Brackwasser-Schlammschnecken

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Brackwasser-Schlammschnecken

Terebralia palustris

Systematik
Klasse: Schnecken (Gastropoda)
Unterklasse: Orthogastropoda
Überordnung: Caenogastropoda
Überfamilie: Cerithioidea
Familie: Brackwasser-Schlammschnecken
Wissenschaftlicher Name
Potamididae
H. Adams & A. Adams, 1854

Die Brackwasser-Schlammschnecken (Potamididae) sind eine Familie mariner Schnecken, die 29 rezente Arten in sechs Gattungen sowie zahlreiche fossile Taxa umfasst.[1] Schnecken dieser Familie gehören neben verschiedenen Arten aus anderen Familien, wie etwa den Batillariidae, Neritidae, Littorinidae, Ellobiidae und Amphibolidae zu den typischen Vertretern der in Mangrovenwäldern beheimateten Schnecken.

Taxonomie und Systematik

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Aktuell werden die Potamididae basierend auf einer umfassenden systematischen Revision unter Verwendung molekularer und morphologischer Merkmale umgrenzt und nicht weiter in Unterfamilien gegliedert.[1][2] In der traditionellen Systematik wurden jedoch insbesondere fossile Taxa aus der Familie Batillariidae ebenfalls den Potamididae zugeordnet.[1]

Ökologie und Verbreitung

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Die meisten Arten sind eng mit Mangroven assoziiert. Die Potamididae sind in warm-gemäßigten und tropischen Küstengebieten des Mittelmeers, des Pazifiks und des Atlantiks weit verbreitet und in geeigneten Habitaten für gewöhnlich in hohen Populationsdichten anzutreffen. Sie bewohnen den Gezeitenbereich und leben vorwiegend auf schlammigen oder sandigen Substraten. Einige Arten klettern zudem auch auf Mangrovenbäume.[1]

Fossiler Befund

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Die Evolution der Potamididae ist eng mit der Evolution der Mangrove verbunden. Erste Fossilien, die den Potamididae sicher zugeordnet werden können, sind die Gehäuse von Potamides aus dem Paläozän Europas. Von hier aus hat sich die Gruppe wahrscheinlich zusammen mit dem Vordringen von Mangroven entlang der Küsten der Tethys verbreitet.[1] Die modernen Mitglieder der Familie, wie Terebralia, Cerithideopsis, erschienen im Mittleren Eozän zusammen mit den ersten Mangroven.[1] Es wird angenommen, dass die Potamididae anschließend im Mittelmeerraum nach der Schlieẞung der Tethys ausstarben. Im Pliozän bis Pleistozän wurde das Mittelmeer aus dem Indo-Westpazifik erneut von Vorfahren der heutige dort vorkommenden Art Cerithideopsilla conica besiedelt. Diese Besiedlung wurde durch das Vorhandensein einer planktotrophen Veligerlarve in dieser Gruppe ermöglicht.[1]

Gehäuse von Cerithidea decollata
Gehäuse von Telescopium telescopium
Gehäuse von Terebralia semistriata

Sechs rezente und eine Reihe fossiler Gattungen werden derzeit als gültig angesehen:[1]

Rezente Gattungen:[1]

Fossile Gattungen:

Bemerkung: Die Zuordnung fossiler Gruppen innerhalb der Cerithioidea ist problematisch, da sie ausschließlich auf (meist unvollständig erhaltenen) Schalen beruht. Einige Gruppen, die früher den Potamididae zugeordnet wurden, werden neuerdings den Batillariidae zugeschrieben.

Einzelnachweise

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  1. a b c d e f g h i D. G. Reid, P. Dyal, P. Lozouet, M. Glaubrecht, S. T. Williams: Mudwhelks and mangroves: The evolutionary history of an ecological association (Gastropoda: Potamididae). In: Molecular Phylogenetics and Evolution. Band 47, Nr. 2, April 2008, S. 680–699, doi:10.1016/j.ympev.2008.01.003, PMID 18359643.
  2. Philippe Bouchet, Jean-Pierre Rocroi, J. Frýda, B. Hausdorf, W. Ponder, Á. Valdés, A. Warén: Classification and Nomenclator of Gastropod Families. In: Malacologia. Band 47, 2005, S. 1–397.
  3. David G. Reid, Tomo Ozawa: The genus Pirenella Gray, 1847 (= Cerithideopsilla Thiele, 1929) (Gastropoda: Potamididae) in the Indo-West Pacific region and Mediterranean Sea. Zootaxa, 4076,1, Februar 2016 doi:10.11646/zootaxa.4076.1
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