Lew Psachis

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von Psachis)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Lew Psachis, 2004
Verband Sowjetunion Sowjetunion (bis 1989)
Israel Israel (seit 1990)
Geboren 11. November 1958
Kalinin
Titel Internationaler Meister (1980)
Großmeister (1982)
Aktuelle Elo‑Zahl 2438 (Dezember 2024)
Beste Elo‑Zahl 2625 (Januar 1995)
Karteikarte bei der FIDE (englisch)

Lew Psachis (zuvor russisch Лев Борисович Псахис / Lew Borissowitsch Psachis, hebräisch לב פסחיס‎; * 11. November 1958 in Kalinin) ist ein israelischer Schachmeister mit Wurzeln in der Sowjetunion.

Lew Psachis, 1982 bei den Dortmunder Schachtagen

Psachis gewann 1977 die Meisterschaft der RSFSR und 1979 das Turnier der jungen Meister der Sowjetunion. Seiner ersten Teilnahme bei der UdSSR-Meisterschaft 1979 (12. Platz) folgte ein überraschender geteilter Sieg 1980 mit Alexander Beliavsky.[1] Ein Jahr darauf gewann Psachis erneut, geteilt mit Garri Kasparow, den er in der Direktbegegnung besiegte.

Im Jahre 1980 wurde er Internationaler Meister und gewann in Nałęczów (Woiwodschaft Lublin), 1981 siegte er in Sarajevo. 1982 wurde er Großmeister.[2]

Im Jahr 1982 teilte er Platz 2 und 3 beim Zonenturnier in Jerewan und qualifizierte sich für das Interzonenturnier in Las Palmas, bei dem er Platz 8 bis 10 teilte. Ebenfalls 1982 wurde er Dritter bei den Dortmunder Schachtagen hinter Vlastimil Hort und Oleh Romanyschyn.[3] Im April 1988 belegte er in Kalkutta den zweiten Platz hinter Ian Rogers.[4] Dezember 1988 wurde er geteilter Erster in Belgrad zusammen mit Gurewitsch und Polugajewski.[5] Im Jahre 1990 wanderte Psachis nach Israel aus, wo er 1997 und 1999 die israelische Meisterschaft gewann.

Psachis erwarb sich besonders als Trainer und Sekundant einen guten Ruf. Er sekundierte Weltklassespielern wie Garri Kasparow, Artur Jussupow, Zsuzsa Polgár, Judit Polgár und Emil Sutovsky. Seit 2004 trägt er den Titel FIDE Senior Trainer. Psachis gilt als seriöser Theoretiker, der regelmäßig publiziert (so für ChessBase). Er schrieb mehrere Bücher über die Französische Verteidigung. Psachis lebt wieder überwiegend in Russland. Im August 2011 bekam er in Tel Aviv durch Transplantation eine neue Leber.[6]

Seine beste Weltranglistenplatzierung war der siebte Platz im Juli 1982 (gleichauf mit Henrique da Costa Mecking und Ljubomir Ljubojević).[7]

Nationalmannschaft

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von 1990 bis 2002 nahm er für Israel an allen sieben Schacholympiaden teil.[8] Außerdem nahm er an drei Mannschaftseuropameisterschaften teil; 1983 für die Sowjetunion, die das Turnier gewann, 1992 und 1999 für Israel. Er erreichte 1983 am siebten und 1999 am vierten Brett das beste Einzelergebnis.[9]

Psachis nahm fünfmal am European Club Cup teil; 1984 für die Mannschaft von Burevestnik Moskau, die im Finale dem Lokalrivalen Trud unterlag, 1990 für Lokomotiv, 1992 für Lyon-Oyonnax, 1993 für ASA Phoenix Tel-Aviv und 1997 für den Herzliya Chess Club.[10]

Commons: Lew Psachis – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Salo Flohr: 48. Meisterschaft der UdSSR in Wilna. Es siegten A. Beljawski und L. Psachis. Schach-Echo 1981, Heft 3, Titelseiten (mit Kreuztabelle).
  2. Willy Iclicki: FIDE Golden book 1924–2002. Euroadria, Slovenia, 2002, S. 78.
  3. Dortmunder Schachtage 1982
  4. Ian Rogers: GM-Turnier in Kalkutta. Schach-Echo 1988, Heft 6, Seiten 228 und 229 (Bericht, Kreuztabelle, Partien).
  5. Ian Rogers: GMA-Open mit 100 Großmeistern - Sechs punktgleich beim Turnier der Stars in Belgrad (Veranstaltung der Grandmaster Association). Schach-Echo 1989, Heft 1, Seiten 3 und 4 (Bericht, Tabelle, Partien).
  6. С возвращением, Лев Борисович! auf chess-news.ru (russisch), veröffentlicht am 20. März 2012, abgerufen am 30. Juni 2015.
  7. Elo-Historie bei olimpbase.org (englisch)
  8. Lew Psachis Ergebnisse bei Schacholympiaden auf olimpbase.org (englisch)
  9. Lew Psachis Ergebnisse bei Mannschaftseuropameisterschaften auf olimpbase.org (englisch)
  10. Lew Psachis Ergebnisse bei European Club Cups auf olimpbase.org (englisch)