Ranter

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Ranter (oder auch Renter, Rantertum) ist ein Begriff, der öfter im Zusammenhang mit dem jungen Quäkertum fällt. Es ist nicht ganz klar, ob es sich dabei tatsächlich um eine Gruppe oder nur um den Ausdruck einer Abgrenzung zu anderen Gruppen handelte. Ranter hat im Englischen in etwa die Bedeutung von „pathetischer Redner“ oder „Prahler“.

Rolle im Englischen Bürgerkrieg

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Während des Englischen Bürgerkriegs sollen die Ranters neben den Levellers und Diggers eine weitere, progressive Nebenfraktion dargestellt haben,[1] die sich vor allem durch ihre hedonistischen Lebensweisen wie eine Pantheismus und eine freizügige Sexualmoral auszeichnete.[2] Da jedoch vor allem Sekundärquellen über die Ranters berichten, ist ihre Existenz als abgrenzbare Bewegung umstritten.[3][4] Denkbar scheint auch, dass mit den Ranters die als ‚Sittenverfall‘ erachtete Vielzahl neu aufgekommener moralischer Vorstellungen, theologischer Neuinterpretationen und Exkapismen während des Bürgerkrieges als gemeinsames Phänomen beschrieben wurden.[5][6]

Bedeutung für das Quäkertum

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George Fox verwendete diesen Begriff mehrfach, um sich von Personen und Gruppen abzugrenzen.[7] So wurde der Begriff zum Beispiel auf die Gruppe um Rice Jones angewendet, dessen Anhänger zu den landesbesten Footballspielern und Ringern gehörten.[8] Ihnen warf Fox vor, der „Weltlichkeit verfallen“ zu sein. Der Autor Joseph Salmon (1647–1656) wird ebenfalls von Fox als Ranter bezeichnet.[9] Diesen traf er persönlich bei einem Gefängnisbesuch in Coventry, wo er einen Disput mit ihm hatte.

Der Begriff Ranter hat also innerhalb des Quäkertums eine ähnliche Konnotation wie die Bezeichnung Konterrevolutionär.

Einzelnachweise

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  1. Kevin Killeen, Helen Smith, Rachel Willie, Andrew Bradstock: Digging, Levelling, and Ranting. In: The Oxford Handbook of the Bible in Early Modern England, c. 1530-1700. Oxford University Press, 2015, ISBN 978-0-19-968697-1, doi:10.1093/oxfordhb/9780199686971.013.25 (oup.com [abgerufen am 17. Oktober 2024]).
  2. Samuel Fullerton: Sexual politics in revolutionary England:. Manchester University Press, 2024, ISBN 978-1-5261-7591-5, doi:10.7765/9781526175915.00011 (manchesterhive.com [abgerufen am 17. Oktober 2024]).
  3. Laurent Curelly: When Heterodoxy Became News: The Representation of the Diggers and the Ranters in Contemporary Newspapers. In: Études Épistémè. Nr. 35, 23. Mai 2019, ISSN 1634-0450, doi:10.4000/episteme.4341 (openedition.org [abgerufen am 17. Oktober 2024]).
  4. Nicholas McDOWELL: A RANTER RECONSIDERED: ABIEZER COPPE AND CIVIL WAR STEREOTYPES. In: The Seventeenth Century. Band 12, Nr. 2, September 1997, ISSN 0268-117X, S. 173–205, doi:10.1080/0268117X.1997.10555429 (tandfonline.com [abgerufen am 17. Oktober 2024]).
  5. J. C. Davis: Fear, Myth and History. The Ranters and the Historians. Cambridge University Press, Cambridge 2022, ISBN 978-0-521-89419-7.
  6. Bernard Capp: Popular culture and the English civil war. In: History of European Ideas. Band 10, Nr. 1, Januar 1989, ISSN 0191-6599, S. 31–41, doi:10.1016/0191-6599(89)90295-7 (tandfonline.com [abgerufen am 17. Oktober 2024]).
  7. So etwa George Fox: Aufzeichnungen und Briefe des ersten Quäkers. Übersetzung Marg. Stähelin, 1908; Kapitel 2, S. 20.
  8. Claus Bernet: Rice Jones. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 24, Bautz, Nordhausen 2005, ISBN 3-88309-247-9, Sp. 917–918.
  9. Siehe: George Fox: Aufzeichnungen und Briefe des ersten Quäkers. Übersetzung Marg. Stähelin, 1908; Kapitel 3, S. 30.