o-Nitrophenyl-β-D-galactopyranosid

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Strukturformel
Struktur von o-Nitrophenyl-β-D-galactopyranosid
Allgemeines
Name o-Nitrophenyl-β-D-galactopyranosid
Andere Namen
  • 2-Nitrophenyl-β-D-galactopyranosid
  • ONPG
  • Niphegal
Summenformel C12H15NO8
Kurzbeschreibung

weißer geruchloser Feststoff[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 369-07-3
EG-Nummer 206-716-1
ECHA-InfoCard 100.006.106
PubChem 96647
ChemSpider 87255
Wikidata Q287775
Eigenschaften
Molare Masse 301,25 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Schmelzpunkt

192 °C[1]

Löslichkeit

löslich in Wasser[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[1]
keine GHS-Piktogramme

H- und P-Sätze H: keine H-Sätze
P: keine P-Sätze[1]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

o-Nitrophenyl-β-D-galactopyranosid (ONPG) ist ein artifizielles Glycosid und chromogenes Substrat für β-Galactosidasen, z. B. das vom lacZ Gen von Escherichia coli codierte Enzym.

Bestimmte β-Galactosidasen hydrolysieren ONPG zu Galactose und dem gelben Farbstoff o-Nitrophenol.

In der Biochemie und mikrobiologischen Diagnostik wird ONPG zur qualitativen und quantitativen Bestimmung der Aktivität von β-Galactosidasen verwendet, siehe ONPG-Test.

Ein ausgezeichnetes Substrat der β-Galactosidase ist das Disaccharid Lactose. Ähnlich wie X-Gal, das für die qualitative β-Galactosidasebestimmung verwendet wird, ist ONPG ein Lactoseanalog, das für die β-Galactosidase ein chromogenes Substrat darstellt.

In einem Reaktionsansatz entstehen durch die hydrolytischen Spaltung des farblosen ONPG Galactose und das gelbgefärbte o-Nitrophenol. Um eine Reaktion pseudoerster Ordnung zu erhalten, muss ONPG im Überschuss im Ansatz vorhanden sein. Die Intensität der Gelbfärbung ist dann nur abhängig von der Konzentration der β-Galactosidase und der Reaktionsdauer. Durch Zugabe von Natriumcarbonat (Verschiebung des pH-Werts in den basischen Bereich (pH 11)) wird die Reaktion abgestoppt, da β-Galactosidasen, wie die meisten Enzyme, bei hohen pH-Werten inaktiv sind.

Die Menge des entstandenen o-Nitrophenols wird durch Absorption in einem Photometer bei 420 nm bestimmt. Aus der Reaktionsdauer, dem Absorptionswert und einem Wert für die eingesetzte Biomasse (Proteinkonzentration, Trübung der Bakterienkultur etc.) kann eine spezifische Aktivität der β-Galactosidase berechnet werden.

Einzelnachweise

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  1. a b c d e Datenblatt 2-Nitrophenyl-beta-D-galactopyranoside, 98+% bei Alfa Aesar, abgerufen am 26. Dezember 2019 (Seite nicht mehr abrufbar).