Payment Card Industry Data Security Standard

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Der Payment Card Industry Data Security Standard, üblicherweise abgekürzt mit PCI bzw. PCI-DSS, ist ein Regelwerk im Zahlungsverkehr, das sich auf die Abwicklung von Kreditkartentransaktionen bezieht und von allen wichtigen Kreditkartenorganisationen unterstützt wird.

Handelsunternehmen und Dienstleister, die Kreditkarten-Transaktionen speichern, übermitteln, oder abwickeln, müssen die Regelungen erfüllen. Halten sie sich nicht daran, können Strafgebühren verhängt, Einschränkungen ausgesprochen, oder ihnen letztlich die Akzeptanz von Kreditkarten untersagt werden.

Die Regelungen bestehen aus einer Liste von zwölf Anforderungen an die Rechnernetze der Unternehmen:

  1. Installation und Pflege einer Firewall zum Schutz der Daten
  2. Ändern von Kennwörtern und anderen Sicherheitseinstellungen nach der Werksauslieferung
  3. Schutz der gespeicherten Daten von Kreditkarteninhabern
  4. Verschlüsselte Übertragung sensibler Daten von Kreditkarteninhabern in öffentlichen Rechnernetzen
  5. Einsatz und regelmäßiges Update von Virenschutzprogrammen
  6. Entwicklung und Pflege sicherer Systeme und Anwendungen
  7. Einschränken von Datenzugriffen auf das Notwendige
  8. Zuteilen einer eindeutigen Benutzerkennung für jede Person mit Rechnerzugang
  9. Beschränkung des physischen Zugriffs auf Daten von Kreditkarteninhabern
  10. Protokollieren und Prüfen aller Zugriffe auf Daten von Kreditkarteninhabern
  11. Regelmäßige Prüfungen aller Sicherheitssysteme und -prozesse
  12. Einführen und Einhalten von Richtlinien in Bezug auf Informationssicherheit

PCI basiert auf dem Visa-Account-Information-Security-Programm (AIS und dessen Schwesterprogramm CISP), dem Mastercard-Site-Data-Protection-Programm (SDP), der American Express Security Operating Policy (DSOP), der Discover Information Security and Compliance (DISC) und den JCB-Sicherheitsregeln.

Die Einhaltung der Regeln wird üblicherweise in Abhängigkeit vom Transaktionsvolumen des Unternehmens überprüft:

  • Händler oder Dienstleister, die mehr als 6 Mio. Kreditkartentransaktionen pro Jahr abwickeln, bereits einem Angriff erlagen, von einem anderen Kartenunternehmen als "Level 1" eingestuft wurden oder bei denen Kartendaten kompromittiert wurden, müssen ihr Rechnernetz vierteljährlich mittels eines externen Sicherheitsscans durch einen von Mastercard zugelassenen Scanvendor (ASV) prüfen lassen und zusätzlich einmal im Jahr eine Begehung vor Ort (Audit) durch ein unabhängiges, von VISA zugelassenes Unternehmen (QSA) oder eines eigens dazu ernannten Sicherheitsbeauftragten durchführen lassen.
  • Händler, die zwischen 20.000 und 6 Mio. Kreditkartentransaktionen pro Jahr abwickeln, müssen ihr Rechnernetz ebenfalls mittels eines externen Sicherheitsscans durch einen von Mastercard zugelassenen Approved Scanning Vendor (ASV) vierteljährlich prüfen lassen und zusätzlich einmal im Jahr einen PCI-Fragebogen (Self-Assessment Questionnaire, SAQ) ausfüllen.
  • E-Commerce Händler, die weniger als 1 Mio. Kreditkartentransaktionen pro Jahr abwickeln (Level 3 und 4), müssen seit dem 1. Oktober 2009 einen PCI DSS-zertifizierten Service Provider mit der Abwicklung der kompletten Kreditkartentransaktionen beauftragen oder ihrem Acquirer die eigene PCI DSS-Zertifizierung durch Ausfüllen des PCI Self-Assessment Questionnaire (SAQ) und ggf. Durchführung eines vierteljährlichen Sicherheitsscan durch einen vom PCI Security Standards Council zugelassenen Approved Scanning Vendor (ASV) nachweisen. (Visa Member Letter VE 33/08 vom 24. September 2008)

Die aktuelle Version des PCI-DSS ist: V4.0 vom März 2022.[1]

Einzelnachweise

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  1. Official PCI Security Standards Council Site - Verify PCI Compliance, Download Data Security and Credit Card Security Standards. In: www.pcisecuritystandards.org. Abgerufen am 2. April 2022.