Spiegel-Ragwurz
Spiegel-Ragwurz | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Ophrys speculum | ||||||||||||
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Die Spiegel-Ragwurz (Ophrys speculum) ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Ragwurzen (Ophrys) innerhalb der Familie der Orchideen (Orchidaceae).
Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Diese mehrjährige krautige Pflanze erreicht Wuchshöhen zwischen 5 und 25 cm. Der Blütenstand besteht aus zwei bis acht Blüten. Die 7 bis 10 mm langen Kelchblätter erscheinen oft braunrot gestreift oder überlaufen. Auch die 4 bis 6 mm langen Kronblätter sind braunrot gefärbt. Die 12 bis 16 mm lange Lippe weist einen dunklen unbehaarten Rand auf. Das Mal erscheint dunkelblau bis tiefviolett und ist gelb bis orange umrandet. Sie bedient sich der Peckhamschen Mimikry und ahmt dabei Aussehen und Duft[1][2] von Dolchwespen-Weibchen (Dasyscolia ciliata[3]) nach, um so Männchen zur Bestäubung anzulocken. Während des vermeintlichen Begattungsakts wird der Wespe ein Pollenpaket an den Kopf geklebt. Die Art blüht von Februar bis April.
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 36.[4]
Standort und Verbreitung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Diese Orchidee findet man in lichten Wäldern, Garriguen, Magerrasen und auf ehemaligem Kulturland mit trockenem bis frischem, aber stets basenreichem Boden bis zu einer Höhe von 1200 Metern über Meereshöhe. Diese Art kommt ausschließlich im Mittelmeerraum vor.
Systematik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Man kann folgende Unterarten unterscheiden[5]:
- Iberische Spiegel-Ragwurz (Ophrys speculum subsp. lusitanica O.Danesch & E.Danesch): Sie kommt in Portugal und im südwestlichen Spanien in Höhenlagen zwischen 0 und 500 Metern Meereshöhe vor.[5][6]
- König Ferdinands Ragwurz (Ophrys speculum subsp. regis-ferdinandii (Acht. & Kellerer ex Renz) Soó): Sie kommt auf den östlichen Ägäischen Inseln Samos, Chios, Simi, Tilos, Rhodos und an der Küste der westlichen Türkei in Höhenlagen zwischen 0 und 400 Metern Meereshöhe vor.[5][6]
- Ophrys speculum subsp. speculum: Sie kommt im Mittelmeerraum in Höhenlagen zwischen 0 und 1200 Metern Meereshöhe vor.[5][6]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Karl-Peter Buttler: Orchideen. Mosaik Verlag, München 1986, ISBN 3-576-10559-X
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Universität Hamburg, Fachbereich Chemie: Naturstoffchemie: Identifizierung und Synthese von Signalstoffen aus Tieren und Pflanzen ( des vom 9. November 2013 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (PDF; 250 kB), Informationsbroschüre zur Chemiedozententagung 2006
- ↑ Botanischer Garten der Universität Zürich: Orchideen als Sexualtäuschblumen: Die Bestäubung der Ophrys-Orchideen (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Delforge (2006). Orchids of Europe, North Africa And the Middle East, Timber Press, p.432 ISBN 0881927546
- ↑ Ophrys speculum bei Tropicos.org. In: IPCN Chromosome Reports. Missouri Botanical Garden, St. Louis
- ↑ a b c d Ophrys speculum. In: POWO = Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew: Kew Science, abgerufen am 26. November 2016.
- ↑ a b c Helmut Baumann, Siegfried Künkele und Richard Lorenz: Orchideen Europas mit angrenzenden Gebieten. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart, 2006. ISBN 978-3-8001-4162-3. Seite 192–194.