Rragam (Tropoja)
Rragam Rragami | ||
Koordinaten: 42° 25′ N, 19° 50′ O | ||
Basisdaten | ||
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Qark: | Kukës | |
Gemeinde: | Tropoja | |
Höhe: | 1.150 m ü. A. | |
Blick vom Valbona-Pass auf das Valbonatal mit den verstreuten Häusern von Rragam links des Bachbetts |
Das kleine Dorf Rragam, manchmal auch Rrogam (albanisch Rragami/Rrogami) genannt, ist die dritte und hinterste Siedlung im Valbonatal in Nordalbanien.
Das Dorf liegt auf 1025 m ü. A. rund sieben Kilometer südwestlich von Valbona.[1] Davon ist rund die Hälfte der Strecke ausphaltiert.[2] Der Rest besteht aus einem einfachen Fahrweg, der sich mehrheitlich durch das breite Kiesbett des Flusses Valbona zieht. Die Streusiedlung erstreckt sich über den nördlichen Hangfuß wenig über dem Talboden. Sie ist umgeben von den höchsten Bergen Albaniens: der Jezerca (2695 m ü. A.) im Norden, an deren Fuß sich das Dorf befindet, und dem Bergzug von Zhapora und Grykat e Hapëta im Süden mit der Maja Grykat e Hapëta (2625 m ü. A.) als höchsten Gipfel.
Durch das Dorf führt der beliebte Wanderweg über den Valbona-Pass (1795 m ü. A.), der Valbona mit Theth verbindet. Auch der Fernwanderweg Peaks of the Balkans benutzt diese Route.
Rragam liegt vollständig im Nationalpark Valbonatal. Eine Attraktion des Parks ist der Tannenwald von Rragam (albanisch Bredhishtja e Rragamit). Der 70 Hektar große Wald mit bis zu 120 Jahre alten und bis zu 25 Meter hohen Fichten ist der größte seiner Art in Albanien und als Naturdenkmal geschützt.[3][4] Am westlichen Talabschluss unweit vom Ort stürzt der Wasserfall von Rragam (albanisch ujëvara e Rragamit) über eine Felswand.
Während die Bewohner von Valbona muslimisch sind, sind die Bewohner von Rrogam katholisch, da das Dorf aus Theth besiedelt wurde.[5][6] Das Dorf wurde erst in den späten 1940er Jahren gegründet. 1965 wurden die Bauern kollektiviert. 1991, nach dem Fall des kommunistischen Regimes, beklagten sich die Bewohner über Überbevölkerung.[7] Die Abwanderung setzt rasch ein in den 1990er Jahren wie überall in den Bergen Albaniens.[8] Nur wenige blieben zurück; die Schule ist heute geschlossen und verfallen.[9] Der Tourismus brachte wieder Leben ins Tal.[9] So gab es im Jahr 2017 33 Betten in Gästehäusern des Dorfes.[10] 2018 wurde das Dorf nach elf Jahren wieder mit Strom versorgt.[11]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Offizielle Karte 1:50'000 des militärischen kartographischen Amtes Albaniens, Blatt K-34-52-D, 2. Auflage, Tirana 1988.
- ↑ Datei:2013-10-05 Valbona, Albania 8538.jpg
- ↑ Agjensia Kombëtare e Zonave të Mbrojtura: Bredhishtja e Ragamit ( vom 9. Mai 2019 im Internet Archive)
- ↑ Wolfgang Fremuth: Albania. Guide to it's natural treasures. Herwig Klemp, [Wardenburg] 2002, ISBN 3-931323-06-4, S. 55.
- ↑ Historia e Thethit dhe Prejardjha – Perla e Alpeve. In: alpealtheth.com. Abgerufen am 11. April 2020 (albanisch).
- ↑ Catherine Bohne: Dear New York Times. In: Journey to Valbona. 31. März 2013, abgerufen am 11. April 2020 (englisch): „Oh – and by the way, Valbona is not Catholic. The first person to settle permanently in Valbona 12 generations ago (one Selim Pretash, founder of the Selimaj fis or clan) received his land grant from the Ottomans in return for demonstrating his commitment to developing a community by building a mill. Ottomans tended to grant civil contracts to good Muslims, so hey-presto, the area became „Muslim.“ There is an enclave of Catholics – of whom my good friend Kol Gjoni (whose mustaches are truly fearsome!) is one – in Rrogam, at the other end of the valley – they hopped over here from Theth some 50 or so years ago. They were trying (alas, unsuccessfully it turns out) to avoid the collectivization of their goats.“
- ↑ The Albanians of Rrogam – BBC-Reportage von 1991 auf YouTube, abgerufen am 11. April 2020.
- ↑ Erjola Keçi, Elisabeth Krog: Thethi & Valbona Valley National Parks, and Gashi River Strict Nature Reserve. Management Plan. Hrsg.: European Union. 6. Juni 2014, S. 40 f., doi:10.13140/2.1.2620.8324 (researchgate.net [abgerufen am 11. April 2020]).
- ↑ a b It’s time to explore the mountains. In: Tirana Times. 13. Juli 2016, abgerufen am 11. April 2020 (englisch).
- ↑ Ministër i turizmit dhe mjedisit (Hrsg.): Plani kombëtar sektorial i turizmit për rajonin e Alpeve Shqiptare. Plani i zhvillimit të sektorit. Tirana 9. Dezember 2017, S. 122–124 (planifikimi.gov.al [PDF; abgerufen am 11. April 2020]).
- ↑ Tropojë/ Fshati Rragam i Shalës prej 11 vitesh pa energji elektrike – Shqiptarja.com. In: shqiptarja.com. Abgerufen am 11. April 2020.