Bad Rippoldsau-Schapbach

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Wappen Deutschlandkarte
Bad Rippoldsau-Schapbach
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Bad Rippoldsau-Schapbach hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 48° 23′ N, 8° 19′ OKoordinaten: 48° 23′ N, 8° 19′ O
Bundesland: Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Karlsruhe
Landkreis: Freudenstadt
Höhe: 501 m ü. NHN
Fläche: 73,15 km2
Einwohner: 2058 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 28 Einwohner je km2
Postleitzahl: 77776
Vorwahlen: 07440, 07839
Kfz-Kennzeichen: FDS, HCH, HOR, WOL
Gemeindeschlüssel: 08 2 37 075
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Rathausplatz 1
77776 Bad Rippoldsau-Schapbach
Website: www.bad-rippoldsau-schapbach.de
Bürgermeister: Bernhard Waidele (CDU)
Lage der Gemeinde Bad Rippoldsau-Schapbach im Landkreis Freudenstadt
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Karte

Bad Rippoldsau-Schapbach ist das höchstgelegene Mineral- und Moorbad des Schwarzwaldes und eine Gemeinde im Landkreis Freudenstadt in Baden-Württemberg. Sie gehört zur Region Nordschwarzwald.

Geografische Lage

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Die Gemeinde liegt in Höhen von 370 bis 950 m ü. NHN im Wolftal, 15 Kilometer südwestlich von Freudenstadt am Südabhang des Kniebis.

Gemeindegliederung

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Die Gemeinde Bad Rippoldsau-Schapbach besteht aus den beiden ehemaligen Gemeinden Bad Rippoldsau und Schapbach mit insgesamt 35 Dörfern, Zinken, Höfen und Häusern.

Zur ehemaligen Gemeinde Bad Rippoldsau gehören die Zinken Absbach (Apsbach), Burgbach, Dollenbach, Holzwald, Klösterle, Reichenbach, Vor Seebach und Wolf, die Siedlung Althaus und die Häuser An der Talstraße, Beim Bad, Bergle, Gaisbach, Grafenbach, Kastelbach, Schwabach, Tös, Vor Burgbach und Vor Dollenbach.

Zur ehemaligen Gemeinde Schapbach gehören das Dorf Schapbach, die Zinken Glaswald, Hirschbach, Holdersbach, Salzbrunnen, Seebach, Sulz und Wildschapbach, die Gemeindeteile Obertal und Untertal und die Häuser Bäch, Kupferberg, Löchle, Rinken, Schwarzenbruch, Settig, Steig und Vor Seebach.

Im Gebiet der ehemaligen Gemeinde Schapbach liegt die Wüstung Schmiedsberg sowie das Schlössle, Standort einer 1428 erwähnten Burg.[2]

Bis zur Gemeindefusion

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Rippoldsau wurde erstmals 1179 urkundlich erwähnt. Die erste Erwähnung von Schapbach erfolgte 1220. Beide Gemeinden gehörten zum Besitz derer von Fürstenberg, die es 1803 im Rahmen der Mediatisierung aufgrund des Reichsdeputationshauptschlusses an das Großherzogtum Baden abtreten mussten. In Baden kamen Rippoldsau und Schapbach zum Bezirksamt Wolfach, aus dem 1939 der Landkreis Wolfach entstand. 1945 wurde das Gebiet Teil der Französischen Besatzungszone. Die beiden Gemeinden kamen somit zum Nachkriegsland Südbaden, welches 1952 im Land Baden-Württemberg aufging. Als einzige Gemeinden des Landkreises Wolfach kamen Rippoldsau und Schapbach 1973 zum Landkreis Freudenstadt. In Bad Rippoldsau befand sich das Sanatorium Kurhaus Fürstenbau unter Leitung des Internisten R. Brandner.[3] Am 1. Juli 1974 erfolgte die Vereinigung der Gemeinden Bad Rippoldsau und Schapbach zur Gemeinde Bad Rippoldsau-Schapbach.[4]

Die katholische Pfarrkirche St. Cyriak in Schapbach

In Rippoldsau wurde 1537 von Graf Wilhelm von Fürstenberg die Reformation eingeführt, aber bereits 1549 wieder zurückgenommen, so dass der Ort und vor allem das dort befindliche Priorat wieder römisch-katholisch wurden. Seit der Dekanatsreform am 1. Januar 2008 gehört Bad Rippoldsau-Schapbach mit der St. Cyriak- und der Mater Delorosa-Kirche zum Dekanat Offenburg-Kinzigtal und gehört zudem zur Seelsorgeeinheit Oberes Wolftal.

Einwohnerentwicklung

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  • 1961: 2630 Einwohner, davon in Bad Rippoldsau 1228 und in Schapbach 1402
  • 1970: 2923 Einwohner, davon in Bad Rippoldsau 1359 und in Schapbach 1564
  • 1980: 2535 Einwohner
  • 1990: 2527 Einwohner
  • 1995: 2447 Einwohner
  • 2000: 2344 Einwohner
  • 2005: 2322 Einwohner
  • 2010: 2234 Einwohner
  • 2015: 2121 Einwohner
  • 2020: 2058 Einwohner

Der Gemeinderat in Bad Rippoldsau-Schapbach hat 10 Mitglieder. Er besteht aus den gewählten ehrenamtlichen Gemeinderäten und dem Bürgermeister als Vorsitzendem. Der Bürgermeister ist im Gemeinderat stimmberechtigt.

Die Die Kommunalwahl am 9. Juni 2024 führte zu folgendem Endergebnis.[5] Die Wahlbeteiligung lag bei 72,88 % (2019: 70,1 %).

Parteien und Wählergemeinschaften %
2024
Sitze
2024
%
2019
Sitze
2019
%
2014
Sitze
2014
%
2009
Sitze
2009
FWV Freie Wählervereinigung 45,88 5 53,8 5 42,8 4 58,3 7
CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 54,12 5 46,2 5 57,2 6 41,7 5
Gesamt 100 10 100 10 100 10 100 12

Bürgermeister von Bad Rippoldsau-Schapbach ist seit 2007 Bernhard Waidele (CDU). Er wurde 2015 mit 57,6 % und 2023 mit 62,5 % der Stimmen wiedergewählt.[6]

Wappen der Gemeinde Bad Rippoldsau-Schapbach
Wappen der Gemeinde Bad Rippoldsau-Schapbach
Blasonierung: „In Silber (Weiß) eine eingebogene grüne Spitze, worin ein silberner (weißer) Schalenbrunnen mit aufsteigendem silbernen (weißen) Wasserstrahl, vorn eine bewurzelte grüne Tanne mit schwarzem Stamm, hinten ein aufgerichteter, rot bewehrter und rot bezungter schwarzer Wolf.“[7]
Wappenbegründung: Die im mittleren Schwarzwald gelegene Gemeinde ist durch Zusammenschluss von Bad Rippoldsau und Schapbach am 1. Juli 1974 entstanden. Ihre Gemarkung erstreckt sich über das obere Wolftal und seine Seitentäler. Die Heilquellen in Rippoldsau werden seit dem 16. Jahrhundert genutzt; 1933 erhielt der Ort das Prädikat „Bad“. Schapbach ist Luftkurort. Das Wappen weist mit dem redenden Bild des Wolfs, der Tanne und dem Brunnen auf die Lage der Gemeinde und die wirtschaftliche Bedeutung von Wald, Heilbad und Fremdenverkehr hin.

Das Wappen wurde der Gemeinde Bad Rippoldsau-Schapbach – gemeinsam mit der Flagge – vom Landratsamt Freudenstadt am 3. März 1978 verliehen.

Wappen der ehemals eigenständigen Gemeinden und heutigen Ortsteile

Städtepartnerschaften

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Wirtschaft und Infrastruktur

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Die Gemeinde ist nur über Landesstraßen zu erreichen. Über die Landesstraße 96 ist ein Anschluss an die Bundesstraße 28 gegeben.

Ansässige Unternehmen

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Freizeit- und Sportanlagen

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Die Gemeinde war Drehort für mehrere Fernsehserien und Kinofilme:

Bad Rippoldsau: Wallfahrtskirche Mater Dolorosa im Weinbrenner-Stil

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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  • Die Wallfahrtskirche Mater Dolorosa in Bad Rippoldsau wurde 1829 von dem Weinbrenner-Schüler Christoph Arnold errichtet. Sie gilt hinter den beiden Karlsruher Gotteshäusern Friedrich Weinbrenners als drittschönste Kirche des klassizistischen Weinbrenner-Stiles in Baden. Beachtlich ist vor allem ihre Ausführung als Doppel-Turm-Anlage, eine Rarität im Weinbrenner-Klassizismus (insgesamt nur drei Ausführungen). Monumental ist auch der den Eingang freigebende Triumphbogen. Den Reiz dieses Kleinods vollendet das Zusammenspiel mit der Enge des Tales und der Kontrast der strengen Formensprache der Architektur mit der Weichheit der umgebenden Natur. Über dem Hauptaltar der Kirche befindet sich das Wallfahrtsbild, eine Skulptur der schmerzhaften Gottesmutter. Hauptwallfahrtstag ist der Schmerzensfreitag vor dem Palmsonntag.
  • Katholische Pfarrkirche St. Cyriak in Schapbach: Gotische, mehrfach erweiterte Kirche mit Doppelturmfassade im Westen.

Naturdenkmäler

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Persönlichkeiten

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  • Georg Michael Gaisser (1595–1655), Prior in St. Nikolaus und Herr im Klosterbad Rippoldsau während des Dreißigjährigen Krieges
  • Christian Haldenwang (1770–1831), Künstler und Kupferstecher, bestattet in Bad Rippoldsau
  • Christoph Arnold (1779–1844), Architekt, Erbauer der Rippoldsauer katholischen Kirche
  • Joseph Victor von Scheffel (1826–1886), Schriftsteller, Dichter von Die Entstehung von Rippoldsau oder die Geschichte von Bruder Rippold und Die Schweden in Rippoldsau
  • Heinrich Hansjakob (1837–1916), Schriftsteller, Autor zahlreicher Erzählungen über das Wolftal
  • Jonas Dieterle (1845–1926), Pfarrer und Mitglied der Badischen Ständeversammlung
  • Marc Rosenberg (1852–1930), Kunsthistoriker und Sammler, Besitzer des „Schlössle“ auf dem Schmiedsberg in Schapbach, wo Teile seiner Sammlungen untergebracht waren[11]
  • Otto Goeringer (1853–1920), Hotelier und Betreiber des Kurbads
  • Rainer Maria Rilke (1875–1926), Lyriker, Kurgast in Bad Rippoldsau
  • Otto Kuner (1879–1953), Jurist und Politiker (BCSV, CDU), in Bad Rippoldsau geboren
  • Anna Schmid (1928–2010), langjährige Leiterin des Rippoldsauer Altenwerkes, Trägerin des Bundesverdienstkreuzes
  • Adolf J. Schmid (1934–2011), Schulleiter, Heimatforscher, Ehrenbürger der Gemeinde
  • Chris Weller (* 1957), Musiker und Komponist, aufgewachsen in Schapbach
  • Ralf Bernd Herden (* 1960), Rechtsanwalt, Bürgermeister von 1991 bis 2007
  • Wolfram Lotz (* 1981), Theaterautor, aufgewachsen in Bad Rippoldsau
  • Robert Volz: Bad Rippoldsau in Vergangenheit und Gegenwart. Kaupert, Freudenberg 1928.
  • Ulrich Geiger: Vom Rippoldsauer Sauerbrunnen. Faksimiledruck des Textes von 1591. Hrsg.: Sabine Schmid-Geiges. Freiburg 1991.
  • Ralf Bernd Herden: 1222–1997, 775 Jahre Schapbach: ein Blick auf die Entwicklung und Geschichte unseres Schwarzwalddorfes. In: Badische Heimat. – 78. 1998. – S. 293–298.
  • Ralf Bernd Herden: Bad Rippoldsau-Schapbach · Die Modellgemeinde im Naturpark Schwarzwald. In: Badische Heimat. 2002, S. 121
  • Ralf Bernd Herden: Das Schwarzwalddorf Schapbach: Ein Blick auf die Entwicklung. Jahrbuch für den Landkreis Freudenstadt 1999/2000, S. 117
  • Ralf Bernd Herden: 775 Jahre Schapbach: Entwicklung und Geschichte eines Schwarzwalddorfes. Die Gemeinde, Organ des Gemeindetags Baden-Württemberg, 121.1998, S. 143
  • Adolf Schmid: Kloster und Pfarrei Bad Rippoldsau – eine heimatgeschichtliche Studie. Hrsg.: Katholisches Pfarramt Bad Rippoldsau. 1965.
  • Adolf Schmid: Bad Rippoldsau – 800 Jahre Heimatgeschichte. Hrsg.: Gemeinde Bad Rippoldsau. 1966.
  • Adolf Schmid: Bad Rippoldsau – Geschichte eines Schwarzwälder Kurtales. Selbstverlag der Gemeinde Bad Rippoldsau-Schapbach, 1979.
  • Adolf Schmid: Schapbach im Wolftal – Chronik einer Schwarzwaldgemeinde. Hrsg.: Gemeindeverwaltung Bad Rippoldsau-Schapbach. 1989.
Commons: Bad Rippoldsau-Schapbach – Sammlung von Bildern und Videos

Einzelnachweise

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  1. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Bevölkerung nach Nationalität und Geschlecht am 31. Dezember 2023 (CSV-Datei) (Hilfe dazu).
  2. Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band V: Regierungsbezirk Karlsruhe Kohlhammer, Stuttgart 1976, ISBN 3-17-002542-2. S. 629–631
  3. Deutsche Heilbäder und Kurorte. In: Münchener Medizinische Wochenschrift. Band 95, Nr. 1, 2. Januar 1953, S. CXXVI.
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 492 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
  5. Wahlinformationen des Kommunalen Rechenzentrums Stuttgart
  6. Wahl in Bad Rippoldsau-Schapbach: Bernhard Waidele bleibt im Rathaus. In: schwarzwaelder-bote.de. 12. März 2023, abgerufen am 14. März 2023.
  7. Wappenbeschreibung bei leo bw – landeskunde entdecken online; abgerufen am 14. März 2024
  8. Kinderferienhaus Schapbach | ABB. Abgerufen am 27. März 2020.
  9. Alternativer Wolf- und Bärenpark Schwarzwald
  10. Mörderjagd fürs ZDF an mehreren Orten im Schwarzwald. Abgerufen am 25. März 2024.
  11. Hermann Fautz: Das Schlößle auf dem Schmiedsberg. In: Die Ortenau 1970, S. 330–333.