Os (Innlandet)

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Wappen Karte
Wappen der Kommune Os
Os (Norwegen)
Os (Norwegen)
Os
Basisdaten
Kommunennummer: 3430
Provinz (fylke): Innlandet
Verwaltungssitz: Os
Koordinaten: 62° 28′ N, 11° 14′ OKoordinaten: 62° 28′ N, 11° 14′ O
Höhe: 662 - 1543 moh.
Fläche: 1.040,4 km²
Einwohner: 1.891 (1. Jan. 2024)[1]
Bevölkerungsdichte: 2 Einwohner je km²
Sprachform: neutral
Postleitzahl: 2550
Webpräsenz:
Verkehr
Bahnanschluss: Rørosbanen
Lage in der Provinz Innlandet
Lage der Kommune in der Provinz Innlandet

Os ist eine Kommune im norwegischen Fylke Innlandet. Die Kommune hat 1891 Einwohner (Stand: 1. Januar 2024). Verwaltungssitz ist der gleichnamige Ort Os, der am Ufer der Glåma liegt.

Landschaft in Os

Die Kommune Os liegt in der Landschaft Østerdalen im Nordosten des Fylkes Innlandet an der Grenze zum Fylke Trøndelag. Die Kommune nimmt eine in Nordwest-Südost-Richtung langgestreckte Form an. Os grenzt im Norden an die Kommunen Midtre Gauldal und Holtålen, im Nordosten an Røros, im Osten an Engerdal, im Südwesten auf einer Strecke von rund 90 Kilometern an Tolga sowie im Nordwesten an Tynset. Die drei nördlichen Nachbarkommunen Midtre Gauldal, Holtålen und Røros gehören zum Nachbarfylke Trøndelag. Durch Os fließt aus dem Nordosten kommend in Richtung Südwesten die Glåma, Norwegens längster Fluss. In Südnorwegen trägt sie den Namen Glomma. Die Ortschaft Os liegt am Ufer der Glåma. Der Nebenfluss Vangrøfta stößt aus dem Tal Vangrøftdalen im Nordwesten auf die Glåma zu, die Nøra aus dem Südosten. Zur Kommune Os gehört im Südosten ein kleiner Abschnitt des Sees Femunden.[2] Die Gesamtfläche der Kommune beträgt 1.040,4 km², wobei Binnengewässer zusammen 33,66 km² ausmachen.[3]

Die Erhebung Nordre Sålekinna auf der Grenze zu Tolga stellt mit einer Höhe von 1595 moh. den höchsten Punkt der Kommune Os dar.[4] Die Berglandschaft im Nordwesten der Kommune geht in den Forollhogna-Nationalpark (Forollhogna nasjonalpark) ein. Der Nationalpark erstreckt sich insgesamt über sechs Kommunen in Innlandet und Trøndelag.[5]

Der Großteil der Einwohner lebt entlang der Glomma und im Vangrøftdalen. Das Gebiet südöstlich der Glomma ist hingegen kaum bewohnt. Die Zahl der Einwohner in der Kommune sank in der Dekade von 2009 bis 2019 um über acht Prozent.[6] Die Ortschaft Os ist der einzige sogenannte Tettsted, also die einzige Ansiedlung, die für statistische Zwecke als eine städtische Siedlung gewertet wird. Zum 1. Januar 2024 lebten dort 687 Einwohner.[7]

Die Einwohner der Gemeinde werden Osing genannt.[8] Os hat wie viele andere Kommunen der Provinz Innlandet weder Nynorsk noch Bokmål als offizielle Sprachform, sondern ist in dieser Frage neutral.[9]

Jahr 1986 1990 1995 2000 2005 2010 2015 2020
Einwohnerzahl[10] 2071 2029 2035 2148 2087 2033 1991 1891
Foto einer weißen Holzkirche, dahinter eine verschneite Berglandschaft
Kirche von Os

Die Kommune Os entstand, als sie im Jahr 1926 von Tolga abgespalten wurde. Bei der Gründung hatte Os 1936 Einwohner, während Tolga mit 1917 Einwohnern verblieb. Im Jahr darauf ging ein von 18 Personen bewohntes Gebiet von Tolga an Os über. Die Kommunen Tolga und Os wurden zum 1. Januar 1966 wieder zusammengelegt und bildeten ab da die neue Kommune Tolga-Os. Os brachte 2015 Einwohner in die neue Kommune ein, Tolga 1944. Die Kommune Tolga-Os hatte bis zum 1. Januar 1976 Bestand, als die Kommune wieder in Os und Tolga aufgespalten wurde. Nach der Aufspaltung hatte Os 1859 und Tolga 1865 Einwohner.[11] Bis zum 31. Dezember 2019 gehörte Os dem damaligen Fylke Hedmark an. Dieses ging im Zuge der Regionalreform in Norwegen in das zum 1. Januar 2020 neu geschaffene Fylke Innlandet über.[12]

In der Kommune befinden sich mehrere Kirchen. Vom Architekten Christian Heinrich Grosch wurde die Pläne für die Narbuvoll kirke angefertigt. Die Kirche wurde 1862 eingeweiht.[13] Die Os kirke ist eine Holzkirche aus dem Jahr 1862. Sie hat einen kreuzförmigen Grundriss. Der Kirchturm wurde im Jahr 1876 bei einem Unwetter zerstört und durch einen kleineren Kirchturm ersetzt.[14] Eine Holzkirche aus dem Jahr 1920 ist die Tufsingdalen kirke. Die Kirche wurde in den 1970er-Jahren umgebaut.[15] Ebenfalls ist eine Holzkirche ist die Dalsbygda kirke in Dalsbygda. Sie wurde 1960 fertiggestellt, im Jahr 1970 erhielt sie ihren Kirchturm.[16]

Wie auch in den umliegenden Kommunen beginnt hier die Geschichtsschreibung im Wesentlichen mit der Aufnahme des Bergwerkbetriebes in Røros 1644. Die Gruben und die Schmelzhütten der nahegelegenen Bergstadt benötigten Holz und Kohle. Deshalb konnten sich die Bauern in der Umgebung durch die Köhlerei und durch Transportdienste ein gutes Zubrot verdienen. Dies bewirkte aber auch, dass sich sowohl wirtschaftliche Erfolge wie auch Tiefs im Erzgeschäft direkt auf die Bevölkerung der Gegend auswirkten. Mit der Inbetriebnahme der Røros-Bahn 1877 verlor das Kohlbrennen sowie das Transportieren ihre Bedeutung für Os.

Wirtschaft und Infrastruktur

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Durch die Kommune führt weitgehend parallel zur Glåma der Fylkesvei 30. Die Straße stellt Richtung Nordosten die Verbindung in die Stadt Røros her. Dort befindet sich auch mit dem Flughafen Røros der nächstgelegene Flughafen. In der Ortschaft Os zweigen mehrere Straßen vom Fylkesvei 30 ab. Der Fylkesvei 28 führt von Os aus in den Südosten der Kommune. In das Vangrøftdalen führen mehrere Straßen. Ebenfalls weitgehend parallel zur Glåma führt die Bahnlinie Rørosbanen durch die Kommune.[2] Der Bahnhof von Os wurde im Jahr 1877 eröffnet, als die Rørosbanen fertiggestellt wurde. Im Jahr 1958 erhielt der Ort ein neues Bahnhofsgebäude. Die Entfernung zum Osloer Hauptbahnhof Oslo S beträgt rund 385 Kilometer.[17]

Für die Lokalwirtschaft sind insbesondere die Landwirtschaft und Industrie von Bedeutung. Im Bereich der Landwirtschaft ist die Haltung von Rindern und Schafen typisch. Kaum von Bedeutung ist die Forstwirtschaft.[6] In der Glomma befindet sich das 1913 in Betrieb genommene Wasserkraftwerk Røstefoss. Dieses hatte zwischen 1991 und 2020 eine durchschnittliche Jahresproduktion von rund 18 GWh.[18] Im Jahr 2021 arbeiteten von rund x Arbeitstätigen etwa x in Os selbst, .[19]

Sehenswürdigkeiten und Tourismus

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Hof Oddentunet

In Narjordet kann man den unter Denkmalschutz stehenden Hof Oddentunet aus dem 19. Jahrhundert besichtigen. 1747 ließ sich hier Rasmus Knutsen Bager aus Røros mit seiner Familie nieder. Das heutige Hauptgebäude stammt aus den ersten Jahren des 19. Jahrhunderts, als das alte Haus erweitert wurde. Es zeichnet sich durch seine reichhaltigen Schnitzereien und Malereien aus (Letztere aus den Jahren 1822 bis 1826).

Oddentunet ist genauso Teil des Os-Museums wie die Wassermühle in Narjordet aus der Mitte des 19. Jahrhunderts, die Schule in Narbuvoll aus dem Jahre 1876, Brofoss Elektrizitätswerk (1916) und der Bahnhof Håmmåvoll (1915).

In der Nähe von Os sentrum gibt es die Alpinskianlage Hummelfjell alpinanlegg mit drei Skiliften, einem Kinderlift und mehreren Abfahrten, sowie eine Schlittenpiste. Im Sommer sind gute bis sehr gute Angelmöglichkeiten vorhanden.

Name und Wappen

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Das seit 1993 offizielle Wappen der Kommune zeigt drei goldene Glocken auf grünem Hintergrund.[20] Diese Glocken sollen die traditionelle Wirtschaft darstellen.[6] Der Gemeindename leitet sich vom altnordischen Wort óss ab, das vielerorts für Orte an Mündungen genutzt wird. Namensgebend ist in diesem Fall die Mündung der Vangrøfta in die Glåma in der Nähe der Ortschaft Os.[21]

Persönlichkeiten

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Commons: Os – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. 07459: Population, by sex and one-year age groups (M) 1986 - 2024. In: ssb.no. Statistisk sentralbyrå, abgerufen am 23. Februar 2024 (englisch).
  2. a b Os kommune. In: Norgeskart. Abgerufen am 2. April 2023 (norwegisch).
  3. 09280: Areal (km²), etter arealtype, statistikkvariabel, år og region. In: ssb.no. Statistisk sentralbyrå, abgerufen am 2. April 2023 (norwegisch).
  4. Høgaste fjelltopp i kvar kommune. Kartverket, abgerufen am 2. April 2023 (norwegisch (Nynorsk)).
  5. Forollhogna nasjonalpark. In: naturbase.no. Miljødirektoratet, abgerufen am 2. April 2023 (norwegisch).
  6. a b c Trond Olav Svendsen: Os. In: Store norske leksikon. Abgerufen am 2. April 2023 (norwegisch).
  7. Population and land area in urban settlements. Statistisk sentralbyrå, 1. Oktober 2024 (englisch).
  8. Innbyggjarnamn. In: Språkrådet. Abgerufen am 2. April 2023 (norwegisch (Nynorsk)).
  9. Forskrift om språkvedtak i kommunar og fylkeskommunar (språkvedtaksforskrifta). In: Lovdata. Abgerufen am 2. April 2023 (norwegisch).
  10. Population. Municipalities, pr. 1.1., 1986 - latest year. In: ssb.no. Abgerufen am 2. April 2023 (englisch).
  11. Dag Juvkam: Historisk oversikt over endringer i kommune- og fylkesinndelingen. (PDF) In: Statistisk sentralbyrå. 1999, abgerufen am 2. April 2023 (norwegisch).
  12. Reform of local government. In: regjeringen.no. 3. Dezember 2020, abgerufen am 2. April 2023 (englisch).
  13. Narbuvoll kirke. In: Kirkesøk. Abgerufen am 3. April 2023 (norwegisch).
  14. Os kirke, Os i Østerdalen. In: Kirkesøk. Abgerufen am 3. April 2023 (norwegisch).
  15. Tufsingdalen kirke. In: Kirkesøk. Abgerufen am 3. April 2023 (norwegisch).
  16. Dalsbygda kirke. In: Kirkesøk. Abgerufen am 3. April 2023 (norwegisch).
  17. Os stasjon. In: Bane Nor. Abgerufen am 3. April 2023 (norwegisch).
  18. Røstefoss. In: NVE. Abgerufen am 2. April 2023 (norwegisch).
  19. Pendlingsstrømmer. Statistics Norway, abgerufen am 2. April 2023 (norwegisch).
  20. Godkjenning av våpen og flagg, Os kommune, Hedmark. In: Lovdata. Abgerufen am 2. April 2023 (norwegisch).
  21. Os. In: Norsk stadnamnleksikon. Abgerufen am 2. April 2023 (norwegisch (Nynorsk)).