Phosphanoxide
Phosphanoxide, auch tertiäre Phosphanoxide genannt, sind in der Chemie eine Klasse von Verbindungen mit organisch gebundenem Phosphor und Sauerstoff der allgemeinen Struktur R1R2R3P=O, dabei sind R1, R2 und R3 organische Reste. Eine ältere Bezeichnung für diese Stoffgruppe lautet Phosphinoxide. Verbindungen mit der allgemeinen Formel R1P(=O)H2 werden primäre Phosphanoxide (ältere Bezeichnung: Phosphinoxide) genannt.[1]
Chiralität
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Phosphanoxide mit drei verschiedenen organischen Resten R1 bis R3 sind chiral.[2]
Herstellung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zur Synthese der Phosphanoxide werden die entsprechenden Phosphine (R1R2R3P) oxidiert, z. B. mit Peroxiden:
- R3P + 1/2 O2 → R3PO
Bei der Wittig-Reaktion von Alkenen entsteht aus dem Phosphorylid zugleich ein Phosphanoxid:
- R3PCR'2 + R"2CO → R3PO + R'2C=CR"2
Die chemische Reaktion von Phosphoroxidhalogeniden mit Grignard-Verbindungen liefert ebenfalls Phospanoxide.[3]
Verwendung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Trioctylphosphanoxid dient als Extraktionsmittel besonders für Uran aus Phosphorsäure. Analog können andere Metalle (u. a. Gold, Chrom, Molybdän und Zinn) extraktiv gewonnen werden.[4]
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Siegfried Hauptmann: Organische Chemie, 2. durchgesehene Auflage, VEB Deutscher Verlag für Grundstoffindustrie, Leipzig, 1985, S. 540, ISBN 3-342-00280-8.
- ↑ Siegfried Hauptmann: Organische Chemie, 2. durchgesehene Auflage, VEB Deutscher Verlag für Grundstoffindustrie, Leipzig, 1985, S. 96, ISBN 3-342-00280-8.
- ↑ Siegfried Hauptmann: Organische Chemie. 2. durchgesehene Auflage, VEB Deutscher Verlag für Grundstoffindustrie, Leipzig 1985, S. 541–542, ISBN 3-342-00280-8.
- ↑ Otto-Albrecht Neumüller (Hrsg.): Römpps Chemie-Lexikon. Band 4: M–Pk. 8. neubearbeitete und erweiterte Auflage. Franckh’sche Verlagshandlung, Stuttgart 1985, ISBN 3-440-04514-5, S. 3157.