Petersburg-Warschauer Eisenbahn

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Petersburg-Warschauer Eisenbahn
Warschauer Bahnhof in St. Petersburg, Anfang des 20. Jahrhunderts
Warschauer Bahnhof in St. Petersburg, Anfang des 20. Jahrhunderts
Streckenlänge:1333 km
Spurweite:(Sankt PetersburgCzarna Białostocka) 1520 mm
(HrodnaWarschau) 1435
Kopfbahnhof Streckenanfang (Strecke außer Betrieb)
0,0 Sankt Petersburg Warschauer Bahnhof (1851–2001)
Abzweig ehemals geradeaus und von links
von Sankt Petersburg Witebsker Bahnhof
Bahnhof
44,6 Gattschina (seit 1858)
Abzweig geradeaus, von links und von rechts
Abzweig geradeaus und nach rechts
nach Narva, Paldiski (Baltische Eisenbahn)
Bahnhof
140 Luga (seit 1859)
Bahnhof
273 Pskow (seit 1859)
Abzweig geradeaus und nach rechts
nach Tartu
Bahnhof
Ostrow
Grenze
Staatsgrenze RusslandLettland
Bahnhof
Kārsava
Bahnstrecke Rēzekne–Kārsava
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Abzweig quer und von rechtsKreuzung geradeaus untenAbzweig quer, nach links und von links
von Riga nach Zilupe
Strecke nach linksAbzweig geradeaus, von links und von rechtsStrecke nach rechts
Bahnhof
Rēzekne 1
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nach Krustpils
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Kreuzung geradeaus obenAbzweig quer und nach linksBahnhof quer
Daugavpils
StreckeLua-Fehler in Modul:Vorlage:BS/Alt-Text, Zeile 114: attempt to perform arithmetic on local 'split1' (a nil value)Lua-Fehler in Modul:Vorlage:BS/Alt-Text, Zeile 114: attempt to perform arithmetic on local 'split1' (a nil value)
von Krustpils nach Wizebsk
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von/nach Panevėžys
Grenze
Staatsgrenze Lettland–Litauen
Bahnhof
Turmantas
Haltepunkt / Haltestelle
Visaginas
Bahnhof
Ignalina
Abzweig geradeaus und von links
von Minsk
Bahnhof
Naujoji Vilnia
Bahnhof
704 Vilnius (seit 1860)
Abzweig geradeaus und nach links
nach Lida
Abzweig geradeaus und nach rechts
nach Kaunas
Bahnhof
782 Varėna
Kopfbahnhof Strecke ab hier außer Betrieb
803 Marcinkonys
Grenze (Strecke außer Betrieb)
Staatsgrenze Litauen–Belarus
  Strecke seit 2004 unterbrochen
Abzweig geradeaus und von rechts (Strecke außer Betrieb)
von Druskininkai
Kopfbahnhof Strecke bis hier außer Betrieb
Poretsche
Abzweig geradeaus und von links
von Minsk
Bahnhof
Hrodna (Beginn Normalspur)
Brücke über Wasserlauf
Memel
Grenze
Staatsgrenze Belarus–Polen
Abzweig geradeaus und von rechts
von Suwałki, Šeštokai
Bahnhof
Sokółka
Bahnhof
Czarna Białostocka Ende Breitspur
Bahnhof
Białystok
Abzweig geradeaus, nach links und nach rechts
nach Ełk, nach Czeremcha
Bahnhof
Małkinia
Abzweig geradeaus und von rechts
von Ostrołęka
Bahnhof
Tłuszcz
Abzweig geradeaus und nach rechts
nach Legionowo
Bahnhof
Zielonka
Abzweig geradeaus und nach links
nach Warszawa Rembertów, Warszawa Wschodnia
Kreuzung geradeaus unten
Bahnstrecke Warszawa–Gdańsk
Kopfbahnhof Streckenende
1333 Warszawa Wileńska
  (1862–1915 Dworzec Petersburski)

Die Petersburg-Warschauer Eisenbahn (russisch Санкт-Петербурго-Варшавская железная дорога, transkr. Sankt-Petersburgo-Warschawskaja schelesnaja doroga), auch Warschau-Petersburger Eisenbahn, war eine Eisenbahnlinie, die Sankt Petersburg mit Warschau verband. Die Linie, 1862 als durchgehende Breitspurstrecke (1524 mm) eröffnet, war nach der Zarskoje-Selo-Bahn und der Bahnstrecke Sankt Petersburg–Moskau die dritte Eisenbahnlinie, die in Russland gebaut wurde und zugleich die zweite im Königreich Polen.

Die Eisenbahnlinie verband in sehr gerader Linie die damalige Hauptstadt des Russischen Reiches, Sankt Petersburg, mit den zum Zarenreich gehörenden Städten Pskow, Vilnius, Hrodna, Białystok sowie mit der Hauptstadt des in Personalunion mit Russland regierten Königreichs Polen, Warschau. Die Länge der Strecke betrug 1250 Werst, das sind 1333 Kilometer.

Bau und Inbetriebnahme der Strecke

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St. Petersburger Bahnhof in Warschau 1862–1915

1851 wurde mit dem Bau der Strecke begonnen. Nachdem die Bauarbeiten wegen des Krimkrieges ab 1853 unterbrochen werden mussten, wurde 1858 zunächst nur das 45 Kilometer lange Teilstück in die Residenzstadt Gattschina eröffnet. 1859 konnte die Strecke bis Pskow (Pleskau) verlängert werden und am 4. September 1860 erreichte der erste Zug Wilna.[1] Die gesamte Eisenbahnlinie bis zum Endbahnhof in Warschau (Dworzec Petersburski), der nach dem Bahnhof der Warschau-Wiener Eisenbahn, Dworzec Wiedeński (dt.: Wiener Bahnhof, dessen Funktion als Fernverkehrsbahnhof heute Warszawa Centralna übernimmt) der zweite Bahnhof Warschaus war, wurde im Dezember 1862 in Betrieb genommen.

1895 wurde die Warschau-Petersburger Eisenbahngesellschaft verstaatlicht und 1906 mit der Baltischen Eisenbahn, die die Linie zu den estnischen Hafenstädten an der Ostsee betrieb, und der Pskow-Rigaer Eisenbahn zur Nord-Westlichen Eisenbahngesellschaft (russ. Северо-Западные железные дороги/translit. Severo-zapadnye želesnye dorogi) zusammengelegt.[2]

Schon im Jahr zuvor, 1861, war eine abzweigende Strecke von Vilnius zum Bahnhof Wirballen (Станція Вержболо́во/translit.: Stancija Veržbolovo) in Kybartai an der russisch-preußischen Grenze fertiggestellt und dort der erste Übergang zwischen russischem Breitspurnetz und europäischem Normalspurnetz eröffnet worden. Das kurze Verbindungsstück zum Grenzbahnhof Eydtkuhnen (heute russisch Чернышевское/translit.: Černyševskoje) der Preußischen Ostbahn hatte Gleise beider Spurweiten.

Nach dem Ersten Weltkrieg

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Zerstörte Eisenbahnbrücke über die Memel 1915

Während des Ersten Weltkrieges wurden Teile der Eisenbahnanlagen schwer zerstört, unter anderem die Brücke über die Memel bei Hrodna. Der Petersburger Bahnhof in Warschau wurde vom abziehenden russischen Militär 1915 gesprengt.[3]

Nach dem Ersten Weltkrieg, dem Polnisch-Sowjetischen Krieg und den polnisch-litauischen Auseinandersetzungen um Mittellitauen bestand der Zugverkehr nur auf Teilstrecken. Die Strecke von Wilna über Grodno, die nun zu Polen gehörte und in die polnische Hauptstadt führte, war jetzt als Normalspurstrecke in Betrieb. 1927 wurde in Warschau an Stelle des Petersburger Bahnhof ein neues Bahnhofsgebäude und ein Gebäude für die Eisenbahndirektion errichtet. Der Bahnhof wurde nun Wilnaer Bahnhof (Dworzec Wileński) genannt, diesen Namen trägt er auch heute noch.

Seit dem Zerfall der Sowjetunion 1990/91 verläuft die Bahnstrecke (teils normalspurig und teils breitspurig) in fünf Ländern (Russland, Lettland, Litauen, Belarus, Polen). Sie überquert dreimal die EU-Außengrenze. Daher verlassen durchgehende Züge von Warschau (Warszawa) nach Wilna (Vilnius) die Strecke in Białystok und erreichen Litauen am Grenzübergang Mockava bei Šeštokai. Züge von Warschau nach Sankt Petersburg machen einen Umweg über Minsk. Zwischen Białystok in Polen und Grodno (Hrodna) in Belarus verkehren jedoch Regionalzüge der PKP.

Der zu Russland gehörende Abschnitt zwischen der lettischen Grenze und Sankt Petersburg untersteht der Regionalgesellschaft der RŽD in Sankt Petersburg (russ. Октябрьская железная дорога, transkr. Oktjabrskaja schelesnaja doroga). In Sankt Petersburg enden die Züge im Witebsker Bahnhof; bis 2001 war Endpunkt der Warschauer Bahnhof. Nach einem Umbau befand sich dort vom 1. August 2001 bis 2007 das Russische Eisenbahnmuseum. Das Bahnhofsgebäude ist seit 2005 ein Einkaufszentrum.

Innerhalb Polens wird die Strecke von Warszawa Centralna bis Białystok im Fernverkehr genutzt. Im Wilnaer Bahnhof in Warschau, der 2000 neu gebaut und mit einem Einkaufszentrum verbunden wurde, enden die Vorortzüge der Koleje Mazowieckie aus Małkinia.

Hauptbahnhof Vilnius, 2006

Zwischen Vilnius und Sankt Petersburg verkehren Nachtzüge der RŽD. Innerhalb Litauens verkehren in Richtung Süden täglich je drei Regionalzüge der LG von Vilnius nach Varėna und Marcinkonys. In Richtung Norden verkehren von Vilnius aus sieben Regionalzüge, davon fünf nach Turmantas und bis zu zwei weitere nach Ignalina.

Im Rahmen des Rail-Baltica-Projekts soll (Stand 2007) die wenig leistungsfähige Umfahrung von Belarus über Šeštokai als Verbindung zwischen Polen und Litauen ausgebaut werden. Dabei wird auch der auf der ehemaligen Warschau-Petersburger Linie liegende Abschnitt Warschau–Białystok–Sokółka mit EU-Fördergeldern modernisiert.[4]

Commons: Petersburg-Warschauer Eisenbahn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Randburg.com: Die Litauische Eisenbahn (Memento vom 18. Oktober 2006 im Internet Archive). 10. Februar 2006.
  2. Geschichte der Oktjabrskaja schelesnaja doroga. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 3. Juli 2007; abgerufen am 10. Februar 2007.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ozd.rzd.ru
  3. Warschau vor 1939: http://www.warszawa1939.pl/index.php?r1=petersburski&r3=0. 10. Februar 2006.
  4. Pressemitteilung LG vom 22. Januar 2007: Archivierte Kopie (Memento vom 29. September 2007 im Internet Archive)