Osborns Stumpfkrokodil

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Osborns Stumpfkrokodil

Osborns Stumpfkrokodil (Osteolaemus osborni)

Systematik
ohne Rang: Sauropsida
ohne Rang: Archosauria
Ordnung: Krokodile (Crocodylia)
Familie: Echte Krokodile (Crocodylidae)
Gattung: Osteolaemus
Art: Osborns Stumpfkrokodil
Wissenschaftlicher Name
Osteolaemus osborni
(Schmidt, 1919)

Osborns Stumpfkrokodil (Osteolaemus osborni), auch Kongo-Stumpfkrokodil genannt, ist ein Vertreter aus der Familie der Echten Krokodile aus dem zentralafrikanischen Kongobecken.

Äußerlich unterscheidet sich Osborns Stumpfkrokodil kaum vom (gewöhnlichen) Stumpfkrokodil; es hat jedoch eine schmalere und mehr abgeflachte Schnauze. Morphologisch vermittelt Osborns Stumpfkrokodil zwischen dem (gewöhnlichen) Stumpfkrokodil und der Gattung Crocodylus. Wie den Krokodilen der Gattung Crocodylus fehlt Osborns Stumpfkrokodil eine knöcherne Nasenscheidewand. Die Beschuppung im hinteren Teils des Schädels entspricht der des (gewöhnlichen) Stumpfkrokodils. Weitere Gemeinsamkeiten sind eine große, zweigeteilte Knochenplatte im oberen Augenlid, die Anzahl der Zähne in Ober- und Unterkiefer (17-17)/(15-15) und ein schmales Gaumenbein, dessen Seiten parallel zueinander sind und das sich nicht weiter nach vorne erstreckt als das Gaumenfenster. Die Bauchschilde sind nicht durch Osteoderme verstärkt. Der vierter Unterkieferzahn passt, bei geschlossenem Maul, in eine Kerbe im Oberkiefer.[1]

Osborns Stumpfkrokodil wurde 1919 durch den US-amerikanischen Herpetologen Karl Patterson Schmidt als Osteoblepharon osborni erstmals wissenschaftlich beschrieben[2] und zu Ehren des US-amerikanischen Paläontologen Henry Fairfield Osborn benannt.[3] 1948 wurde Osborns Stumpfkrokodil mit dem Stumpfkrokodil (Osteolaemus tetraspis) synonymisiert.[4] 2007 bemerkte Brochu bei der Beschreibung eines ausgestorbenen Krokodils von Madagaskar (Voay robustus) und dessen Vergleich mit rezenten Krokodilen, dass sich Osteolaemus tetraspis und Osteoblepharon osborni in vier Schädelmerkmalen unterscheiden, und setzte Osborns Stumpfkrokodil unter der Bezeichnung Osteolaemus osborni wieder als valide Art ein.[5] Bei einer Untersuchung auf molekularbiologischer Basis im Jahr 2009 stellte sich heraus, dass die Gattung Osteolaemus aus drei eigenständigen evolutionären Einheiten besteht. Die Bezeichnung Osteolaemus tetraspis soll nach dieser Untersuchung nur noch für die Population im Ogooué in Gabun gelten. Für Tiere aus dem Stromgebiet des Kongo gilt die wissenschaftliche Bezeichnung Osteolaemus osborni und die westafrikanischen Krokodile der Gattung Osteolaemus sollen eine weitere Art bilden, die bisher unbeschrieben ist.[6][7]

Einzelnachweise

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  1. Osteolaemus osborni In: The Reptile Database
  2. Schmidt, K.P., 1919. Contributions to the herpetology of the Belgian Congo based on the collection of the American Museum Congo Expedition, 1909–1915. Part 1. Turtles, crocodiles, lizards, and chameleons. Bull. Am. Mus. Nat. Hist. NY 39(20), 385–624.
  3. Beolens, Bo; Michael Watkins; Michael Grayson (2011). The Eponym Dictionary of Reptiles. Baltimore: Johns Hopkins University Press. ISBN 978-1-4214-0135-5
  4. Robert F. Inger: The Systematic Status of the Crocodile Osteoblepharon osborni. Copeia, Vol. 1948, Nr. 1 (1948), S. 15–19
  5. Christopher Brochu, 2007. Morphology, relationships, and biogeographical significance of an extinct horned crocodile (Crocodylia, Crocodylidae) from the Quaternary of Madagascar. Zoological Journal of the Linnean Society, Volume 150, Issue 4, August 2007, S. 835–863, doi: 10.1111/j.1096-3642.2007.00315.x
  6. Mitchell J. Eaton, Andrew Martin, John Thorbjarnarson, George Amato: Species-level diversification of African dwarf crocodiles (Genus Osteolaemus): A geographic and phylogenetic perspective. In: Molecular Phylogenetics and Evolution. Band 50, Ausgabe 3, März 2009, S. 496–506, doi:10.1016/j.ympev.2008.11.009.
  7. Franke, Franziska Anni; Schmidt, Fabian; Borgwardt, Christin; Bernhard, Detlef; Bleidorn, Christoph; Engelmann, Wolf-Eberhard & Schlegel, Martin (2013). Genetic differentiation of the African dwarf crocodile Osteolaemus tetraspis Cope, 1861 (Crocodylia: Crocodylidae) and consequences for European zoos. Organisms Diversity & Evolution. 13 (2): 255–266. doi:10.1007/s13127-012-0107-1