Rusová
Rusová | ||||
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Basisdaten | ||||
Staat: | Tschechien | |||
Region: | Ústecký kraj | |||
Bezirk: | Chomutov | |||
Gemeinde: | Kryštofovy Hamry | |||
Fläche: | 952,4055[1] ha | |||
Geographische Lage: | 50° 27′ N, 13° 10′ O | |||
Höhe: | 770 m n.m. | |||
Einwohner: | 0 (2011[2]) | |||
Postleitzahl: | 431 91 | |||
Verkehr | ||||
Straße: | Vejprty–Klášterec nad Ohří | |||
Bahnanschluss: | Chomutov–Vejprty |
Rusová (deutsch Reischdorf) ist ein Ortsteil von Kryštofovy Hamry (Christophhammer) in Tschechien.
Geographische Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das 1974 abgerissene Dorf befand sich in Westböhmen am Kamm des mittleren Erzgebirges im Einzugsgebiet der Talsperre Preßnitz.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In einer Urkunde von 1367 wird der Ort erstmals als Reuzentorff erwähnt. Es befand sich an einer alten Handelsstraße von Prag über Saaz in Richtung Leipzig, die über den Preßnitzer Pass führte. Viele Einwohner waren früher Fuhrleute, die als Getreidehändler bis nach Südosteuropa kamen. Darüber hinaus wurde im Ort Spitzenklöppelei betrieben.
1872 erhielt Reischdorf einen Bahnhof an der Strecke Komotau–Weipert der Buschtěhrader Eisenbahngesellschaft (BEB). Das Projekt einer Verlängerung der Schmalspurbahn Wolkenstein–Jöhstadt vom sächsischen Jöhstadt über Preßnitz (Přísečnice) bis Reischdorf scheiterte später aus finanziellen Gründen.
Nach 1945 wurde die deutsche Bevölkerung des Ortes fast vollständig vertrieben, eine Wiederbesiedlung mit Tschechen gelang nur teilweise. Die ehemaligen Einwohner von Reischdorf leben heute als Flüchtlinge in der Bundesrepublik Deutschland.
1948 erhielt Reischdorf den neuen tschechischen Namen Rusová. 1964[2] wurde Rusová nach Kryštofovy Hamry eingemeindet. Im Zusammenhang mit dem Bau der Talsperre Preßnitz wurde Rusová Anfang der 1970er Jahre geräumt und bis 1974 abgerissen.
Eine von 1715 datierende Barocksäule mit der Statue des Guten Hirten – am 3. Mai 1958 in das Staatliche Verzeichnis der Kulturdenkmäler aufgenommen[3] – wurde abgebaut und in Hora Svatého Šebestiána wiedererrichtet.
Die Ruine des Bahnhofs wurde als letztes verbliebenes Gebäude 2012 abgerissen. Heute erinnern die gebüsch- und baumbestandene Wüstung und ein restauriertes Kriegerdenkmal an das Dorf.
In der Umgebung befinden sich heute mehrere Windparks.
Demographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jahr | Einwohner | Anmerkungen |
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1843 | 1818 | in 225 Häusern, darunter eine protestantische Familie[4] |
1869 | 2122 | |
1880 | 2919 | |
1890 | 3213 | |
1900 | 3571 | deutsche Einwohner[5] |
1910 | 2927 | |
1921 | 2248 | |
1930 | 2045 | [6] |
1939 | 2082 | [6] |
Jahr | 1950 | 1961 | 1970 | 1980 |
Einwohner | 328 | 304 | 207 | 0 |
Töchter und Söhne Reischdorfs bzw. Rusovás
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Erhard Goschala (1928–2003), deutscher Keramiker
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Rudolf Hemmerle: Sudetenland. Bechtermünz Verlag, Augsburg 1996, ISBN 3-86047-183-X
- Veronica Kupková & Kollegen: Prisecnice zije – Preßnitz lebt. Teleskop Verlag, Kadan 2019, ISBN 978-3-95915-069-9
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ http://www.uir.cz/katastralni-uzemi/736210/Rusova
- ↑ a b c Historický lexikon obcí České republiky - 1869-2015. Český statistický úřad, 18. Dezember 2015, abgerufen am 23. Januar 2016 (tschechisch).
- ↑ sloup se sochou Dobrého pastýře. ÚSKP 34174/5-737. In: pamatkovykatalog.cz. Národní památkový ústav (tschechisch).
- ↑ Johann Gottfried Sommer: Das Königreich Böhmen. Band 14: Saazer Kreis, Prag 1846, S. 172, Ziffer 10.
- ↑ Meyers Großes Konversations-Lexikon. 6. Auflage, Band 16, Leipzig und Wien 1908, S. 290, Eintrag Preßnitz.
- ↑ a b Michael Rademacher: Landkreis Preßnitz. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.