Oberdiebach
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 50° 2′ N, 7° 47′ O | |
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Mainz-Bingen | |
Verbandsgemeinde: | Rhein-Nahe | |
Höhe: | 90 m ü. NHN | |
Fläche: | 8,36 km2 | |
Einwohner: | 846 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 101 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 55413 | |
Vorwahl: | 06743 | |
Kfz-Kennzeichen: | MZ, BIN | |
Gemeindeschlüssel: | 07 3 39 044 | |
Gemeindegliederung: | 3 Ortsteile | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Koblenzer Straße 18 55411 Bingen am Rhein | |
Website: | www.oberdiebach.de | |
Ortsbürgermeister: | Bernhard Laudert | |
Lage der Ortsgemeinde Oberdiebach im Landkreis Mainz-Bingen | ||
Oberdiebach ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Mainz-Bingen in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Rhein-Nahe an, die ihren Verwaltungssitz in der Stadt Bingen am Rhein hat. Seit 2002 ist Oberdiebach Teil des UNESCO-Welterbes Oberes Mittelrheintal.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Oberdiebach liegt im Mittelrheintal zwischen Koblenz und Mainz am Fuße des Hunsrücks. Die nächstgelegene größere Stadt ist das ca. 10 Kilometer (Luftlinie) südwestlich gelegene Bingen am Rhein.
Ortsteile der Gemeinde sind Oberdiebach, Rheindiebach und Winzberg. Zudem gehören die Wohnplätze Petersackerhof und Schloss Fürstenberg zum Ort. [2]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die älteste erhaltene Erwähnung von Oberdiebach stammt von 893. 1220 errichtete der Kölner Kurfürst an der Grenze zu Kurmainz die Burg Fürstenberg. Das Kloster Otterberg war im Ort begütert.[3] Von 1461 stammt die älteste erhaltene Erwähnung von Rheindiebach (Dyepach Ryne). 1689 zerstörten die Franzosen im Pfälzischen Erbfolgekrieg die Burg Fürstenberg. 1822 wurde der MGV „Eintracht“ gegründet, einer der ältesten Gesangvereine in Rheinland-Pfalz.
Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Oberdiebach, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[4]
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Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gemeinderat
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Gemeinderat in Oberdiebach besteht aus zwölf Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 9. Juni 2024 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.
Die Sitzverteilung im Gemeinderat:
Wahl | CDU | WG 1 | WG 2 | WG 3 | WG 4 | Gesamt |
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2024 | – | – | – | 8 | 4 | 12 Sitze[5] |
2019 | – | 9 | 3 | – | – | 12 Sitze[6] |
2014 | – | 9 | 3 | – | – | 12 Sitze |
2009 | – | 8 | 4 | – | – | 12 Sitze |
2004 | 3 | 7 | 2 | – | – | 12 Sitze |
- WG 1 = Wählergruppe Laudert
- WG 2 = Wählergruppe Dr. Stelter
- WG 3 = Wählergruppe Straßburger
- WG 4 = Wählergruppe Krämer
Bürgermeister
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Rahmen der Kommunalwahl 2019 wurde Bernhard Laudert mit 90,4 Prozent der Stimmen erneut direkt zum Ortsbürgermeister gewählt.[7]
Für die Direktwahl am 9. Juni 2024 wurde kein Wahlvorschlag eingereicht. Die Neuwahl eines Bürgermeisters erfolgt daher gemäß rheinland-pfälzischer Gemeindeordnung durch den Rat der Gemeinde.[8][veraltet]
Bauwerke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- im Ortsteil Oberdiebach die Pfarrkirche St. Mauritius (1414) mit Altarbild und eiserner Kanzel.
- im Ortsteil Rheindiebach die Burgruine Fürstenberg und
- der halbe Turm, ehemals Teil der gotischen Ortsbefestigung. Große Teile der Ortsbefestigung und Teile des Turmes fielen dem Ausbau der Bundesstraße 9 in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts zum Opfer.
- südöstlich von Oberdiebach befindet sich der Sender Lorch (Rheingau).
Söhne Oberdiebachs
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Johann Henrich Reitz (1665–1720), bekannter Radikalpietist und Autor (Unparteiische Kirchen- und Ketzerhistorie)
- Johann Wilhelm Theobald (1726–1816), Lazaristenpater, erster Provinzial seines Ordens in der Kurpfalz und Pfarrer von Neustadt an der Weinstraße
- Klaus Wagner (1937–2005), Hispanist in Sevilla
Wirtschaft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Oberdiebach ist wirtschaftlich durch den Weinbau geprägt. Der Weinbau in Kaub gehört innerhalb des Anbaugebiets Mittelrhein zum Bereich Loreley. Die Einzellagen sind der Oberdiebacher Rheinberg[9], der Oberdiebacher Fürstenberg[10], der Oberdiebacher Kräuterberg[11] und der Oberdiebacher Bischofshub[12]. Der Tourismus spielt eine kleine, aber ausbaufähige Rolle. Nicht nur um den Tourismus zu fördern, sondern auch die eigene Identität als Ort wurden alte Traditionen wiederbelebt. So entstand neu die Zunft der Weinschröter, die in alter Zeit für den Transport der schweren und wertvollen Weinfässer zuständig waren und heute alte Traditionen pflegt.
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Der nächste Bahnhof ist in Niederheimbach an der Bahnlinie von Mainz–Koblenz.
- Direkt durch den Gemeindeteil Rheindiebach verläuft die Bundesstraße 9, die Mainz mit Koblenz verbindet.
- Durch das Seitentälchen verläuft die Rheingoldstraße (hier K 27), mit der man über den Nachbarort Manubach die Bundesautobahn 61 nach etwa 11 km an der Anschlussstelle Rheinböllen erreicht. Die Rheingoldstraße selbst führt beginnend in Rheindiebach über die linksrheinischen Höhen nach Boppard. Sie ist besonders bei Motorradtouristen beliebt.
- Am Rhein entlang führt der Rheinradweg.
- Der Fernwanderweg Rheinburgenweg tangiert den Ort auf der Etappe Trechtingshausen–Bacharach
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur über Oberdiebach in der Rheinland-Pfälzischen Landesbibliographie
- Literatur von und über Oberdiebach im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Peter Bahn: Die Geschichte des Diebachtals. Oberdiebach 1989.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ortsgemeinde Oberdiebach
- Zur Geschichte von Oberdiebach. Website „regionalgeschichte.net“ des Instituts für Geschichtliche Landeskunde an der Universität Mainz e. V.
- Bild von Rheindiebach aus: J. F. Dielmann, A. Fay, J. Becker (Zeichner): F. C. Vogel’s Panorama des Rheins: Ansichten des rechten und linken Rheinufers von Mainz bis Coblenz. Lithographische Anstalt F. C. Vogel, Frankfurt 1833
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 31. Dezember 2023, Landkreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Februar 2022. S. 160 (PDF; 3,3 MB).
- ↑ Jürgen Keddigkeit, Michael Werling, Rüdiger Schulz und Charlotte Lagemann: Otterberg, St. Maria. Zisterzienserabtei Otterburg. In: Jürgen Keddigkeit, Matthias Untermann, Sabine Klapp, Charlotte Lagemann, Hans Ammerich (Hg.): Pfälzisches Klosterlexikon. Handbuch der pfälzischen Klöster, Stifte und Kommenden, Band 3: M–R. Institut für pfälzische Geschichte und Volkskunde. Kaiserslautern 2015. ISBN 978-3-927754-78-2, S. 524–587 (540).
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Regionaldaten
- ↑ Oberdiebach, Gemeinderatswahl 09.06.2024. In: Kommunalwahlergebnisse Oberdiebach. Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz, abgerufen am 18. Juli 2024.
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2019, Stadt- und Gemeinderatswahlen Abgerufen am 29. Juli 2019
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2019, Direktwahlen der Orts- und Stadtbürgermeister Abgerufen am 29. Juli 2019
- ↑ Bernhard Laudert (Wahlleiter): Öffentliche Bekanntmachung des Gemeindewahlleiters der Ortsgemeinde Oberdiebach über die Zulassung der eingereichten Wahlvorschläge zur Wahl des/der Ortsbürgermeisters/in der Ortsgemeinde Oberdiebach am 09.06.2024. In: Rhein-Nahe aktuell, Ausgabe 18/2024. Linus Wittich Medien GmbH, Höhr-Grenzhausen, 23. April 2024, abgerufen am 18. Juli 2024.
- ↑ Oberdiebacher Rheinberg - Eintrag auf Weinlagen-Info.de, abgerufen am 26. Januar 2024.
- ↑ Oberdiebacher Fürstenberg - Eintrag auf Weinlagen-Info.de, abgerufen am 26. Januar 2024.
- ↑ Oberdiebacher Kräuterberg - Eintrag auf Weinlagen-Info.de, abgerufen am 26. Januar 2024.
- ↑ Oberdiebacher Bischofshub - Eintrag auf Weinlagen-Info.de, abgerufen am 26. Januar 2024.