Pocket-Park
Ein Pocket-Park (deutsch sinngemäß: Westentaschen-Park, auch Taschenpark auch vest-pocket park[1]) ist ein kleiner Freiraum im städtischen Kontext,[2] der gärtnerisch gestaltet ist und zuvor als „toter“ Winkel nicht wahrgenommen wurde oder brach lag.[3]
Beschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Pocket-Parks als Miniatur-Grünräume zwischen dicht gebauten Häusern stellen einen neuen Freiraumtyp dar.[4] Die Funktionen und Aufgaben der kleinen Grünflächen sind von den umgebenden Nutzungen abhängig. Sie dienen als Aufenthaltsraum oder Spielfläche, teilweise werden sie auch bewirtschaftet. Die Nutzungsvielfalt der Westentaschen-Parks ist aufgrund der begrenzten Größe stark eingeschränkt. Im Zuge von Stadterneuerungsprozessen werden zwischenzeitlich ungenutzte oder mindergenutzte Freiflächen als Pocket-Parks entwickelt, um einen positiven Impuls an die umgebenden Wohnquartiere zu geben.[3]
Der Wert städtischen Raumes wird zunehmend erkannt und – oft durch Graswurzelbewegungen – in bewohnbare Plätze umgewandelt.[5] Möglich sind hierbei sowohl die Anlage einfacher Beete als auch künstlerisch und landschaftsarchitektonisch ambitionierte Lösungen. Gartengestalter sowie bildende Künstler stellen ihre Arbeit oft kostenlos zur Verfügung. Der erhöhte Reiz des Wohnumfeldes kommt nicht nur den direkten Anwohnern zugute; auch wird durch gestaltete und gepflegte Stadträume städtischer Verwahrlosung, Vandalismus und Abnutzung/Verwohnen vorgebeugt.
In letzter Zeit werden kleinere Grünflächen auch bewusst zur Gestaltung und Auflockerung von Neubauarealen, z. B. aus Konversionsflächen ehemaliger Industriebrachen, Bahnflächen, Parkplätze[6] usw. eingesetzt. Sie dienen der eingeplanten Wohn- und Büroumfeldverbesserung und stellen nicht selten einen vermarktungsrelevanten Zusatznutzen für die Grundstücksentwickler und Bauträger dar. Beispiele hierfür sind die Taschenparks im Bürostandort Phoenix-West (Dortmund) und die etwas größeren Verbindungsparks zwischen Rebstockpark, Europagarten und Gallusviertel des im Aufbau befindlichen Europaviertels (West) in Frankfurt am Main.
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Pocket Park Design, The Images Publishing Group, 2018, ISBN 978-1864706598
- Rachel Kaplan: Evaluation of a vest-pocket park, U.S. Department of Agriculture, 1981, Faksimile Online (PDF; 1,9 MB)
- Rosemary O’Brien: Best Pocket Parks of NYC, 2013, ISBN 978-0615921037
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Wuhong Wang, Klaus Bengler, Xiaobei Jiang: Green Intelligent Transportation Systems, Springer, 2018, ISBN 978-9811035500 eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
- ↑ Drei neue Förderprogramme für Grünanlagen aufgelegt neuelandschaft.de
- ↑ a b Stefan Netsch: Methodenhandbuch für das Entwerfen in Architektur und Städtebau. Hrsg.: Züricher Hochschule für Angewandte Wissenschaften Institut Urban Landscape. Verlag DOM publishers, 2017, ISBN 978-3-03863-020-3, S. 125.
- ↑ Anne Kunze: Wildes Grün. DIE ZEIT, 28. Oktober 2010, abgerufen am 21. Mai 2019.
- ↑ Beispiel Fenham Pocket Park in Newcastle. Katharina Christenn, Friederike Henne, Luisa Ropelato, Axel Timpe: CoProGrün Beispielprojekte Co-Produktion Seite 24 – 25
- ↑ Stadtentwicklung mittelbayerische.de