Peabiru

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Município de Peabiru
Peabiru

Sojafeld (1975)
Peabiru (Brasilien)
Peabiru (Brasilien)
Koordinaten 23° 55′ S, 52° 21′ WKoordinaten: 23° 55′ S, 52° 21′ W
Lage des Munizips im Bundesstaat Paraná
Symbole
Wappen
Flagge
Gründung 14. Dezember 1952Vorlage:Infobox Ort in Brasilien/Wartung
Basisdaten
Staat Brasilien
Bundesstaat Paraná
Região intermediária Maringá
Região imediata Campo Mourão
Mesoregion Centro Ocidental Paranaense
Mikroregion Campo Mourão
Höhe 532 m
Klima gemäßigt warm (Cfa)
Fläche 469 km²
Einwohner 14.017 (IBGE-Schätzung zum 30. Juni 2021)
Dichte 29,9 Ew./km²
Gemeindecode IBGE: 4118808
Politik
Stadtpräfekt Julio Cezar Frare (2021–2024)
Partei PL
HDI 0,723 (hoch) (2010)
Karte

Peabiru ist ein brasilianisches Munizip in der Mitte des Bundesstaats Paraná. Es hatte 2021 geschätzt 14.017 Einwohner, die sich Peabiruenser nennen. Seine Fläche beträgt 469 km². Es liegt 532 Meter über dem Meeresspiegel.

Der Name Peabiru wurde dem Ort von Sady Silva gegeben. Er war als Leiter der 5. Landinspektion des Staatsministeriums für Geographie, Land und Kolonisierung von Paraná verantwortlich für die Gründung der Stadt.

Der Name bezieht sich auf den Peabiru-Weg, der schon in vor-inkaischen Zeiten eine Landverbindung zwischen Peru und dem Atlantik herstellte.[1]

Die Wiederbesiedlung der Region Peabiru begann 1903, als eine große Zahl von Siedlern mit ihren Familien ihre Häuser baute und Landwirtschaft betrieb. Das Gebiet zwischen dem Rio Dezenove und dem Rio Ivaí wurde unter dem Namen Sertãozinho bekannt. Es wurde zur Initialzündung für die Gründung des gleichnamigen Dorfes.

Im Jahr 1916 ließ sich die Familie des Pioniers Francisco Lázaro de Morais hier nieder und begann damit den Kolonisierungsprozess. In den Jahren 1940 und 1941 vergab Bundesinterventor Manoel Ribas, der die Kolonisierung von Paraná vorantreiben wollte, über das Staatsministerium für Geographie, Land und Kolonisierung posses (deutsch: Besitztitel) an Kolonisatoren. Die Region war der 5. Landinspektion mit Sitz in Guarapuava unterstellt. Ihr Leiter Sady Silva beschloss 1942, eine neue Siedlung zu gründen und verlegte zu diesem Zweck den Sitz der Inspektion in die Stadt Colônia Mourão, das heutige Campo Mourão. Nach eingehenden Erkundungen fand er das ideale Gebiet für die Gründung der neuen Siedlung. Er nannte es Peabiru.

Bald nach 1940 begann die groß angelegte Abholzung und Brandrodung. Bereits in der Anfangsphase der Abgrenzung von städtischen und landwirtschaftlichen Grundstücken gab es eine große Zahl von Interessenten aus verschiedenen Teilen des Landes, die von den günstigen Grundstückspreisen in Peabiru angezogen wurden. Im Jahr 1945 verfügte Peabiru über zahlreiche Gewerbebetriebe, ein Sägewerk, eine Tankstelle und eine Apotheke. Es war so weit entwickelt, dass es zum Distrikt der Kolonie Mourão erhoben wurde. Im Jahr 1947 betrachtete der Gründer Sady Silva seine Mission als vollen Erfolg und kehrte nach Curitiba zurück.

Im Jahr 1948 wurde die Pfarrkirche São João Batista fertiggestellt. Das Kreuz wurde am 6. Januar desselben Jahres errichtet. Die erste Messe wurde am 24. Juni 1948 gefeiert.[2]

Erhebung zum Munizip

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Peabiru wurde durch das Staatsgesetz Nr. 790 vom 14. November 1951 aus den Munizipien Foz de Iguaçu und Campo Mourão ausgegliedert und in den Rang eines Munizips erhoben. Es wurde am 14. Dezember 1952 als Munizip installiert.[1]

Fläche und Lage

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Peabiru liegt auf dem Terceiro Planalto Paranaense (der Dritten oder Guarapuava-Hochebene von Paraná).[3] Seine Fläche beträgt 469 km².[4] Es liegt auf einer Höhe von 532 Metern.[5]

Das Biom von Peabiru ist Mata Atlântica.[4]

Das Klima ist warm und gemäßigt. Es werden hohe Niederschlagsmengen verzeichnet (1793 mm pro Jahr). Die Klimaklassifikation nach Köppen und Geiger lautet Cfa. Im Jahresdurchschnitt liegt die Temperatur bei 21,8 °C.[6]

Peabiru liegt im Einzugsgebiet des Rio Ivaí. Durch das Munizip fließen der Rio Mourão und der Rio Claro mit ihren Zuflüssen in Richtung Norden zum Ivaí. Entlang der östlichen Munizipgrenze zu Barbosa Ferraz fließt der Rio Arurão in Richtung Nordosten ebenfalls zum Rio Ivaí.

Peabiru ist über die PR-317 mit Engenheiro Beltrão und Maringá im Norden und mit Campo Mourão im Süden verbunden.

Nachbarmunizipien

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Terra Boa Engenheiro Beltrão und Quinta do Sol
Araruna Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Fênix
Campo Mourão Barbosa Ferraz und Corumbataí do Sul

Stadtverwaltung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bürgermeister: Julio Cezar Frare, PL (2021–2024)

Vizebürgermeister: Bruno da Silva Melo, DEM (2021–2024)[7]

Bevölkerungsentwicklung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Jahr Einwohner Stadt Land
1960 19.180 28 % 72 %
1970 24.046 28 % 72 %
1980 16.966 46 % 54 %
1991 14.161 65 % 35 %
2000 13.487 78 % 22 %
2010 13.624 81 % 19 %
2021 14.017

Quelle: IBGE (2011)[8]

Ethnische Zusammensetzung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Gruppe* 1991 2000 2010 wer sich als …
Weiße 57,2 % 68,3 % 66,4 % weiß bezeichnet
Schwarze 2,7 % 3,3 % 2,9 % schwarz bezeichnet
Gelbe 0,6 % 1,6 % 1,2 % von fernöstlicher Herkunft wie japanisch, chinesisch, koreanisch etc. bezeichnet
Braune 39,5 % 25,8 % 29,2 % braun oder als Mischung aus mehreren Gruppen bezeichnet
Indigene 0,0 % 0,6 % 0,3 % Ureinwohner oder Indio bezeichnet
ohne Angabe 0,0 % 0,3 % 0,0 %
Gesamt 100,0 % 100,0 % 100,0 %
*) Anmerkung: Das IBGE verwendet für Volkszählungen ausschließlich diese fünf Gruppen. Es verzichtet bewusst auf Erläuterungen. Die Zugehörigkeit wird vom Einwohner selbst festgelegt.[9]

Quelle: IBGE (Stand: 1991, 2000 und 2010)[10]

Commons: Peabiru – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b História Peabiru PR. In: @Cidades. IBGE, abgerufen am 14. Februar 2022 (brasilianisches Portugiesisch).
  2. Nossa Cidade / Histórico. In: Offizielle Website. Prefeitura Municipal de Peabiru, abgerufen am 14. Februar 2022 (brasilianisches Portugiesisch).
  3. Reinhard Maack, Marcos Augusto Enrietti: Mapa Geolôgico do Estado do Paraná. JOINT RESEARCH CENTRE der Europäischen Kommission / European Soil Data Centre (ESDAC), 1953, abgerufen am 11. Januar 2022 (brasilianisches Portugiesisch).
  4. a b Panorama Peabiru. In: @Cidades. IBGE, abgerufen am 14. Februar 2022 (brasilianisches Portugiesisch).
  5. Google Maps Koordinaten einfach und schnell finden. mapccordinates.net (Service der Vivid Planet Software GmbH Internet Agentur und Webdesign Salzburg), abgerufen am 14. Februar 2022.
  6. Klima Peabiru: Wetter, Klimatabelle & Klimadiagramm. In: climate-data.org. de.climate-data.org, abgerufen am 14. Februar 2022.
  7. Prefeito e vereadores de Peabiru tomam posse; veja lista de eleitos. In: g1. Globo, 1. Januar 2021, abgerufen am 14. Februar 2022 (brasilianisches Portugiesisch).
  8. Evolução da divisão territorial do Brasil 1872–2010 (= IBGE [Hrsg.]: Documentos para disseminação. Memória institucional. Nr. 17). 2011, ISBN 978-85-240-4208-9, ISSN 0103-6459, Evolução da população, segundo os municípios – 1872/2010, S. 234 (brasilianisches Portugiesisch, ibge.gov.br [PDF; 122,3 MB; abgerufen am 1. Januar 2022]).
  9. IBGE: Manual do Recenseador. Rio de Janeiro 2009, S. 152 (brasilianisches Portugiesisch, gov.br [PDF; 7,0 MB; abgerufen am 17. Oktober 2022] Anweisung an den Zähler: „Falls die Aussage nicht einer der in der Frage genannten (fünf) Alternativen entspricht, lesen Sie die Optionen noch einmal vor, damit die Person sich in diejenige einordnen kann, die sie für am geeignetsten hält. Sie sollten zu keinem Zeitpunkt die Antwort des Befragten beeinflussen … Indigen wird angekreuzt für die Person, die sich selbst als indigen oder indianisch (portugiesisch: índia) bezeichnet.“).
  10. IBGE: Sistema IBGE de Recuperação Automática – SIDRA: Tabela 2093. Abgerufen am 22. April 2021 (brasilianisches Portugiesisch, "Download" anklicken (ca. 116.000 Werte) oder: Datenbankabfrage, Suchbegriffe Peabiru und Cor ou raça).