Hörereignisrichtung
Die Hörereignisrichtung ist das Festlegen der Richtung der gehörten Schallquelle (des Hörereignisses), was auch mit Richtungslokalisation bezeichnet wird.
Stereophonie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Besonders beim Stereohören wird mit Hörereignisrichtung die Richtung der Phantomschallquellen auf der Lautsprecherbasis bezeichnet, also auf der Verbindungslinie zwischen den Stereo-Lautsprechern im Stereodreieck. Die Hörereignisrichtung wird angegeben als Auslenkung in Prozent von der Stereomitte, dem Center:
- 100 % = Richtung eines Lautsprechers: L (links) oder R (rechts)
- 50 % = die Hörereignisrichtung ist genau zwischen Center und einem Lautsprecher: HL (halblinks) oder HR (halbrechts)
- 0 % = Richtung des Centers.
Üblicherweise wird vom gleichseitigen Stereodreieck ausgegangen. Vom Zuhörer aus gesehen befinden sich die Stereolautsprecher dann in der ±30°-Richtung (jeweils gezählt von der Verbindungslinie Zuhörer-Center aus).
Die Hörereignisrichtung wird bestimmt durch die Interchannel-Pegel- und -Laufzeitdifferenzen der Lautsprechersignale. Diese wiederum werden hauptsächlich beeinflusst von der Art und der Aufstellung der Mikrofone; in der Popmusik wird es überwiegend die Einstellung der Panoramasteller sein.
Bei der Lautsprecherstereofonie sind Spektraldifferenzen, d. h. frequenzabhängige Pegeldifferenzen, zu vermeiden, weil diese zu Klangverfärbungen bei seitlichen Schalleinfallsrichtungen führen.
Umrechnung in den Lokalisationswinkel
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]mit
- Hörereignisrichtung in Prozent
- Lokalisationswinkel in Grad.
Eine Angabe der Hörereignisrichtung als „Lokalisationswinkel in Grad“ ist sehr unpraktisch, weil sich dieser Winkel mit dem Abstand des Hörers von der Lautsprecher-Grundlinie ständig ändert. Dagegen bleibt die „Hörereignisrichtung in Prozent“ als Auslenkung von der Mitte der Lautsprecherbasis dabei unverändert.
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Schallereignis
- Schallereignisrichtung
- Laufzeitstereofonie
- Äquivalenzstereofonie
- Intensitätsstereofonie
- Monophonie (Elektroakustik)
- Summenlokalisation
- Aufnahmebereich
- Pegel (Physik)
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Michael Dickreiter, Volker Dittel, Wolfgang Hoeg, Martin Wöhr (Hrsg.): Handbuch der Tonstudiotechnik, 8., überarbeitete und erweiterte Auflage, 2 Bände, Verlag: Walter de Gruyter, Berlin/Boston, 2014, ISBN 978-3-11-028978-7 oder e-ISBN 978-3-11-031650-6
- Peter M. Pfleiderer: HIFI auf den Punkt gebracht, Wiedergabetechnik für unverfälschtes Hören. 1. Auflage, Richard Pflaum Verlag, München, 1990, ISBN 3-7905-0571-4
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Hörereignisrichtung b1 in Abhängigkeit von der Interchannel-Pegeldifferenz Δ L, sengpielaudio.com (PDF-Datei; 114 kB)
- Hörereignisrichtung b2 in Abhängigkeit von der Interchannel-Laufzeitdifferenz Δ t, sengpielaudio.com (PDF-Datei; 112 kB)
- Berechnung der Hörereignisrichtung durch Interchannel-Pegeldifferenz und Interchannel-Laufzeitdifferenz, sengpielaudio.com
- Praktische Daten zur Lokalisation von Phantomschallquellen bei „Intensitäts“- und Laufzeit-Stereofonie, sengpielaudio.com (PDF-Datei; 120 kB)
- Lokalisationswinkel in Hörereignisrichtung – Umrechnung, sengpielaudio.com (PDF-Datei; 61 kB)
- Interaktives Java-Applet, dass die Lokalisations Kurven beliebiger 2- und 3-Kanal-Stereo-Mikrofon-Konfigurationen berechnet, hauptmikrofon.de