Rita Öhquist

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Rita Öhquist (als Margarita Emilia Minna Winter * 22. September 1884 auf Gut Travenort, Schleswig-Holstein; † 2. März 1968 in Philippsthal, Hessen) war eine deutsche, für die Rezeptionsgeschichte bedeutende Übersetzerin aus dem Finnischen und Schwedischen.

Geboren als Tochter eines Gutsbesitzers, heiratete Rita Öhquist nach einer Lehrerinnenausbildung 1904 den Schriftsteller Ernst Clausen (1861–1912), von dem sie zwei Söhne hatte (die beide im Zweiten Weltkrieg fielen).

Nach ihrer Verwitwung ehelichte sie 1917 den finnischen Kunstwissenschaftler Johannes Öhquist (1861–1949) und wurde so die Stiefmutter des finnischen Generalleutnants Harald Öhquist (1891–1971). Johannes Öhquist stand auf Seiten des finnischen Aufstands gegen Russland, war später Professor der Universität Helsinki, wurde Kulturattachée der finnischen Gesandtschaft in Berlin und publizierte vielfach auch auf Deutsch (darunter auch Schachbücher).

Sie lebte abwechselnd in Finnland und in Deutschland. 1960 wurde ihr das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse verliehen.

Literarische Tätigkeit

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Rita Öhquist lernte in ihrer zweiten Ehe Finnisch und Schwedisch und übersetzte zahlreiche finnisch- und schwedischsprachige Prosaautoren, darunter Werke der Weltliteratur, ins Deutsche, so von Aleksis Kivi und dem Nobelpreisträger für Literatur Frans Eemil Sillanpää. Sie trug maßgeblich in den 1920er bis 1960er Jahren im deutschen Sprachraum zur damals starken Rezeption der Literatur Finnlands bei. Sie übersetzte des Weiteren sowohl wissenschaftliche Werke als auch Kinderbücher und hat ferner durch ihre druckfertige Übertragung vieler Doktorarbeiten auch die internationale Kenntnisnahme finnischer Wissenschaft gefördert (da zu ihrer Zeit Dissertationen in Finnland auf Englisch oder Deutsch eingereicht werden mussten, zumeist aber nicht in diesen Sprachen verfasst worden waren).

Zur Nachwirkung

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Der literarische Nachlass von Rita Öhquist befindet sich in der Deutschen Bibliothek Helsinki.