Deportivo La Coruña

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Deportivo La Coruña
Logo von Deportivo La Coruña
Basisdaten
Name Real Club Deportivo de La Coruña S.A.D.
Sitz A Coruña, Spanien
Gründung 2. März 1906
Präsident Álvaro García Diéguez
Website rcdeportivo.es
Erste Fußballmannschaft
Cheftrainer Imanol Idiakez
Spielstätte Estadio Riazor
Plätze 34.889
Liga Primera Federación, Gruppe 1
2022/23 4. Platz
Heim
Auswärts
Ausweich

Der Real Club Deportivo de La Coruña (deutsch Königlicher Sportclub von La Coruña), kurz RC Deportivo und im deutschsprachigen Raum allgemein bekannt als Deportivo La Coruña, ist ein Fußballverein aus der spanischen Stadt A Coruña, Autonome Gemeinschaft Galicien. Depor spielt im etwa 35.000 Zuschauer fassenden Estadio Riazor. Die Vereinsfarben sind Blau und Weiß. Der galicische Lokalrivale ist Celta Vigo.

Die erfolgreichste Zeit der Mannschaft waren die 1990er und die 2000er Jahre, als sie durchgängig in der ersten Liga spielte, einmal spanischer Meister wurde, zweimal den spanischen Pokal gewann sowie mehrere Male an den internationalen Wettbewerben teilnahm, wo der größte Erfolg das Erreichen des Halbfinals der Champions League 2004 darstellte. Seit dem Abstieg aus der ersten Liga im Jahr 2011 konnte Depor allerdings keine solchen Erfolge mehr verbuchen und verbrachte als klassische „Fahrstuhlmannschaft“ mehrere Jahre in der zweiten Liga. In der Saison 2019/20 stieg die Mannschaft in die Segunda División B ab.

La Liga-Trophäe 99/00. Deportivo ist eines der neun Meisterteams der La Liga.

Der Klub wurde am 2. März 1906 gegründet. 1993 qualifizierte sich Depor erstmals für einen internationalen Wettbewerb. 1995 gewann das Team den spanischen Pokal, im Jahr 2002 gelang dies erneut. Den ersten und bislang einzigen spanischen Meistertitel konnte man 2000 feiern. Zuvor hatte der Verein 1994 am letzten Spieltag die erste Chance auf den spanischen Meistertitel vergeben, nachdem man zu Hause gegen den FC Valencia nur 0:0 gespielt hatte und der FC Barcelona hatte durch einen 5:2-Sieg gegen den FC Sevilla noch an Depor vorbeiziehen können. 1995, 2000 und 2002 wurde der spanische Supercup gewonnen.

2003 wurde Roy Makaay, der seit 1999 für den Klub spielte, für die vereinsinterne Rekordsumme von 18,7 Mio. € Ablöse an den FC Bayern München verkauft. In der Champions-League-Saison 2002/03 hatte er alle drei Treffer bei Deportivos überraschendem 3:2-Sieg in München erzielt.

In der Saison 2003/04 erreichte Deportivo La Coruña das Halbfinale der UEFA Champions League. Auf dem Weg schaltete man unter anderem Juventus Turin aus. In dieser Saison gab es eine legendäre Niederlage. Mit 8:3 verlor Deportivo im torreichsten Spiel der bisherigen Champions League gegen Monaco. Im Viertelfinale stand man dem Titelverteidiger AC Mailand gegenüber. Nach einer 1:4-Auswärtsniederlage schien der europäische Traum für Depor bereits ausgeträumt, doch ein 4:0-Heimsieg in La Coruña wendete das Blatt und brachte die Mannschaft ins Semifinale. Dort schied man jedoch gegen den späteren Champion FC Porto mit 0:0 und 0:1 aus.

Nach der Saison 2004/05 verließ der Erfolgstrainer Javier Irureta aufgrund der enttäuschenden Ergebnisse (nur 8. Platz in der Primera División) nach acht überaus erfolgreichen Jahren den Klub. Auf Besserung wartete man jedoch vergeblich. Am Ende der Folgesaison stand die Mannschaft ebenfalls auf Platz 8. Jedoch gelang in der Copa del Rey mit dem Halbfinaleinzug ein kleiner Erfolg, wo die Mannschaft am späteren Sieger Espanyol Barcelona knapp scheiterte (1:2; 0:0). In der Liga setzte sich der sportliche Niedergang in der Saison 2006/07 fort, welche lediglich auf Platz 13 beendet wurde. Im Pokal konnte man erneut bis ins Halbfinale vorstoßen, wo man jedoch dem FC Sevilla in zwei Spielen klar unterlag (0:3; 0:2). Nachdem man in der Saison 2007/08 lange gegen den Abstieg gekämpft hatte, belegte der Verein am Ende den 9. Tabellenplatz. Der neunte Platz berechtigte zur Teilnahme am UI Cup, wodurch man erstmals seit 2005 wieder im Europapokal spielen konnte. Nachdem man den israelischen Vertreter FC Bnei Sachnin ausschalten konnte (2:1 und 0:1), gelang man in die zweite Qualifikationsrunde des UEFA-Pokals. Nachdem man dort Hajduk Split und, in der ersten Runde, Brann Bergen bezwang, qualifizierte man sich für die Gruppenphase des Wettbewerbs.

In der Gruppenphase traf man auf ZSKA Moskau, AS Nancy, Lech Posen und Feyenoord Rotterdam. Die Gruppenphase bestand man als Tabellenzweiter, wodurch man ins Sechzehntelfinale kam. Dort scheiterte man überraschend am dänischen Außenseiter Aalborg BK.

Die Saison 2008/09 war die bisher letzte Spielzeit, in welcher der Klub international vertreten war. In der Saison 2009/10 spielte man phasenweise um die Teilnahme an der UEFA Europa League 2010/11 mit. Jedoch brach man Mitte der Rückrunde ein und beendete die Saison als 10.

In der Saison 2010/11 kämpfte man lange um den Klassenerhalt. Am letzten Spieltag verlor der Verein zuhause mit 0:2 gegen den FC Valencia und stieg nach zwanzig Jahren Erstliga-Zugehörigkeit wieder in die Segunda División ab. In der Saison darauf gelang einen Spieltag vor Saisonende, mit 91 Punkten und deutlichem Vorsprung, der direkte Wiederaufstieg vor dem Lokalrivalen Celta Vigo. Stiegen in diesem Jahr beide galicischen Vereine in die Primera Division auf, kam es ein Jahr später, wie im Jahre 2011, zum Abstieg Depors aus der höchsten spanischen Spielklasse, der am letzten Spieltag durch eine 0:1-Niederlage gegen Real Sociedad besiegelt wurde. Celta Vigo machte hingegen zeitgleich den Klassenerhalt perfekt.

In der folgenden Spielzeit gelang dem Klub erneut der direkte Wiederaufstieg. Am Saisonende belegte man Platz 2 und stieg ebenso wie der baskische Verein SD Eibar in die Primera Division auf. In der Saison 2014/15 reichte es für den Aufsteiger denkbar knapp zum Klassenerhalt. In der Abschlusstabelle belegten die Galicier Platz 16, punktgleich mit dem 18. Eibar.

La Coruña beendete die Saison 2015/16 als Tabellen-15. und vermied knapp den Abstieg. Trotz Klassenerhalt trennte sich der Verein nach Saisonende von Trainer Víctor Sánchez. In der Rückrunde konnte Depor nur zwei Siege verbuchen.[1]

Nach einem Saisonstart mit nur acht Punkten aus neun Spielen und dem 16. Platz in der Primera División 2017/18, entließ der Verein Trainer Pepe Mel am 24. Oktober 2017.[2] Den Trainerposten übernahm der Nachwuchstrainer Cristóbal Parralo bis Anfang Februar 2018. Nach ihm trat Clarence Seedorf den Trainerposten an, dieser wurde aber nach dem erneuten Abstieg von Depor bereits am 1. Juli 2018 von Natxo González ersetzt.[3]

Am Ende der Saison 2018/19 nahm La Coruña als Tabellensechster der Segunda División an den Aufstiegs-Play-offs zur Primera División teil. Nachdem Deportivo im Halbfinale FC Málaga mit 5:2 in der Addition besiegt hatte, gewann das Team im Finale das Hinspiel gegen RCD Mallorca zu Hause mit 2:0. Durch eine 0:3-Auswärtsniederlage im Rückspiel wurde der Aufstieg noch verpasst.

In der Saison 2019/20 stieg Deportivo am letzten Spieltag in die Segunda División B ab.

Erfolge und Titel

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im spanischen Fußball

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stand: 9. Oktober 2024[4]

Nr. Nat. Name Geburtstag im Verein seit Vertrag bis
Tor
01 SpanienSpanien Germán Parreño 16. Februar 1993 2023 2026
13 SpanienSpanien Eric Puerto 28. Oktober 2002 2024 2027
25 Brasilien Helton Leite 2. November 1990 2024 2026
Abwehr
04 FrankreichFrankreich Pablo Martínez 21. Februar 1989 2022 2025
05 SpanienSpanien Dani Barcia 19. Januar 2003 2023 2026
06 SpanienSpanien Álex Petxarroman 6. Februar 1997 2024 2028
15 SpanienSpanien Pablo Vázquez 7. Oktober 1994 2023 2026
18 SpanienSpanien Sergio Escudero 2. September 1989 2024 2026
19 SpanienSpanien Jaime Sánchez 11. März 1995 2021 2025
23 SpanienSpanien Ximo Navarro 23. Januar 1990 2023 2025
33 SpanienSpanien Rafa Obrador 24. Februar 2004 2024 2025
Mittelfeld
08 SpanienSpanien Diego Villares 17. Juni 1996 2021 2027
12 Kongo Demokratische Republik Omenuke Mfulu 20. März 1994 2024 2026
20 SpanienSpanien José Ángel Jurado 21. Juni 1992 2023 2026
21 SpanienSpanien Mario Soriano 22. April 2002 2022 2028
22 SpanienSpanien Hugo Rama 22. November 1996 2023 2025
28 EnglandEngland Charlie Patiño 17. Oktober 2003 2024 2028
Sturm
07 SpanienSpanien Lucas Pérez 10. September 1988 2022 2025
09 SpanienSpanien Iván Barbero 17. August 1998 2023 2025
10 SpanienSpanien Yeremay Hernández 10. Dezember 2002 2022 2030
11 SpanienSpanien Davo 18. Dezember 1994 2024 2026
14 SpanienSpanien Cristian Herrera 13. März 1991 2024 2025
16 Argentinien Juan Carlos Gauto 2. Juni 2004 2024 2025
17 SpanienSpanien David Mella 23. Mai 2005 2024 2026
24 Marokko Mohamed Bouldini 27. November 1995 2024 2028

Trainerhistorie

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Diese folgende Liste listet die bisherigen Trainer von Depor auf. Sie ist nicht vollständig.

Amtszeit Nat. Trainer
01.07.1982 – 30.06.1985 SpanienSpanien Arsenio Iglesias
01.07.1985 – 30.06.1986 SpanienSpanien Jesús Aranguren
01.07.1986 – 19.10.1987 SpanienSpanien Eusebio Ríos
19.10.1987 – 21.02.1988 SpanienSpanien Luis Rodrígues Vaz
22.02.1988 – 30.06.1991 SpanienSpanien Arsenio Iglesias
01.07.1991 – 13.04.1992 SpanienSpanien Marco Antonio Boronat
13.04.1992 – 30.06.1995 SpanienSpanien Arsenio Iglesias
01.07.1995 – 10.02.1997 Wales John Toshack
10.02.1997 – 17.02.1997 SpanienSpanien José Manuel Corral
17.02.1997 – 16.10.1997 Brasilien Carlos Alberto Silva
17.10.1997 – 30.06.1998 SpanienSpanien José Manuel Corral
01.07.1998 – 30.05.2005 SpanienSpanien Javier Irureta
01.07.2005 – 30.06.2007 SpanienSpanien Joaquín Caparrós
01.07.2007 – 30.06.2011 SpanienSpanien Lotina
01.07.2011 – 30.12.2012 SpanienSpanien José Luis Oltra
30.12.2012 – 10.02.2013 Portugal Domingos Paciência
11.02.2013 – 10.07.2014 SpanienSpanien Fernando Vázquez
10.07.2014 – 08.04.2015 SpanienSpanien Víctor Fernández
08.04.2015 – 29.05.2016 SpanienSpanien Víctor Sánchez del Amo
10.06.2016 – 27.02.2017 SpanienSpanien Garitano
27.02.2017 – 24.10.2017 SpanienSpanien Pepe Mel
24.10.2017 – 04.02.2018 SpanienSpanien Cristóbal Parralo
06.02.2018 – 22.05.2018 NiederlandeNiederlande Clarence Seedorf
15.07.2018 – 07.04.2019 SpanienSpanien Natxo González
08.04.2018 – 27.06.2019 SpanienSpanien José Luis Martí
02.07.2019 – 07.10.2019 SpanienSpanien Juan Antonio Anquela
07.10.2019 – 27.12.2019 SpanienSpanien Luis César Sampedro
29.12.2019 – 11.01.2021 SpanienSpanien Fernando Vázquez
12.01.2021 – 26.05.2021 SpanienSpanien Rubén de la Barrera
26.05.2021 – 11.10.2022 SpanienSpanien Borja Jiménez
12.10.2022 – aktuell SpanienSpanien Óscar Cano

Ehemalige Spieler

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Deportivo La Coruña verfügte von 1983 bis 1988 über eine Frauenfußballsektion die zwei Mal den spanischen Pokal gewinnen konnte. Die Mannschaft war unter dem Namen Karbo Deportivo bekannt und gilt als einer der Pioniere des spanischen Frauenfußballs. Nach 28 Jahren gründete der Klub 2016 erneut eine Frauenabteilung.

Commons: Deportivo La Coruña – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. La Coruna trennt sich von Tranier Sanchez del Amo. SID-Meldung auf RP Online, 30. Mai 2016, abgerufen am 20. Januar 2017.
  2. focus.de: La Coruna entlässt Trainer Pepe Mel Artikel vom 24. Oktober 2017
  3. Deportivo La Coruña - Trainerhistorie. Abgerufen am 20. November 2018.
  4. Deportivo La Coruna - Kader im Detail 24/25 (Detailansicht). Abgerufen am 9. Oktober 2024.