Lindenminiermotte
Lindenminiermotte | ||||||||||||
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Lindenminiermotte (Phyllonorycter issikii) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Phyllonorycter issikii | ||||||||||||
(Kumata, 1963) |
Die Lindenminiermotte (Phyllonorycter issikii) ist ein Schmetterling aus der Familie der Miniermotten (Gracillariidae).
Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Falter zählen zu den Kleinschmetterlingen und erreichen eine Flügelspannweite von 7 mm.[1] Die Vorderflügel der Falter unterscheiden sich abhängig von der Jahreszeit. Die Imagines, die im Frühjahr und im Frühsommer erscheinen, sind überwiegend ockergelb gefärbt.[1] Die Vorderflügel der im Spätsommer geschlüpften Falter sind dunkelgrau-braun gefleckt, während die Wintergeneration, die im Herbst auftritt, einen hohen Anteil weißer Schuppen aufweist.[1] Die 5–6 mm langen Raupen sind gelb-weiß gefärbt.[1]
Verbreitung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Lindenminiermotte stammt ursprünglich aus Japan, Korea und dem asiatischen Russland.[2][3] Seit den 1970er Jahren kommt es zu einer Verbreitung westwärts.[2][3] Im Jahr 1986 erreichte die Art Moskau, im Jahr 2000 Tschechien und Polen.[2] Seit 2001 ist sie in Deutschland nachgewiesen und dehnt seither ihr Vorkommen in Europa immer weiter aus. Mittlerweile gibt es Funde in Benelux, in Österreich und in Italien.[4][3]
Lebensweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Phyllonorycter issikii ist die einzige der sechs eingeschleppten Faltenminiermotten, die neben den aus ihrem ursprünglichen Herkunftsgebiet stammenden Pflanzen auch einheimische Pflanzenarten miniert.[2] Die Art nutzt alle Baumarten der Gattung Tilia (Linden) als Wirtspflanzen.[2] Die Art bildet abhängig vom Klima zwei bis vier Generationen im Jahr.[1] Sie überwintert als Imago in der Bodenstreu.[1] Zu den Wirtspflanzen in Europa zählt neben der Winterlinde (Tilia cordata) auch die Amerikanische Linde (Tilia americana), die Sommerlinde (Tilia platyphyllos) und die Holländische Linde (Tilia × vulgaris).[3] Die Raupen minieren die Blattunterseite ihrer Wirtsbäume, bevorzugt im unteren Kronenbereich und an den Stockaustrieben.[1][2] Es können bis zu 10 Minen am selben Blatt auftreten.[1] Die Raupen verpuppen sich schließlich in einem Kokon im Blatt.[1] Die Raupen der Lindenminiermotte werden in Mitteleuropa im Gegensatz zur Rosskastanienminiermotte in gleichem Maße (60–90 Prozent) wie andere Phyllonorycter-Arten von einheimischen Parasitoiden befallen.[2]
Taxonomie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Art wurde von Tosio Kumata im Jahr 1963 als Lithocolletis issikii erstbeschrieben.
Bilder
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Dorsalansicht
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Phyllonorycter cf. issikii, Sommerform
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Phyllonorycter cf. issikii, Winterform
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Skizze der Flügel der Sommerform
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Skizze der Flügel der Winterform
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Blattmine an Lindenblatt
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Blattminen
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Raupe
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Puppe
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c d e f g h i Lindenminiermotte. ARBOFUX – Diagnosedatenbank für Gehölze, abgerufen am 5. April 2021.
- ↑ a b c d e f g Manfred Lehmann: Lindenminiermotte - ein neuer Schädling entdeckt Europa - LWF-aktuell 73. Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft, abgerufen am 5. April 2021.
- ↑ a b c d Phyllonorycter issikii. bladmineerders.nl, abgerufen am 5. April 2021.
- ↑ Phyllonorycter issikii bei Fauna Europaea
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Phyllonorycter issikii bei Lepiforum e.V.