G. Schneider & Sohn
Schneider Weisse G. Schneider & Sohn GmbH
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Rechtsform | GmbH |
Gründung | 1872 |
Sitz | München, Deutschland |
Leitung | Georg Schneider VI., Josef Lechner |
Mitarbeiterzahl | 110 (2019) |
Branche | Brauereiwesen |
Website | schneider-weisse.de |
Die G. Schneider & Sohn GmbH ist ein bayerischer Bierbrauer und -vertreiber mit Sitz in München und Brauerei in Kelheim, der sich auf die Produktion von Weißbier, welches unter der Marke Schneider Weisse vertrieben wird, spezialisiert hat. Aus der Historie heraus ist das Unternehmen regional auch als Weisses Bräuhaus bekannt.
Sie ist Gründungsmitglied der Initiative Die Freien Brauer, eines Zusammenschlusses von mehr als 40 mittelständischen Privatbrauereien aus Deutschland und Österreich.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Gründer Georg Schneider I. war der erste Bürgerliche, der von König Ludwig II. von Bayern das Privileg erhielt, Weißbier brauen zu dürfen. Die ursprüngliche Brauerei befand sich in der Münchner Altstadt an der Adresse Tal 7.[1] Das Unternehmen wird seit seiner Gründung im Jahr 1872 von einem männlichen Nachkommen der Familie Schneider mit dem Vornamen Georg geführt – mit Ausnahme der Jahre 1905 bis 1924, in der Mathilde Schneider den Betrieb zur führenden Weißbierbrauerei Süddeutschlands aufbaut.
Inzwischen – seit dem Jahr 2000 – leitet Georg Schneider VI. die Brauerei. 1946 wurde die Produktion nach der Zerstörung der Produktionsanlagen durch alliierte Bombenangriffe 1944 von München ins niederbayerische Kelheim verlagert.[2] Der Firmensitz ist nach wie vor München.
Zeitraum | Person |
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1872 bis 1890 | Georg I. Schneider (1817–1890) Georg II. Schneider (1846–1890) |
1890 bis 1905 | Georg III. Schneider (1870–1905) |
1905 bis 1924 | Mathilde Schneider (1877–1972) |
1924 bis 1958 | Georg IV. Schneider (1900–1991) |
1958 bis 2000 | Georg V. Schneider (1928–2023) |
seit 2000 | Georg VI. Schneider (* 1965) |
Das Weisse Brauhaus zu Kelheim, die heutige Produktionsstätte, ist die älteste Weißbierbrauerei Bayerns. Sie wurde im Jahr 1607 von Herzog Maximilian I. als Kurfürstliches Weisses Hofbräuhaus gegründet und gehört seit 1928 zum Unternehmen.[2]
Das Service- und Logistikzentrum befindet sich in Saal an der Donau.
Heute beschäftigt die Brauerei rund 100 Mitarbeiter und vertreibt ihre Produkte in Deutschland und 27 weiteren Ländern. Der Jahresausstoß beträgt etwa 250.000 Hektoliter[4] und geht zu rund 25 % ins Ausland.[2]
Produkte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Kernprodukt ist das TAP 7 Mein Original, vormals Weisse Original, das nach dem Ursprungsrezept von 1872 gebraut wird. Mit der Umbenennung des Sortiments 2009 sollten andere Produkte mehr in den Vordergrund rücken, weswegen dem meistverkauften Produkt nun TAP 7 voransteht. Dies soll die Aufmerksamkeit darauf lenken, dass die Brauerei auch die Produkte TAP 1 bis TAP 6 herstellt.
Im Laufe der Zeit hat das Unternehmen das Sortiment erweitert und vertreibt nach der Neubenennung der Biere folgende Produkte:
- TAP1 Helle Weisse, vormals Weisse Weizenhell; seit Mitte der 1990er Jahre
- TAP2 Kristall, vormals Weisse Kristall
- TAP3 Alkoholfrei, vormals Weisse Alkoholfrei
- TAP4 Festweisse, vormals Georg Schneiders Wiesen Edel-Weisse, bis zur Umbenennung nur in den USA erhältlich
- TAP5 Hopfenweisse, vormals Brooklyner Hopfen-Weisse
- TAP6 Aventinus, vormals Aventinus Weizendoppelbock; 1907 von Mathilde Schneider als erster Weizendoppelbock Bayerns auf den Markt gebracht
- TAP7 Mein Original, vormals Weisse Original; seit 1872
- TAP9 Aventinus Eisbock, vormals Aventinus Weizen-Eisbock
- TAP11 Leichte Weisse, vormals Weisse Leicht
- TAPX – Braukreationen
Seit Ende 2020 braut und vertreibt die Brauerei außerdem das heutige Schneider’s Helles, ein untergäriges Helles, was zunächst nur im Export erhältlich war. Seit Frühjahr 2021 ist es auch in Deutschland erhältlich und wird unter der abgesetzten Marke Landbrauerei Georg Schneider und Sohn vertrieben.[5][6]
2022 entstand durch eine Kooperation mit der bayerischen Band LaBrassBanda das LoveBeer, ein sommerliches Weißbier mit Geschmacksnoten von Passionsfrucht und Limette, das seitdem ebenfalls einen Platz im Sortiment der Brauerei eingenommen hat.
Daneben wird aus dem Aventinus Eisbock der Aventinus Edelbrand, ein Weizenbierbrand mit 42 % Alkohol, produziert.
TAP stellt hierbei im Sortiment eine kreative Nummerierung dar und ist angelehnt an das englisch tap ‚Zapfhahn, zapfen‘.[7]
Gasthäuser
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zum Unternehmen gehören drei Gasthäuser, die sogenannten Weissen Bräuhäuser. Sie befinden sich im ehemaligen Stammhaus in München (Tal), im Münchner Stadtteil Berg am Laim sowie auf dem Brauereigelände in Kelheim.[1]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Schneider Weisse – Weissbier mit Tradition seit 1872. In: schneider-weisse.de. (offizielle Website).
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Georg Lechner: Lechner’s Liste. Traditionelle Brauereien in Deutschland. 1. Auflage. Oelde 2008, S. 129.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Unsere Gaststuben ( vom 12. Juni 2016 im Internet Archive) abgerufen am 19. März 2016
- ↑ a b c Uwe Ebbinghaus: Wie einmal das Weizenbier gerettet wurde - Reinheitsgebot. In: blogs.faz.net. 17. Juni 2016, abgerufen am 24. August 2022.
- ↑ Unsere Geschichte – Schneider Weisse. In: schneider-weisse.de. Abgerufen am 24. August 2022.
- ↑ „Bierbrauen macht jeden Tag Spaß, Geld zählen nur einmal“ in: Getränkegroßfachhandel 8/2006, S. 27–31 (PDF; 3,67 MB) ( vom 15. Oktober 2007 im Internet Archive)
- ↑ Markenanmeldung am 23. Oktober 2020 Markenguard.de, abgerufen am 15. April 2021.
- ↑ Das neue Helle aus Niederbayern. In: schneiders-landbrauerei.de. Abgerufen am 24. August 2022.
- ↑ FAQs. In: schneider-weisse.de. Abgerufen am 24. August 2022.
Koordinaten: 48° 55′ 1,8″ N, 11° 52′ 28″ O