Lapmaster Wolters
| Lapmaster Wolters GmbH
| |
|---|---|
 | |
| Rechtsform | GmbH |
| Gründung | 1804 |
| Sitz | Rendsburg (Schleswig-Holstein), Deutschland |
| Leitung | Michael Jahnke Matthias Mantel |
| Mitarbeiterzahl | 263[1] |
| Umsatz | 110,1 Mio. Euro[1] |
| Branche | Maschinenbau |
| Website | www.peter-wolters.de |
| Stand: 19. April 2022 | |
Die Lapmaster Wolters GmbH ist ein Hersteller von Werkzeugmaschinen und -systemen mit Sitz in Rendsburg, Schleswig-Holstein. Das Unternehmen tritt unter dem Markennamen Peter Wolters auf.[1] Das Unternehmen ist Teil der Precision Surfacing Solutions Gruppe (PSS).[2]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Unternehmen wurde 1804 in Mettmann, Deutschland von Peter Wolters gegründet. Zunächst galt das Unternehmen als Hersteller von Geräten für die baumwollverarbeitende Industrie. Seit 1974 befindet sich der Hauptsitz des Unternehmens in Rendsburg, Deutschland.[3] Im selben Jahr wurde die Peter Wolters of America Inc. gegründet. 1992 gründete das Unternehmen die Vertriebs- und Serviceniederlassung Peter Wolters Asia Pte. Ltd. in Singapur, heute bekannt unter dem Namen Lapmaster Wolters Singapore.[4] Im Jahr 1998 wurde Peter Wolters Japan gegründet.[5]
2008 übernahm Peter Wolters die Schleifmaschinenproduktreihe des amerikanischen Unternehmens Micron Machine Tools Inc.[5] Die Peter Wolters GmbH war 2009 Partnerunternehmen für den Wettbewerb Jugend forscht.[6]
Das Unternehmen gehörte seit 2012 zur Lam Research Corporation mit Sitz in den USA. Im Juni 2014 gab das US-Unternehmen Lapmaster die Übernahme von Peter Wolters bekannt. Das Unternehmen wurde zu Lapmaster Wolters GmbH umbenannt.[1] Drei Jahre später, im Jahr 2017, wurde die Lapmaster Wolters Gruppe in Precision Surfacing Solutions Group umbenannt.[5]
2018 ließ das Unternehmen aufgrund hoher Nachfrage drei Maschinen zur Herstellung von Siliziumplatten nach Südkorea fliegen. Transportiert wurden sie vom damals weltweit zweitgrößten Transportflugzeug, der Antonow An-124. Der Transport nach Südkorea war der zweite Transport des Unternehmens durch ein Schwertransport-Flugzeug, die 20,5 Tonnen schweren Maschinen wurden sonst über den Seeweg transportiert. Erstmalig wurde vom Unternehmen ein Schwertransport-Flugzeug für eine Auslieferung nach Japan im Jahr 2007 genutzt.[7]
2019 übernahm die Lapmaster Wolters GmbH die Sparte der Trenn- und Drahtsägen der Meyer Burger Technology AG in Thun (Schweiz), welche Photovoltaik- und Halbleiter-Wafer herstellt. Neben den Produktionsanlagen wurden auch knapp 100 Mitarbeiter aus dem Bereich der Wafertechnologie der Meyer Burger Technology AG übernommen.[8]
Im Jahr 2021 wurde die Fertigung der Trenn- und Drahtsägen von Thun nach Rendsburg verlagert. Seitdem wurden die Trenn- und Drahtsägen unter dem Markennamen Peter Wolters in Deutschland gefertigt.[1]
Unternehmensstruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Geschäftsführer der Lapmaster Wolters GmbH sind Matthias Mantel und Michael Jahnke. Durchschnittlich waren im Jahr 2020 etwa 264 Mitarbeiter eingestellt, davon 152 in der Produktion. Im selben Jahr erreichte das Unternehmen einen Umsatz von knapp 81 Millionen Euro.[1] Rund 70 % des Umsatzes wird in Deutschland erwirtschaftet,[7] weiterhin ist das Unternehmen vor allem auf dem asiatischen Markt vertreten.[1][4]
Die PSS Gruppe wächst durch den Erwerb von Beteiligungen in der Branche.[2] Neben Peter Wolters und Lapmaster gehören Marken wie Elb, Micron, Aba, Reform, Barnes und Kehren zur PSS Gruppe.[8] Das Unternehmen betreibt Produktionsstätten im Hauptstandort Rendsburg, in Illinois, USA[9] und in Ivybridge, UK.[10]
Beteiligungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Lapmaster Wolters Japan Co. Ltd.
- Lapmaster Wolters Singapore Pte. Ltd.
- PW WaferTec GmbH
- PSS Korea Co., Ltd.[1]
Produkte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Lapmaster Wolters GmbH ist ein Entwickler, Hersteller und Vertreiber von hochpräzisen Werkzeugmaschinen und -systemen zur Präzisionsoberflächenbearbeitung (Läppen, Honen, Polieren) verschiedener Werkstoffe.[1][11] Die Maschinen werden bei Unternehmen der metallverarbeitenden Industrie[12], der Elektronik-, Keramik-, Glas- und Autoindustrie eingesetzt.[13]
Die Maschinen des Unternehmens werden vor allem für die Bearbeitung von Silizium-Wafer für die Halbleiterindustrie und für Photovoltaik-Wafer genutzt.[7][8] Unter anderem bearbeitet das Unternehmen mit ihren Maschinen Silizium-Wafer, welche als Basis für den Aufbau von Microchips fungieren.[7]
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c d e f g h i Lapmaster Wolters GmbH, Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2021 zum 31.12.2021.
- ↑ a b Maschinenbau: Lapmaster Wolters übernimmt Kehren GmbH. In: Grant Thornton. 10. Januar 2019, abgerufen am 15. März 2023.
- ↑ Lapmaster gibt Übernahme von Peter Wolters bekannt. In: Businesswire. 8. Juni 2014, abgerufen am 15. März 2023 (englisch).
- ↑ a b Firmennotizen. In: Handelsblatt, 5. Mai 1992.
- ↑ a b c Was ist Läppen, Polieren, Honen, Schleifen, Entgraten und Polieren? In: Peter-Wolters.de. Abgerufen am 15. März 2023.
- ↑ Einführung der Regionalebene in Bremen, Hamburg und Schleswig-Holstein. Stiftung Jugend forscht e. V., 1. Januar 2009, abgerufen am 15. März 2023.
- ↑ a b c d Jan-Hendrik Frank: Eilauftrag per Luftfracht für Südkorea. In: Schleswig-Holsteinische Landeszeitung, 9. Mai 2018.
- ↑ a b c Meyer Burger verkauft Wafer-Geschäft an Precision Surfacing Solutions. In: pro-physik.de. 18. Februar 2019, abgerufen am 15. März 2023.
- ↑ Abigail Saltmarsh: The art of precision Peter Wolters. In: Industry Europe. Abgerufen am 15. März 2023 (englisch).
- ↑ Lapmaster Wolters Ltd., Ivybridge, Großbritannien. In: Northdata. Abgerufen am 28. März 2023.
- ↑ Joachim Göres: Hohe Auslastung, gute Perspektiven. In: Neue Osnabrücker Zeitung, 21. September 2017.
- ↑ Matthias Böhm: Peter Wolters GmbH: Komplett-Schleifen grosser Spindelkomponenten. In: Maschinenmarkt. 17. März 2011, abgerufen am 14. März 2023.
- ↑ Wolfgang Gillmann: Gute Auftragslage im Werkzeugmaschinenbau. In: Handelsblatt, 17. Juni 2004.