Perfluorsulfonsäuren
Perfluorsulfonsäuren (PFSA von englisch perfluorosulfonic acid), auch Perfluoralkansulfonsäuren, sind chemische Verbindungen der Formel CnF(2n+1)SO3H und gehören damit zur Familie per- und polyfluorierten Alkylverbindungen (PFAS). Das einfachste Beispiel einer Perfluorsulfonsäure ist die Trifluormethansulfonsäure. PFSA mit sechs oder mehr perfluorierten Kohlenstoffatomen, also ab der Perfluorhexansulfonsäure, werden als langkettig bezeichnet.[1]
Eigenschaften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Perfluorsulfonsäuren sind Organofluoranaloga gewöhnlicher Alkansulfonsäuren, aber sie sind um mehrere pKS-Einheiten stärker (und sind damit starke Säuren) und weisen einen starken hydrophoben Charakter auf.
Verwendung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Perfluoroctansulfonsäure wird beispielsweise beim Hartverchromen eingesetzt.
Regulierung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Perfluoroctansulfonsäure wurde 2009 in die Anlage B des Stockholmer Übereinkommens und im Anschluss in die EU-POP-Verordnung aufgenommen.[2]
Die Perfluorhexansulfonsäure inkl. ihrer Salze und verwandter Verbindungen wurde 2022 in den Anhang A des Stockholmer Übereinkommens aufgenommen.[3]
Systematik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Per- und polyfluorierte Alkylverbindungen (PFAS)[4] | |||||||||||||
Nicht-Polymere | |||||||||||||
Perfluorierte Alkylverbindungen | |||||||||||||
Perfluoralkylsäuren (PFAA) | |||||||||||||
Perfluorcarbonsäuren (PFCA) | |||||||||||||
Perfluorsulfonsäuren (PFSA) | |||||||||||||
Perfluorphosphonsäuren (PFPA) | |||||||||||||
Perfluoralkylethersäuren (PFEA) | |||||||||||||
Perfluoralkylethercarbonsäuren (PFECA) | |||||||||||||
Perfluoralkylethersulfonsäuren (PFESA) | |||||||||||||
Polyfluorierte Alkylverbindungen | |||||||||||||
Fluortelomere | |||||||||||||
Fluortelomercarbonsäuren (FTCA) | |||||||||||||
Fluortelomersulfonsäuren (FTSA) | |||||||||||||
Fluortelomeralkohole (FTOH) | |||||||||||||
Perfluoralkansulfonamidoverbindungen | |||||||||||||
Perfluoralkansulfonamide (FASA) | |||||||||||||
Perfluoralkansulfonamidoethanole (FASE) | |||||||||||||
Perfluoralkansulfonamidoessigsäuren (FASAA) | |||||||||||||
Polymere | |||||||||||||
Fluorpolymere | |||||||||||||
Perfluorpolyether (PFPE) | |||||||||||||
Seitenketten-fluorierte Polymere | |||||||||||||
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- OECD (Hrsg.): Fact Cards of Major Groups of Per- and Polyfluoroalkyl Substances (PFASs) (= OECD Environment, Health and Safety Publications. Series on Risk Management, Nr. 68). ENV/CBC/MONO(2022)1, 2022, 3. Perfluoroalkane sulfonic (a) and sulfinic (b) acids, S. 31–41 (oecd.org).
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Terminology | FluoroCouncil. Abgerufen am 26. Oktober 2019.
- ↑ Verordnung (EU) 2019/1021 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 20. Juni 2019 über persistente organische Schadstoffe (Neufassung)
- ↑ Report of main proceedings for 9 June 2022. In: Earth Negotiations Bulletin. Abgerufen am 31. Oktober 2022 (englisch).
- ↑ EPA (Hrsg.): Multi-Industry Per- and Polyfluoroalkyl Substances (PFAS) Study. 2021 Preliminary Report. Washington DC September 2021, S. 29 (englisch, 81 S., epa.gov [PDF; 1,1 MB; abgerufen am 1. Februar 2023]).