Nelson-Reisratte
Nelson-Reisratte | ||||||||||||
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Schädel der Nelson-Reisratte, von oben | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Oryzomys nelsoni | ||||||||||||
Merriam, 1898 |
Die Nelson-Reisratte (Oryzomys nelsoni) ist ein ausgestorbenes Nagetier aus der Gattung der Reisratten (Oryzomys). Sie war auf der zu den Marias-Inseln gehörenden Insel María Madre vor der Westküste Mexikos endemisch und ist nur von vier adulten Tieren bekannt, die dort im Mai 1897 von Edward William Nelson und Edward Alphonso Goldman gesammelt wurden.
Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Nelson-Reisratte gehörte zu den großen Arten der Gattung Oryzomys und hatte einen Schwanz, dessen Länge deutlich größer war als die Kopf-Rumpf-Länge. Die Gesamtlänge der vier bekannten Exemplare beträgt 320 bis 344 mm, die Schwanzlänge 185 bis 191 mm und die Hinterfußlänge 37 bis 39 mm. Die Oberseite war intensiv gelblich rotbraun, die Färbung war auf dem unteren Rücken besonders kräftig und ging auf Kopf, Schultern und unteren Flanken in ein helleres, warmes Beigebraun über. Kopf und Rücken waren durch schwärzliche Haare etwas dunkler. Die Unterseite war weiß, die gelegentlich durchscheinende Unterwolle bleifarben. Die Außen- und Innenseiten der Ohren waren locker mit grauen Härchen bedeckt. Die Schwanzunterseite war basisnah zu einem Drittel oder bis zur Hälfte hellgelb, der übrige Schwanz war dunkel.
Lebensraum und Lebensweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Nelson-Reisratte kam in feuchten Arealen nahe Quellen und nahe der höchsten Erhebung von Maria Madre in ungefähr 550 m Höhe vor. Der Lebensraum zeichnet sich durch eine üppige krautige Vegetation im Unterwuchs aus. Die Nahrung dürfte aus Samen, Früchten, Gräsern und gelegentlich aus kleinen Fischen und Wirbellosen bestanden haben.
Aussterben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bei 1991 durchgeführten intensiven Kleinsäugerfängen an der Typus-Lokalität konnten nur noch Hausratten (Rattus rattus) nachgewiesen werden. Die Nelson-Reisratte wird von der IUCN daher seit 1996 als „Ausgestorben“ („extinct“) eingestuft. Ursache für das Verschwinden der Art ist vermutlich die Verdrängung durch die eingeschleppte Hausratte.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Álvarez-Castañeda, S. T. and Méndez, L. 2003. Oryzomys nelsoni (PDF-Datei; 177 kB). Mammalian Species 735:1–2.
- Carleton, M. D. and Arroyo-Cabrales, J. 2009. Review of the Oryzomys couesi complex (Rodentia: Cricetidae: Sigmodontinae) in western Mexico. Bulletin of the American Museum of Natural History 331:94–127.
- Goldman, E. A. 1918. The rice rats of North America. North American Fauna 43:1–100.
- Merriam, C. H. 1898. Mammals from the Tres Marias Islands, off western Mexico. Proceedings of the Biological Society of Washington 12:13–19.
- Musser, G. G. and Carleton, M.D. 2005. Superfamily Muroidea. Pp. 894–1531 in Wilson, D.E. and Reeder, D. M. (eds.). Mammal Species of the World: a taxonomic and geographic reference. 3rd ed. Baltimore: The Johns Hopkins University Press, 2 vols., 2142 pp. ISBN 978-0-8018-8221-0
- Nelson, E. W. 1899a. General description of the Tres Marias Islands, Mexico. North American Fauna 14:7–14.
- Nelson, E. W. 1899b. Mammals of the Tres Marias Islands. North American Fauna 14:15–20.
- Weksler, M. 2006. Phylogenetic relationships of oryzomyine rodents (Muroidea: Sigmodontinae): separate and combined analyses of morphological and molecular data. Bulletin of the American Museum of Natural History 296:1–149.
- Weksler, M., Percequillo, A.R. and Voss, R.S. 2006. Ten new genera of oryzomyine rodents (Cricetidae: Sigmodontinae). American Museum Novitates 3537:1–29.
- Wilson, D. E. 1991. Mammals of the Tres Marías Islands. Bulletin of the American Museum of Natural History 206:214–250.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Oryzomys nelsoni in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2010. Eingestellt von: Timm, R., Álvarez-Castañeda, S.T. & Lacher, T., 2008. Abgerufen am 4. Februar 2011.