Bahnstrecke Dortmund-Löttringhausen–Bochum-Langendreer
Langendreer–Löttringhausen | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Streckennummer (DB): | 2141 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Kursbuchstrecke (DB): | ex 331 (1979) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Kursbuchstrecke: | 232c (1946) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Streckenlänge: | 13 km | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Spurweite: | 1435 mm (Normalspur) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Maximale Neigung: | 10 ‰ | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Höchstgeschwindigkeit: | 50 km/h | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Die Bahnstrecke Dortmund-Löttringhausen–Bochum-Langendreer ist eine ehemalige, gut 13 Kilometer lange Eisenbahnstrecke vom Bahnhof Bochum-Langendreer zum Bahnhof Dortmund-Löttringhausen im Ruhrgebiet in Nordrhein-Westfalen. Sie verbindet heute als Bahntrassen-Rad- und Fußweg die Städte Dortmund, Witten und Bochum.
Ihre volkstümliche Bezeichnung ist Rheinischer Esel.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ursprünglich von der Rheinischen Eisenbahn-Gesellschaft als Hauptstrecke und Direktverbindung ihrer beiden wichtigsten Strecken im Rheinisch-Westfälischen Industriegebiet – nämlich Osterath–Dortmund Süd und Düsseldorf-Derendorf–Dortmund Süd – geplant, diente die am 15. Dezember 1880 eröffnete Bahn vornehmlich dem lokalen Verkehr im südlichen Ruhrgebiet. Anfänglich gab es lediglich die sechs Bahnhöfe Langendreer (ab 1929 Bochum-Langendreer), Stockum (ab 1949 Witten-Stockum), Witten (ab 1897 Witten Ost), Annen Süd (ab 1950 Witten-Annen Süd), Rüdinghausen (ab 1946 Witten-Rüdinghausen) und Löttringhausen (ab 1949 Dortmund-Löttringhausen). In den Jahren 1953 und 1954 kamen weitere fünf Haltepunkte hinzu: Siebenplaneten (nach der Zeche gleichen Namens), Witten-Sonnenschein (auch hier war ein nahes Bergwerk Namenspate), Witten-Stadion, Dortmund-Silberknapp und Dortmund-Großholthausen.
Die Strecke wurde primär für den Güterverkehr gebaut und war mit einer maximalen Steigung von 10 ‰ ausgelegt. Zudem wurde sie von Arbeitern zum Erreichen ihrer Arbeitsplätze und Marktfrauen zum Erreichen der umliegenden Märkte genutzt. Diese Frauen waren häufig mit Körben voll Obst und Gemüse, Eierkisten, oft auch Hühnern und Stallhasen bepackt – daher der Name Rheinischer Esel.
Gewerbekunden waren die Zeche Gottessegen, alle wichtigen Annener Zechen, das Sägewerk Klingelhöfer, Dynamit Nobel, die Wittener Stahlröhren-Werke AG (seit 1918 „Abteilung Witten“ der Mannesmannröhren-Werke AG), der Stückgutbahnhof Witten Ost und die Stahlfirmen Geissler und Wassermann.
Der Personenverkehr auf dieser Strecke wurde am 30. November 1979 eingestellt. Am 30. November 1982 wurde die Teilstrecke zwischen den Bahnhöfen Löttringhausen und Witten Ost durch die Deutsche Bundesbahn komplett stillgelegt. Dieser Abschnitt wird heute als Rad- und Wanderweg genutzt. Der Güterverkehr zwischen Witten-Stockum und Witten Ost wurde am 31. Dezember 2001 und auf dem letzten genutzten Teilstück zwischen Witten-Stockum und Bochum-Langendreer am 31. Dezember 2004 wegen baulicher Mängel eingestellt und die Strecke bis Anfang 2006 zurückgebaut.
Trotz einer Jahrestonnage von 18.000 Tonnen fand sich die Bahn nicht bereit, dieses 2 km lange Teilstück zu sanieren. Die Entscheidung war umstritten, da die Sanierung auf den Teilabschnitt gerechnet zwar unrentabel war, die Bahn aber nie Zahlen über die Ertragsstärke unter Berücksichtigung des Anschlussverkehrs vorgelegt hat. Der Bahn wird weiter vorgeworfen, keine aktive Neukundenakquise betrieben zu haben. Insbesondere die direkt an die Stahlwerke angrenzende Müllumladestation mit mehreren LKW-Fahrten täglich zur Müllverbrennungsanlage in Herten hätte sich als Kunde angeboten. Mittelfristig planen die beiden von der Stilllegung betroffenen Stahlwerke nun eine Verlegung ihrer Produktionsstätten.
Radweg Rheinischer Esel
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der östliche Teil der Strecke zwischen Dortmund und Witten wurde in den Jahren 1988 bis 1990 zum Rad- und Wanderweg umgebaut. Er bietet die Möglichkeit, auf der alten Bahntrasse das Ardeygebirge annähernd steigungsfrei bis zum Ruhrtal zu queren. Auf einer landschaftlich ansprechenden Strecke passiert der Weg beginnend nahe dem Bahnhof in Löttringhausen zunächst die Dortmunder Stadtteile Großholthausen und Kruckel, führt dann in Witten über Rüdinghausen und Annen bis in die Nähe der Innenstadt. Von dort besteht eine direkte Verbindung zum Ruhrtalradweg. In den Jahren 2011 und 2012 wurde auch der westliche Teil von Witten-Mitte bis Bochum-Langendreer zum Rad- und Wanderweg ausgebaut. Dieser Teil der Strecke wurde durchgehend asphaltiert, während der östliche Teil über eine wassergebundene Oberfläche verfügt.
Zwischen Witten-Rüdinghausen und der A 448 wurde ein Planetenweg angelegt.
Bildergalerie
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Empfangsgebäude des ehemaligen Bahnhofs Bochum-Langendreer, heute Kulturzentrum
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Brücke über die A 448
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Brücke über die Bahnstrecke Elberfeld–Dortmund in Witten, nahe der Haltestelle Sonnenschein
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Bahnhof Witten Ost
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Radfahrerskulptur in Annen
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Ehemaliger Bahnhof Witten-Annen Süd
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Überquerung der Brunebecker Straße in Witten-Rüdinghausen
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Waldstrecke vor Löttringhausen in den 1970ern
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Links die überwachsene Trasse des Streckenendes in Löttringhausen
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Rolf Swoboda, Michael Schenk: Die Rheinische Eisenbahn zwischen Hagen und Dortmund einschließlich der Zweigbahn nach Langendreer. VBN-Verlag Neddermeyer, Berlin 2005, ISBN 3-933254-59-0.