Proteinkinase Cζ

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von PKCζ)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Proteinkinase C zeta type (Homo sapiens)
Eigenschaften des menschlichen Proteins
Masse/Länge Primärstruktur 67,6 kD / 592 Aminosäuren
Bezeichner
Gen-Name
Externe IDs
Arzneistoffangaben
DrugBank
Enzymklassifikation
EC, Kategorie
Vorkommen
Homologie-Familie Hovergen
Übergeordnetes Taxon Chordatiere

Proteinkinase Cζ (synonym PKCζ, PKCzeta) ist ein Enzym aus der Gruppe der Proteinkinasen. Sie ist eine atypische Isoform der Proteinkinase C. Nach Proteolyse von PKCζ entsteht die Proteinkinase Mζ, auch PKMζ, welche bei Gedächtnis- und Erinnerungsprozessen eine Rolle spielt.

Entdeckt wurde PKMζ 1993 von Todd Charlton Sacktor und Mitarbeitern am Downstate Medical Center in New York.[1] PKMζ ist ein durch Spaltung der Proteinkinase Cζ entstehendes Fragment und spielt eine wichtige Rolle an den Synapsen, den Verbindungsstellen zwischen den Nervenzellen. Zuständig ist es allgemein für die Speicherung von Erinnerungen im Langzeitgedächtnis. Dabei ist es für die Speicherung sowohl angenehmer als auch unangenehmer Gedächtnisinhalte zuständig, unabhängig davon, ob sie Ort, Tätigkeiten oder Ereignisse betreffen.[2][3]

Lokales Hemmen von PKMzeta in verschiedenen Hirnregionen von Ratten und Mäusen führt zum Löschen von antrainierten Gedächtnisinhalten (teils bis zu mehreren Monaten nach dem Training).[4][5] Die 2006 veröffentlichte Entdeckung, dass es Erinnerungen stabil hält und damit das Langzeitgedächtnis festigt, zählte die Zeitschrift Science zu den 10 Durchbrüchen des Jahres 2006.[6]

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. T. C. Sacktor, P. Osten, H. Valsamis, X. Jiang, M. U. Naik, E. Sublette: Persistent activation of the zeta isoform of protein kinase C in the maintenance of long-term potentiation. In: Proc Natl Acad Sci USA. 90, 1993, S. 8342–8346.
  2. P. Serrano, E. L. Friedman, J. Kenney u. a.: PKMzeta maintains spatial, instrumental, and classically conditioned long-term memories. In: PLoS Biol. Band 6, Nr. 12, Dezember 2008, S. 2698–2706, doi:10.1371/journal.pbio.0060318, PMID 19108606, PMC 2605920 (freier Volltext).
  3. A. I. Hernandez, N. Blace, J. F. Crary u. a.: Protein kinase M zeta synthesis from a brain mRNA encoding an independent protein kinase C zeta catalytic domain. Implications for the molecular mechanism of memory. In: J. Biol. Chem. Band 278, Nr. 41, Oktober 2003, S. 40305–40316, doi:10.1074/jbc.M307065200, PMID 12857744.
  4. E. Pastalkova, P. Serrano, D. Pinkhasova, E. Wallace, A. A. Fenton, T. C. Sacktor: Storage of Spatial Information by the Maintenance Mechanism of LTP. In: Science. 313, 2006, S. 1141–1144. doi:10.1126/science.1128657
  5. T. C. Sacktor: How does PKMzeta maintain long-term memory? In: Nat. Rev. Neurosci. 12, 2011, S. 9–15. doi:10.1038/nrn2949
  6. Deutschlandradio Forschung aktuell, Sendung vom 4. März 2011