Fobos
Fobos 1 und Fobos 2 (russisch Фобос) waren zwei sowjetische Raumsonden aus dem Jahr 1988. Die Sonden sollten den Marsmond Phobos erkunden. Beide gingen jedoch verloren, bevor sie ihr Ziel erreichten.
Mission
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ziel des Projekts war die Entsendung zweier Sonden in eine Marsumlaufbahn für etwa einen Monat. Danach sollten beide Orbiter den Marsmond Phobos ansteuern, ihn umkreisen und eine Landeeinheit sowie einen „Springer“ (nur Fobos 2) absetzen. Als Partner holte die Sowjetunion die (zu diesem Zeitpunkt noch rein westeuropäische) ESA mit ins Boot, ein Ausdruck der Perestroika unter Gorbatschow. Daneben war mit der DDR auch ein Ostblockstaat beteiligt.
Laut NASA waren die Missionsziele von Fobos 1 und Fobos 2:[1][2]
- Studien des interplanetaren Raums,
- Sonnenbeobachtungen,
- Untersuchung des Plasmas in der Umgebung des Mars,
- Atmosphären- und Oberflächenuntersuchungen des Mars,
- Untersuchung der Oberflächenzusammensetzung des Marsmonds Phobos.
Verlauf
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Fobos 1
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Fobos 1 | |||||||
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NSSDC ID | 1988-058A[1] | ||||||
Trägerrakete | Proton-K[1] | ||||||
Startmasse | 6220 kg[1] | ||||||
Verlauf der Mission | |||||||
Startdatum | 7. Juli 1988[1] | ||||||
Startrampe | Kosmodrom Baikonur, Sowjetunion[1] | ||||||
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Am 7. Juli 1988 wurde Fobos 1 mit einer Trägerrakete des Typs Proton-K vom Kosmodrom Baikonur aus gestartet, jedoch brach der Kontakt zu dieser Sonde bereits am 2. September 1988 ab.[1]
Bei einer Kontaktaufnahme war einige Tage zuvor versehentlich ein Code übermittelt worden, der fälschlicherweise die Steuertriebwerke abschaltete. Da dadurch die Solarzellen nicht mehr zur Sonne ausgerichtet wurden, erschöpften sich die Batterien.[3]
Fobos 2
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Fobos 2 | ||||||||||
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NSSDC ID | 1989-059A[2] | |||||||||
Trägerrakete | Proton-K[2] | |||||||||
Startmasse | 2600 kg[2] | |||||||||
Verlauf der Mission | ||||||||||
Startdatum | 12. Juli 1988 | |||||||||
Startrampe | Kosmodrom Baikonur, Sowjetunion | |||||||||
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Die Schwestersonde Fobos 2 wurde am 12. Juli 1988 ebenfalls mit einer Proton-K von Baikonur aus gestartet und erreichte eine Marsumlaufbahn am 28. Januar 1989.[2] Einige Daten und Bilder vom Mars wurden zur Erde übertragen, bevor die Sonde Phobos ansteuerte. Kurz vor dem Rendezvous brach der Kontakt am 27. März 1989 ab. Was blieb, waren die bis dahin gesammelten Messergebnisse und Detailaufnahmen von Phobos.
Fobos 2 war die letzte planetare Raumfahrtmission der Sowjetunion. Weitere geplante Missionen entfielen aufgrund des Umbruchs im Ostblock nach 1989.
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Sagdeev, R. Z., et al.: The Phobos project: Scientific objectives and experimental methods, Sov. Sci. Rev. E. Astrophys. Space Phys., 6, Pt. 1, 1-60, Aug. 1988.
- R.J.L. Grard & R.G. Marsden: The Phobos Mission: First Results from the Plasma-Wave System and Low-Energy Telescope, ESA-Bulletin 56, November 1988, ISSN 0376-4265, Seite 81.
- R.J.L. Grard: First Results from ESA's Plasma-Wave System aboard Phobos, ESA-Bulletin 59, August 1989, ISSN 0376-4265, Seite 31.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Phobos-Mission auf der Seite des Instituts für Weltraumforschung der Russischen Akademie der Wissenschaften (englisch)
- Phobos 1+2
- Fobos 1F in der Encyclopedia Astronautica (englisch)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c d e f g Phobos 1 im NSSDCA Master Catalog, abgerufen am 23. Dezember 2015 (englisch).
- ↑ a b c d e Phobos 2 im NSSDCA Master Catalog, abgerufen am 23. Dezember 2015 (englisch).
- ↑ Ralph Hartley: Phobos 1 & 2 computer failures. In: SCIENCE Vol 245. SCIENCE, 8. September 1989, S. 1045, abgerufen am 13. Mai 2009 (englisch).