Oprah Winfrey

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Oprah Winfrey (2023)
Oprah Winfrey (2011)

Oprah Winfrey (* 29. Januar 1954 als Orpah Gail Winfrey in Kosciusko, Mississippi) ist eine US-amerikanische Talkshow-Moderatorin, Schauspielerin und Unternehmerin. Sie ist bekannt für The Oprah Winfrey Show, deren Moderation sie 1984 übernahm. Die wöchentlich ausgestrahlte Sendung war bis zu ihrer Einstellung im Jahr 2011 die bei weitem erfolgreichste Talkshow des amerikanischen Fernsehens und hatte 2006 rund 21 Millionen Zuschauer in 105 Ländern.

Winfrey ist Eigentümerin des Produktionsunternehmens Harpo Productions, das ihre Show und viele andere erfolgreiche TV-Formate produziert. Ihr Vermögen wird auf 2,8 Milliarden US-Dollar geschätzt.[1] Sie ist die erste Schwarze, die Milliardärin wurde.[2] Durch ihren starken Einfluss in den Medien und ihre große Fangemeinde, vor allem in den USA, belegte sie 2010 in der Forbes-Liste The World’s Most Powerful People Platz 64.[3]

Studio der Oprah Winfrey Show mit Firmenlogo: „Harpo“ – ein Ananym des Vornamens „Oprah“

Oprah Winfrey wurde 1954 in Mississippi als uneheliche Tochter minderjähriger Eltern geboren. Ihre Geburtsurkunde gibt als Namen Orpah an, nach der biblischen Orpa.[4] Sie selbst gab an, im Alter von neun Jahren sexuell missbraucht worden zu sein.[5] Mit 14 Jahren wurde sie schwanger, ihr Kind starb kurz nach der Geburt. Winfrey ist seit 1986 mit dem Unternehmer Stedman Graham liiert.

Ihre Karriere begann Winfrey als Nachrichtenmoderatorin in Baltimore, Maryland. 1983 wechselte sie nach Chicago als Gastgeberin auf WLS-TV für die Morgentalkshow AM Chicago. Die erste Sendung wurde am 2. Januar 1984 ausgestrahlt.

Die Talk-Show wurde aufgrund ihres Erfolges in The Oprah Winfrey Show umbenannt, die auf vielen syndizierten Fernsehsendern lief und schließlich nur noch Oprah hieß. Diese besann sich auf das traditionelle Format einer Talk-Show, die Moderatorin lud Personen ein, die unter Armut litten oder Opfer unglücklicher Unfälle waren. Dadurch begann sie sich bald auch für wohltätige Zwecke einzusetzen. Sie versuchte, über unterschiedliche Aspekte des Lebens zu berichten, auch über Themen wie sexuellen Kindesmissbrauch und Drogensucht bei Erwachsenen.

In den 1990er Jahren gründete sie den Oprah’s Book Club im Fernsehen. Viele Autoren stellen ihre Bücher dort vor; Bill Clinton war aus Anlass der Veröffentlichung seiner Autobiografie dort ebenfalls zu Gast. Der Buchclub ist als Indikator für die Bestseller-Listen der USA wie auch als Kaufempfehlung bedeutsam. Dadurch hat Winfrey einen großen Einfluss auf die US-Medienlandschaft. Winfrey ist Autorin und Trägerin des „Bob Hope Humanitarian Award“, den sie bei der Emmy-Verleihung 2002 erhielt. 2008 unterstützte sie die Präsidentschaftskandidatur von Barack Obama und trat mit ihm zusammen bei Wahlkampfveranstaltungen auf. Laut des US-Wirtschaftsmagazins Forbes verdiente sie von Juni 2009 bis Juni 2010 rund 315 Millionen US-Dollar[6] und wurde zur „einflussreichsten Prominenten“ gewählt.[7]

Im November 2009 kündigte Winfrey an, 2011 ihre Talkshow zu beenden.[8] Die letzte Sendung wurde am 25. Mai 2011 ausgestrahlt.[9] Im selben Jahr startete sie ihren eigenen Pay-TV-Sender OWN (Oprah Winfrey Network). Inhaltlich bietet der Sender Talkshows zu Themen wie Gesundheit, Psychologie und Geld sowie Kochsendungen und Reality-Shows.[10][11] Die Zahl der Zuschauer liegt bei etwa 147.000.[12] Am 1. Januar 2012 war dort auch der Start ihrer eigenen neuen Show Oprah’s Next Chapter. Am 7. März 2021 wurde ihre vielbeachtete Sendung Meghan und Harry bei Oprah – Das Interview von CBS in den Vereinigten Staaten und später von ITV im Vereinigten Königreich sowie in 67 weiteren Ländern ausgestrahlt.

Weitere Aktivitäten

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  • Neben ihrem eigenen Magazin O and O at Home (O und O zu Hause) war sie auch Mitbegründerin des Fernsehsenders Oxygen.
  • Sie ist Werbefigur für Weight Watchers; von 2015 bis 2018 war sie Großaktionärin des Unternehmens und hält noch acht Prozent der Aktien.[13]

Winfrey ist in den Vereinigten Staaten auch als Philanthropin bekannt. So gründete sie beispielsweise „The Angel Network“ (Das Engelsnetzwerk), für das sie Geld für wohltätige Zwecke sammelt. Die Zeitschrift Business Week führte Winfrey 2005 mit einem geschätzten Spendenvolumen von 300 Millionen US-Dollar in der Liste der spendabelsten Philanthropen.[14] 2004 gründete sie mit 40 Millionen US-Dollar die Oprah Winfrey Leadership Academy for Girls in Südafrika, eine Schule für benachteiligte Mädchen aus verarmten Verhältnissen. Da die Schule über Luxus-Einrichtungen wie einen Beauty-Salon verfügt, wurde Winfrey dafür kritisiert, das Geld nicht für die Aufnahme von mehr Schülerinnen in das Programm genutzt zu haben.

Winfrey war des Öfteren auch das Ziel von Kritik. So wurde ihr vorgeworfen, ihre Popularität und die Medienmacht ihrer Show zu missbrauchen. The Washington Post warf ihr einen zu unkritischen Umgang mit ihren politischen Gästen vor.[15] Weiterhin wurde ein Auftrittsverbot für Sarah Palin während der Präsidentschaftswahlen kritisiert.[16] 2005 geriet Winfrey in die Kritik, weil sie den Pariser Filial-Mitarbeitern des Modehauses Hermès Rassismus vorwarf, die Winfrey 15 Minuten nach Ladenschluss nicht mehr in die Filiale einließen.[17]

Weiterhin wurde kritisiert, dass sie Bücher, die sie in ihren Buchclub-Sendungen vorstellt und die dadurch regelmäßig zu Bestsellern werden, nicht kritisch behandelt (zum Beispiel 2008 die Buchvorstellung des spirituellen Lehrers Eckhart Tolle, A New Earth: Awakening to Your Life’s Purpose). 2009 hatte Winfrey eine Präsentation von Suzanne Somers zugelassen, die vor einem Millionenpublikum unkritisch und einseitig Hormonprodukte und Krebsheilmittel vorstellte, die von Medizinern abgelehnt werden.[18] Winfrey bot wiederholt umstrittenen Personen unhinterfragt eine Plattform, so etwa Rhonda Byrne[19], Impfgegnerin Jenny McCarthy und Dr. Phil und Dr. Oz.[20]

Winfrey berichtete in der Talkshow von Larry King, als sie im Gespräch über ihren Auftritt in einem Film über einen schwarzen Butler nach erlebtem Rassismus gefragt wurde, von einer rassistisch motivierten Behandlung im Juli 2013 in Zürich („Täschligate“). Winfrey habe sich für eine hinter Glas ausgestellte, 35.000 Schweizer Franken teure Handtasche interessiert.[21] Die Verkäuferin habe ihr nahegelegt, die Handtasche nicht zu kaufen, da diese „für sie zu teuer sei“.[22] Die Boutique-Besitzerin und die Verkäuferin erklärten später, dass der Vorfall ein Missverständnis gewesen sei.[23][24][25]

Commons: Oprah Winfrey – Album mit Bildern

Einzelnachweise

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  1. forbes.com
  2. https://web.archive.org/web/20091119125949/http://www.time.com/time/specials/packages/article/0,28804,1939458_1939454_1939448,00.html
  3. Forbes
  4. Der Name in ihrem Biographie-Interview 1991 mit Transcript (englisch) (Memento vom 19. Januar 2016 im Internet Archive)
  5. oprah.com
  6. Forbes
  7. Forbes Magazine, The Celebrity Top 100
  8. "Oprah Winfrey: Starmoderatorin will 2011 aufhören" (Meldung bei focus.de am 20. November 2009)
  9. Eine TV-Königin verlässt die Bühne (Meldung bei stern.de)
  10. Oprah lanciert eigenen Fernsehsender in: Tages-Anzeiger vom 1. Januar 2011.
  11. US-Talkstar Winfrey und ihr Sender OWN –Oprahs große Show in: sueddeutsche.de vom 10. Januar 2011.
  12. Melanie Amann: Die reiche Beichtmutter. faz.net vom 20. Januar 2013, abgerufen am 20. Januar 2013.
  13. Oprah Winfreys Weight Watchers stürzen an Börse ab orf.at, 27. Februar 2019, abgerufen am 27. Februar 2019.
  14. Business Week, 50 most generous philanthropists
  15. Salon Media Circus, Is Oprah Winfrey a Journalist? Bericht (Memento vom 7. März 2008 im Internet Archive)
  16. Bericht, ABC-News
  17. Oprah Winfrey vor verschlossenen Türen, Hamburger Morgenpost (Memento vom 15. Dezember 2014 im Internet Archive)
  18. Mediziner lehnen Somers’ Produkte ab, ABC-News
  19. Kim Tinkham appeared on Winfrey’s show. She had been diagnosed with Stage 3 breast cancer but had seen the episode touting “The Secret,” and decided to forgo chemo in favor of positive thinking. While Winfrey encouraged her to consider Western medicine as well, Tinkham declined. She died in 2010.
  20. https://slate.com/news-and-politics/2018/01/oprah-presidential-case-marred-by-promotion-dr-oz-jenny-mccarthy-others.html
  21. Blick: Trudie Götz zur Rassismus-Affäre um Oprah Winfrey: «Ich sehe keinen Grund, die Verkäuferin zu entlassen», 9. August 2013.
  22. Täschligate in der Schweiz. Oprah Winfrey: «Hätte die Tasche eh nicht gekauft», Focus Online, 14. August 2013.
  23. Die Verkäuferin der Luxus-Boutique erzählt, wie das Treffen mit Oprah Winfrey wirklich verlief«Ich kann seit Tagen nicht mehr schlafen», 11. August 2013.
  24. Die etwas andere Version von «Täschligate», Tages-Anzeiger, 10. August 2013.
  25. 20 Minuten: Oprahs Täschligate macht jetzt Tierschützer sauer, 11. August 2013.