Qaschqa
Qaschqa | ||
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Lage | ||
Koordinaten | 35° 51′ N, 44° 13′ O | |
Staat | Irak | |
Autonome Region | Kurdistan | |
Gouvernement | Erbil | |
Basisdaten | ||
Höhe | 274 m | |
Einwohner | 900 (2008) | |
Lage von Qaschqa zwischen Arbil und Kirkuk |
Qaschqa (kurdisch قەشقە) ist ein Dorf im Gouvernement Erbil in der autonomen Region Kurdistan.
Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Qaschqa liegt etwa 40 km südsüdöstlich der Stadt Erbil. In der Nähe fließt der Kleine Zab, der aus dem – in den irakischen Ausläufern des Zagrosgebirges künstlich aufgestauten – Dukan-Stausee entspringt und in dessen breiten Talauen Bewässerungsfeldbau ermöglicht.[1] Der Ort liegt in einem erdbebengefährdeten Gebiet, der sich entlang des Zagrosgebirges erstreckt und das in den letzten Jahrzehnten mehrere Beben mit einer Stärke bis 5,8 auf der Richterskala erlebte.[2]
Bevölkerung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Bevölkerungsmehrheit in Qaschqa stellen die Tscherkessen. Diese wurden im Kaukasuskrieg (1817–1864) zwischen Russland und den kaukasischen Stämmen (u. a. Tscherkessen, Abchasen und Tschetschenen) teilweise aus ihrer Heimat an den Nordhängen des Kaukasus vertrieben und daraufhin im Osmanischen Reich, unter anderem im Gebiet der heutigen Staaten Türkei, Syrien und Irak angesiedelt. Im Irak stellen sie eine Minderheit von unter einem Prozent der Gesamtbevölkerung und siedeln hauptsächlich im Nordirak. Qaschqa ist neben einem kleinen Gebiet östlich der nordirakischen Stadt Zaxo das einzige irakische Gebiet mit tscherkessischer Bevölkerungsmehrheit.[3]
Wirtschaft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Bewohner Qaschqas leben überwiegend von der Landwirtschaft. Auf 1396,5 Hektar Nutzfläche wurden 2004/05 hauptsächlich Gerste (707,75 Hektar) und Weizen (555,5 Hektar) angebaut. Gegenüber 1998/99 haben sich die Anbauflächen verringert. Gründe hierfür sind beispielsweise beim Weizenanbau die Importe im Rahmen des United Nations Oil-for-Food program, der Niedergang der Geflügelmast, geringerer Erwerb von Nahrungsmitteln durch die Regierung und ein dadurch bewirkter Preisverfall.[4]
Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Während der Anfal-Operation des irakischen Regimes gegen die Kurden im Jahre 1988 wurde auch Qaschqa bombardiert. Eine Schule, eine Klinik und zwei Moscheen wurden zerstört. Viele Einwohner starben oder wurden verwundet.[5][6]
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ PROJECT INFORMATION DOCUMENT über den Stausee ( des vom 6. Juni 2011 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , PDF, 61,1 kB, aufgerufen am 28. Dezember 2009
- ↑ Saad Z. Jassim und Jeremy C. Goff: Geology of Iraq. Geological Society Pub House 2008, S. 87f
- ↑ Iraq Ethnic Groups (detailed), aufgerufen am 12. Juli 2015
- ↑ AGRICULTURE RECONSTRUCTION AND DEVELOPMENT PROGRAM FOR IRAQ, Arbil Winter Crops Survey, 2004/2005 ( des vom 8. August 2009 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , PDF, 5,3 MB, aufgerufen am 28. Dezember 2009
- ↑ Zeugenaussagen vor dem Iraqi High Tribunal, Second Criminal Court, Baghdad. PDF (3,5 MB) von The Global Justice Project, aufgerufen am 29. Dezember 2009
- ↑ PDF (87,3 kB) von UNITED NATIONS General Assembly, aufgerufen am 29. Dezember 2009