind unpaarig gefiedert. Die Rhachis ist bis zu 40 Zentimeter lang und trägt zwischen 7 und 13 Fiederblättchen an bis zu vier Zentimeter langen Stielen. Die ledrigen Blättchen sind bei einer Länge von 10 bis 30 Zentimeter sowie einer Breite 4 bis 7 Zentimeter eiförmig bis länglich, mit abgerundeter Basis, spitzem bis zugespitztem oberen Ende und ganzem Rand. Die Nebenblätter fehlen. Die jungen Blätter sind rötlich.

Generative Merkmale

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Aucoumea klaineana ist zweihäusig getrenntgeschlechtig (funktionell diözisch). Die achsel- oder endständigen, rispigen Blütenstände weisen eine Länge von bis zu 30 Zentimeter auf. Männliche Blütenstände enthalten bis zu fünfmal so viele Blüten wie die weiblichen.

Die (funktionell) eingeschlechtigen Blüten sind fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Die fünf behaarten, grünen Kelchblätter sind bei einer Länge von bis zu 5 Millimeter eiförmig. Die fünf gelb-weißlichen Kronblätter sind bei einer Länge von 5 bis 6 Millimeter spatelförmig und beidseitig behaart. Es ist ein Diskus mit fünf zweilappigen Drüsen vorhanden. Männliche Blüten enthalten zehn Staubblätter mit haarigen Staubfäden und einen rudimentären Stempel. Weibliche Blüten enthalten zehn, kleine Staminodien und einen oberständigen Fruchtknoten mit säulenartigem Griffel und kopfiger Narbe.

Es werden bräunliche, etwa 5 Zentimeter lange und 3 Zentimeter breite, fünfklappige, -teilige und keulenförmigen Kapselfrüchte (oder öffnende Steinfrüchte) mit einem Samen pro Klappe gebildet. Die Früchte öffnen, teilen sich an der Basis. Die eiförmigen Samen sind von einem mit Steinzellen durchsetzten Endocarp umgeben und verlängern sich in einen 2 bis 3 Zentimeter langen und etwa 0,5 Zentimeter breiten Flügel. Die Samen keimen oberirdisch (epigäisch) mit runden, fleischigen Keimblättern.

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 26.

Vorkommen und Gefährdung

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Das natürliche Verbreitungsgebiet von Aucoumea klaineana reicht von West- und Zentralgabun über das kontinentale Äquatorialguinea im Süden bis in die Republik Kongo. Im Kongo findet sich der Baum aber nur in den Chaillu- und Mayombe-Bergen. Einige kleine Bestände finden sich im südlichen Kamerun dicht an der Grenze zu Gabun. Ein kleines natürliches Vorkommen in Nigeria, an der Grenze zu Kamerun, ist nicht bestätigt.

Die Höhenverbreitung reicht vom Meeresniveau bis in Höhenlagen von 600 Meter. In seltenen Fällen wurden Exemplare bis 1400 Meter gefunden.

Aucoumea klaineana ist vor allem in alten Sekundärwäldern verbreitet und wächst gerne in Gemeinschaft mit Sacoglottis gabonensis. Der stärkste Konkurrent ist Macaranga monandra.[2] Das Verbreitungsgebiet der Art wird durch den Niederschlag begrenzt. Sie benötigt zwischen 1200 und 3000 mm Niederschlag im Jahr mit einer Trockenzeit, die nicht länger als drei Monate ist. Der Standort sollte vollsonnig sein. Okoumé liebt saure, nährstoffreiche Böden wie Arenosole oder Ferralsole, toleriert aber auch nährstoffarme, sandige Böden.

Okoumé wurde auch anderorts zur Holzgewinnung angebaut, größere künstliche Bestände finden sich neben Gabun und Kamerun in der Elfenbeinküste, kleinere Bestände in der Republik Kongo, der Demokratischen Republik Kongo, in Ghana und Madagaskar. Auch außerhalb Afrikas in Indonesien und Malaysia sowie in Surinam und Französisch-Guayana gibt es Versuchsanbau.

In der Roten Liste der gefährdeten Arten der IUCN wird Aucoumea klaineana wegen der starken Nutzung und des langsamen Wuchses als „vulnerable“ = „gefährdet“ bewertet.[3]

Okoumé macht circa 90 % des Holzexports von Gabun aus. Hauptimporteur ist Frankreich, gefolgt von Israel, Japan und Italien.[4] Das frisch geschnittene Holz ist hell rosa und wird bei der Alterung zunehmend dunkler und brauner. Das Splintholz hat einen Grauton und geht ohne scharfe Trennung ins Kernholz über. Der Faserverlauf ist üblicherweise gerade. Gelegentlich tritt aber auch eine leicht wellige Maserung auf. Das mittelschwere Holz ist recht weich sowie wenig beständig und erreicht im Janka-Härte-Test 240 Janka.[5] Als Ersatz kann jenes von Canarium schweinfurthii verwendet werden.

Okoumé-Holz wird verhältnismäßig selten als Massivholz verwendet, sondern in der Regel zu Furnier verarbeitet. Es ist gut verleimbar und lässt sich auch gut nageln. Die Verwendung des Holzes ist auf Innenräume beschränkt, da es nicht sehr haltbar ist. Das Holz hat einen Kieselerdegehalt von etwa 0,12 bis 0,16 %, so dass bei seiner Verarbeitung die Sägeblätter verhältnismäßig schnell stumpf werden.[6]

Aucoumea klaineana ist die einzige Art der monotypischen Gattung Aucoumea in der Familie der Balsambaumgewächse (Burseraceae). Dort steht sie im Tribus Bursereae, genauer im Untertribus Boswelliinae, der die Gattungen Aucoumea, Beiselia, Weihrauch (Boswellia), Triomma und Garuga zusammenfasst.

Eine pollenmorphologische Untersuchung aus dem Jahr 2008 ergab jedoch eine nähere Verwandtschaft zu den Gattungen Bursera und Commiphora, die gemeinsam die Untertribus Burserinae bilden, so dass die Einordnung in die Boswelliinae fragwürdig erscheint.[7]

  • J. L. C. H. van Valkenburg: Aucoumea klaineana. In: Dominique Louppe, Andrew Oteng-Amoako, Martin Brink (Hrsg.): Plant Resources of Tropical Africa. Band 7, (1): Timbers 1. PROTA, 2008, ISBN 978-90-5782-209-4, S. 82–86 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  • Andrew Duncan, Gwen Rigby: Der Hobbytischler – Technik der Holzverarbeitung. Orbis, München 1984, ISBN 3-572-00763-1.
  • Quentin Meunier, Carl Moumbogou, Jean-Louis Doucet: Les arbres utiles du Gabon. Presses Agronomiques de Gembloux, 2015, ISBN 978-2-87016-134-0, S. 112 f. (französisch, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
Commons: Aucoumea klaineana – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Okoumé auf materialarchiv.ch, abgerufen am 4. November 2016.
  • Aucoumea klaineana bei Useful Tropical Plants, abgerufen am 13. November 2018.
  • Okoumé (PDF; 4,6 MB), bei ATIBT - Association Technique Internationale des Bois Tropicaux, abgerufen am 13. November 2018.

Einzelnachweise

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  1. Aucoumea klaineana - Datenblatt bei Handelshölzer bei DELTA (Memento des Originals vom 14. Juli 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/delta-intkey.com.
  2. E. Dounias: Sacoglottis gabonensis. In: Gaby Schmelzer, Ameenah Gurib-Fakim (Hrsg.): Plant Resources of Tropical Africa. Band 11, (1): Medicinal plants 1. PROTA, 2008, ISBN 978-3-8236-1531-6, S. 493–494 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  3. Aucoumea klaineana in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2009. Eingestellt von: L. White, 1998. Abgerufen am 15. Dezember 2009.
  4. Aucoumea klaineana. In: Contribution to an evaluation of tree species using the new CITES Listing Criteria. UNEP World Conservation Monitoring Centre, 10. Januar 2006, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 29. September 2007; abgerufen am 15. Dezember 2009.
  5. Martin Chudnoff: Tropical Timbers of the World. Handbook Nr. 607. USDA Forest Service, 1984 (online [PDF; abgerufen am 15. Dezember 2009]). online (Memento des Originals vom 20. März 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.fpl.fs.fed.us
  6. Duncan et al., S. 198.
  7. Mats Thulin, Bjorn-Axel Beier, Sylvain G. Razafimandimbison, Hannah I. Banks: Ambilobea, a new genus from Madagascar, the position of Aucoumea, and comments on the tribal classification of the frankincense and myrrh family (Burseraceae). In: Nordic Journal of Botany. Band 26, 2008, S. 218–229, doi:10.1111/j.1756-1051.2008.00245.x.