St.-Helena-Riesensturmvogel
St.-Helena-Riesensturmvogel | ||||||||||
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Systematik | ||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||
Pterodroma rupinarum | ||||||||||
Olson, 1975 |
Der St.-Helena-Riesensturmvogel (Pterodroma rupinarum) ist eine ausgestorbene Sturmvogelart aus der Gattung der Hakensturmtaucher (Pterodroma), die auf St. Helena endemisch war. Sie ist nur von subfossilem Knochenmaterial bekannt.
Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Holotypus wurde im Juni 1971 von Storrs Lovejoy Olson in den Ablagerungen der Prosperous Bay auf St. Helena entdeckt. Er besteht aus einem nahezu kompletten Schädel, einschließlich des Rostrums, des Unterkiefers und des Os quadratum jedoch ohne das Gaumenbein und die proximale Hälfte der rechten Unterkieferseite. Die Paratypen umfassen nahezu alle Elemente der Skelette von mehreren Individuen. Die Gesamtlänge des Schädels mit Schnabel beträgt 72,1 mm, die Postorbtitalbreite 29,4 mm, die Länge des Rostrums ab der Vorderseite der Nasenlöcher 20,7 mm, die Unterkieferlänge 58,8 mm und die Höhe des Os quadratum 11,2 mm. Die Knochen sind hell gelblich lohfarben und nicht mineralisiert. Die Größe und Beschaffenheit des Materials deutet darauf hin, dass der St.-Helena-Riesensturmvogel eine mittelgroße Art mit einem schweren, abwärts gewinkelten Schnabel war.
Der St.-Helena-Riesensturmvogel war kleiner als der Tahiti-Sturmvogel (Pseudobulweria rostrata) jedoch etwas größer und langflügeliger als der Maskarenen-Sturmvogel (Pseudobulweria aterrima) oder der Salomonen-Sturmvogel (Pseudobulweria becki) und mit verhältnismäßig kürzeren Läufen.
Aussterben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der St.-Helena-Riesensturmvogel starb kurz nach der Entdeckung St. Helenas im Jahre 1502 aus. Mögliche Aussterbeursachen waren die Überjagung durch die ersten Siedler für den Nahrungsbedarf sowie die Nachstellung durch eingeschleppte Tiere, wie Mäuse und Ratten.
Systematik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Früher wurde eine Verwandtschaft mit dem Tahiti-Sturmvogel angenommen, der früher zur Gattung der Hakensturmtaucher gehörte und heute (wenn auch nicht von allen Systematikern, darunter James Clements) in die eigenständige Gattung Pseudobulweria klassifiziert wird. Einige Autoren, darunter Samuel T. Turvey[1] von der Zoological Society of London oder Vincent Bretagnolle vom Centre d’Etudes Biologique in Chizé[2] haben daher vorgeschlagen, den St.-Helena-Riesensturmvogel ebenfalls in die Gattung Pseudobulweria zu stellen. Diesem Vorschlag folgte der International Ornithological Congress im Jahr 2012. In einer Studie von 2014 legten Storrs Olson, Andreanna Welch und Robert C. Fleischer dar, dass der St.-Helena-Riesensturmvogel ein Schwestertaxon zum Bermuda-Sturmvogel (Pterodroma cahow), zum Kapverden-Sturmvogel (Pterodroma feae) und anderen atlantischen Sturmvögeln darstellt und unterstützen daher einen Rücktransfer in die Gattung Pterodroma.[3]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Storrs L. Olson (1975): Paleornithology of St. Helena Island, South Atlantic Ocean. In: Smithsonian Contributions to Paleobiology No. 23
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Pterodroma rupinarum in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2016.3. Eingestellt von: BirdLife International, 2016. Abgerufen am 18. Dezember 2016.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Samuel T. Turvey (Hrsg.) (2009) Holocene Extinctions. Oxford University Press. ISBN 978-0-19-953509-5:S. 152
- ↑ Bretagnolle, Vincent; Attié, Carole & Pasquet, Eric (1998): Cytochrome-B evidence for validity and phylogenetic relationships of Pseudobulweria and Bulweria (Procellariidae). Auk 115(1): 188-195 PDF-Datei (548,36 KB)
- ↑ R. C. Fleischer, Storrs L. Olson und A. J. Welch: Phylogenetic relationships of the extinct St Helena petrel, Pterodroma rupinarum Olson, 1975 (Procellariiformes: Procellariidae), based on ancient DNA. Zoological Journal of the Linnean Society 170 (3), 2014, 494–505