Scheuchzer-Teufelskralle

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Scheuchzer-Teufelskralle

Scheuchzer-Teufelskralle (Phyteuma scheuchzeri)

Systematik
Euasteriden II
Ordnung: Asternartige (Asterales)
Familie: Glockenblumengewächse (Campanulaceae)
Unterfamilie: Campanuloideae
Gattung: Teufelskrallen (Phyteuma)
Art: Scheuchzer-Teufelskralle
Wissenschaftlicher Name
Phyteuma scheuchzeri
All.

Die Scheuchzer-Teufelskralle (Phyteuma scheuchzeri) ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Teufelskrallen (Phyteuma) innerhalb der Familie der Glockenblumengewächse (Campanulaceae).[1]

Illustration aus Anton Hartinger: Atlas der Alpenflora, 1882
Herbarbeleg – Pflanzenexemplare aus Naturbeständen sollten nicht mehr entnommen werden, um ein Herbarium anzulegen.

Vegetative Merkmale

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Die Scheuchzer-Teufelskralle ist eine ausdauernde, krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 15 bis 40 Zentimetern erreicht.[1]

Die grundständig und wechselständig an den Stängeln angeordneten Laubblätter sind leicht bläulichgrün. Die Grundblätter sind lang gestielt, herz-eiförmig bis lanzettlich und gezähnt oder mehr oder weniger ganzrandig. Die unteren Stängelblätter sind gestielt und schmal lanzettlich, die oberen sind sitzend.[1]

Generative Merkmale

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In einem kugeligen, köpfchenförmigen Blütenstand sind viele Blüten angeordnet. Die abstehenden oder zurückgebogenen und am Grunde kaum verbreiterten Hüllblätter sind lanzettlich bis linealisch und in der Regel länger als der Blütenstand.[1]

Die zwittrige Blüte ist radiärsymmetrisch mit doppelter Blütenhülle. Die Krone hat eine violettblaue Farbe und unterscheidet sich somit visuell deutlich von der grünweißen bis lilaweißen Krone der Ährigen Teufelskralle (Phyteuma spicatum). Bei der Scheuchzer-Teufelskralle ist die Krone 10 bis 15 Millimeter lang und vor dem Aufblühen fast gerade.[1] Es sind drei Narben vorhanden.

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 26.[2][1]

Die Scheuchzer-Teufelskralle kommt von den Grajischen bis zu den Julischen Südalpen vor und außerdem im nördlichen Apennin.[3]

Sie gedeiht in den Alpen meist in Felsspalten und Blockfluren auf Kalkstein und Silikatgestein in Höhenlagen von bis zu 3600 Metern. Sie hat ihr Optimum in Pflanzengesellschaften der Klasse Asplenietea trichomanis.[4] In der Schweiz kommt sie besonders in der Silikatfelsflur in Pflanzengesellschaften des Verbands Androsacion vandellii vor.[1]

Die ökologischen Zeigerwerte nach Landolt et al. 2010 sind in der Schweiz: Feuchtezahl F = 2+ (frisch), Lichtzahl L = 4 (hell), Reaktionszahl R = 3 (schwach sauer bis neutral), Temperaturzahl T = 2+ (unter-subalpin und ober-montan), Nährstoffzahl N = 2 (nährstoffarm), Kontinentalitätszahl K = 4 (subkontinental).[1]

Die Erstveröffentlichung von Phyteuma scheuchzeri erfolgte 1785 durch Carlo Allioni in Auctarium ad Synopsim Methodicam Stirpium Horti Reg. Taurinensis, 11. Synonyme für Phyteuma scheuchzeri All. sind: Phyteuma ovatum Lam. nom. superfl., Phyteuma corniculatum Clairv. nom. superfl., Phyteuma corniculatum subsp. scheuchzeri (All.) Gaudin, Rapunculus scheuchzeri (All.) Bubani.[3]

Von Phyteuma scheuchzeri gibt es je nach Autor etwa zwei Unterarten:[3]

  • Phyteuma scheuchzeri subsp. columnae (E.Thomas) Bech.[1] (Syn.: Phyteuma columnae E.Thomas, Phyteuma corniculatum subsp. columnae (E.Thomas) Gaudin, Phyteuma charmelioides Biroli, Phyteuma scheuchzeri var. serratum W.D.J.Koch, Phyteuma corniculatum subsp. charmelioides (Biroli) Rich.Schulz, Phyteuma corniculatum var. petraeum Rich.Schulz, Phyteuma corniculatum var. serratum (W.D.J.Koch) Rich.Schulz, Phyteuma charmelii var. serratum (W.D.J.Koch) Rouy, Phyteuma scheuchzeri subsp. charmelioides (Biroli) Hayek): Sie kommt außer in den Südalpen auch im nördlichen Apennin vor.[3] Sie gedeiht optimal in Pflanzengesellschaften des Verbands Potentillion caulescentis.[4]
  • Phyteuma scheuchzeri All. subsp. scheuchzeri[1] (Syn.: Phyteuma scheuchzeri var. michelii Schult., Phyteuma humile Roth nom. illeg., Phyteuma corniculatum var. angustifolium Gaudin, Phyteuma scheuchzeri var. leucanthum Schur, Phyteuma corniculatum var. vulgare Rich.Schulz): Sie kommt nur in den Südalpen vor.[3]

Die Scheuchzer-Teufelskralle wird selten als Zierpflanze für Steingärten genutzt. Sie ist seit spätestens 1813 in Kultur.

  • Eckehart J. Jäger, Friedrich Ebel, Peter Hanelt, Gerd K. Müller (Hrsg.): Rothmaler - Exkursionsflora von Deutschland. Band 5: Krautige Zier- und Nutzpflanzen. Spektrum Akademischer Verlag, Berlin Heidelberg 2008, ISBN 978-3-8274-0918-8, S. 533.

Einzelnachweise

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  1. a b c d e f g h i j Phyteuma scheuchzeri All. In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora. Abgerufen am 28. März 2021.
  2. Konrad Lauber, Gerhart Wagner: Flora Helvetica. Flora der Schweiz. Verlag Paul Haupt, Bern, Stuttgart, Wien, 1996, ISBN 3-258-05405-3, S. 990.
  3. a b c d e T. G. Lammers, 2007: World checklist and bibliography of Campanulaceae: 1-675. The Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew. In: Phyteuma scheuchzeri. In: POWO = Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew: Kew Science, abgerufen am 29. März 2021.
  4. a b David Aeschimann, Konrad Lauber, Daniel Martin Moser, Jean-Paul Theurillat: Flora alpina. Band 2, Bern, Stuttgart, Wien Haupt-Verlag, 2004. ISBN 3-258-06600-0. S. 338.
Commons: Scheuchzer-Teufelskralle (Phyteuma scheuchzeri) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien