Durchwachsenes Laichkraut
Durchwachsenes Laichkraut | ||||||||||||
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Durchwachsenes Laichkraut | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Potamogeton perfoliatus | ||||||||||||
L. |
Das Durchwachsene Laichkraut (Potamogeton perfoliatus) gehört zur Familie der Laichkrautgewächse (Potamogetonaceae). Es handelt sich um eine am Gewässergrund verwurzelte Tauchblattpflanze.
Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Durchwachsenes Laichkraut entwickelt – je nach Wassertiefe – bis zu sechs Meter lange, gerade, verzweigte Stängel. Die ausschließlich submers wachsenden Blätter sind eiförmig-lanzettlich bis kreisrund, recht groß (6 bis 12 Zentimeter lang, 3,5 bis 6 Zentimeter breit), hell- bis dunkelgrün, netznervig und durchscheinend. Sie sind charakteristischerweise herzförmig stängelumfassend und bedecken einander fast dachziegelartig. Die Art bildet von Juni bis August ährige, dichte Blütenstände mit unscheinbar grünlichen Blüten aus. Diese Ähren werden einen bis drei Zentimeter lang, ragen zwecks Windbestäubung aus dem Wasser heraus und fruchten schließlich reichlich. Die Früchtchen (Nüsse) sind mit zwei bis drei Millimetern recht dick.
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 52.
Verbreitung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Potamogeton perfoliatus ist in den gemäßigten bis kühlen Zonen der Nordhalbkugel weit verbreitet und kommt südwärts bis Sumatra vor.[1] In mehreren Unterarten werden Europa (weitgehend ohne die Mittelmeerregion), Nordasien und Nordamerika besiedelt. In Mitteleuropa liegt der Verbreitungsschwerpunkt im Tiefland, namentlich in den großen Flussniederungen und beispielsweise in der Mecklenburgischen Seenplatte. In den Alpen kommt das Durchwachsene Laichkraut bis in Höhen von 1680, nach anderen Angaben bis 1900 Metern vor. Im Bergland ist es im Allgemeinen aber selten.
Lebensraum, Ökologie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Art wächst in stehenden und langsam fließenden Gewässern wie Seen, Gräben, Altwässern, Kanälen und Flüssen. Sie bevorzugt basen- und nährstoffreiche Gewässer mit humosem Schlamm-, Mudde- oder Sandboden und besiedelt Tiefen von 50 bis 700 Zentimetern – oft in reinen Beständen, aber auch vergesellschaftet mit anderen Laichkräutern sowie weiteren Tauch- und Schwimmblattpflanzen. Potamogeton perfoliatus ist eine Ordnungscharakterart der Großlaichkrautgesellschaften (Potamogetonetalia). Ein gewisser Verschmutzungs- und Trübungsgrad des Wassers wird ertragen. Bei übermäßiger Eutrophierung verschwindet die Pflanze aber. Regional steht sie daher auf mancher Roten Liste.
Wie für einige Laichkräuter typisch, sterben die Sprosse im Herbst ab und die Art überdauert mit Hilfe von zuvor gebildeten Winterknospen, die sich ablösen, auf den Gewässerboden sinken und sich im Folgejahr zu neuen Pflanzen entwickeln. In kalkreichen Gewässern sind die Blätter oft mit einer hellgrauen Kruste aus kohlensaurem Kalk überzogen, den die Wasserpflanze bei ihrer Assimilation aus dem Wasser ausfällt.
Systematik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Durchwachsenes Laichkraut kann mit einigen anderen Großlaichkrautarten bastardieren: Die Hybride aus Potamogeton perfoliatus und dem Spiegelnden Laichkraut (Potamogeton lucens) wird „Weidenblättriges Laichkraut“, Potamogeton × salicifolius Wolfg., genannt, die Hybride unter Beteiligung des Grasblättrigen Laichkrautes (Potamogeton gramineus) heißt „Schimmerndes Laichkraut“, Potamogeton × nitens Weber.
Quellen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Henning Haeupler, Thomas Muer: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands (= Die Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. Band 2). Herausgegeben vom Bundesamt für Naturschutz. Ulmer, Stuttgart 2000, ISBN 3-8001-3364-4.
- Heinz-Dieter Krausch: Farbatlas der Wasser- und Uferpflanzen. Ulmer, Stuttgart 1996, ISBN 3-8001-3352-0
- Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora. 6. Auflage, Ulmer, Stuttgart 1990, ISBN 3-8001-3454-3
- Elfrune Wendelberger: Pflanzen der Feuchtgebiete. BLV-Intensivführer, München 1986, ISBN 3-405-12967-2
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Potamogeton perfoliatus. In: POWO = Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew: Kew Science, abgerufen am 15. August 2016.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Durchwachsenes Laichkraut. auf FloraWeb.de
- Durchwachsenes Laichkraut. In: BiolFlor, der Datenbank biologisch-ökologischer Merkmale der Flora von Deutschland.
- Steckbrief und Verbreitungskarte für Bayern. In: Botanischer Informationsknoten Bayerns.
- Potamogeton perfoliatus L., Karte zur Verbreitung in der Schweiz In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora.
- Verbreitung in den Niederlanden [1] (niederl.)
- Karte zur weltweiten Verbreitung bei linnaeus.nrm.se
- Thomas Meyer: Datenblatt mit Bestimmungsschlüssel und Fotos bei Flora-de: Flora von Deutschland (alter Name der Webseite: Blumen in Schwaben)
- Potamogeton perfoliatus in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2013.2. Eingestellt von: Gupta, A.K. & Lansdown, R.V., 2012. Abgerufen am 9. Januar 2014.