Rudolf I. (Hachberg-Sausenberg)
Rudolf I. von Hachberg-Sausenberg († 1313[1]) war Markgraf von Baden-Hachberg und der Begründer der badischen Nebenlinie der Markgrafen von Hachberg-Sausenberg.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1306 begründete Rudolf auf der Mitte des 13. Jahrhunderts[2] von den Markgrafen von Hachberg gebauten Sausenburg die Seitenlinie Hachberg-Sausenberg, während sein Bruder Heinrich als Heinrich III. von Hachberg die Hauptlinie weiterführte, deren Sitz auf der Hochburg bei Emmendingen war. Rudolf tritt in Urkunden von 1309 und 1314 als Landgraf im Breisgau auf. Aufgrund dieses Amtes wurde seine Herrschaft Sausenberg auch Landgrafschaft benannt.[3]
Rudolfs Schwager, Walther III. von Rötteln, starb ledig und ohne Kinder am 25. September 1311 (1310?).[4] Seine Schwester Agnes – Rudolfs Ehefrau – sollte Walthers Anteil an der Herrschaft Rötteln erben.[5] Die andere Hälfte der Herrschaft Rötteln gehörte Walthers Onkel, Lüthold II. von Rötteln, der Rudolf sogleich als Mitregent einsetzte. Die Erbschaft blieb jedoch nicht unangefochten. Thüring von Ramstein und Konrad Münch von Münchsberg ließen Ansprüche auf die Hinterlassenschaft der bereits 1278 ausgestorbenen Röttler Nebenlinie derer von Rotenberg wieder aufleben und verlangten die Rotenburg. Auch weitere Erbansprüche wurden offenbar erhoben. So wurden Rudolf und Lüthold erst 1313 durch ein Urteil des Reichshofgerichts in ihren Rechten bestätigt.[6]
Durch diese Verbindung wurde der Grundstein für den Aufstieg des Hauses Hachberg-Sausenberg gelegt. Da Rudolf noch vor Lüthold starb, wurde die Herrschaft Rötteln 1315 durch Schenkung auf Rudolfs Sohn Heinrich übertragen, der in diesem Jahr mündig wurde.[7]
Familie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Rudolf war der Sohn des Markgrafen Heinrich II. von Hachberg und der Anna von Üsenberg. Er heiratete 1298/1299 die Erbtochter, Agnes, des Otto von Rötteln, mit der er die folgenden Kinder hatte:
- Anna ⚭ Graf Friedrich von Freiburg
- Heinrich (* 1300; † 1318)
- Rudolf (* 1301; † 1352)
- Otto (* 1302; † 1384)
Nach dem Tod Rudolfs übernahm sein Bruder Heinrich die Vormundschaft für Rudolfs Kinder.[8]
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Fritz Schülin: Rötteln-Haagen, Beiträge zur Orts-, Landschafts- und Siedlungsgeschichte, Lörrach 1965; S. 65.
- Karl Seith: Die Burg Rötteln im Wandel ihrer Herrengeschlechter, Ein Beitrag zur Geschichte und Baugeschichte der Burg. In: Das Markgräflerland, 3. Jahrgang, Heft 1, 1931, S. 6 Digitalisat der UB Freiburg
- Johann Christian Sachs: Einleitung in die Geschichte der Marggravschaft und des marggrävlichen altfürstlichen Hauses Baden. Erster Theil. Lotter, Carlsruhe 1764, S. 476 ff. (Volltext in der Google-Buchsuche).
- Thomas Alfried Leger: Hochberg, Hachberg. In: A.G. Hoffmann: Allgemeine Encyclopädie der Wissenschaften und Künste. Zweite Section, Neunter Teil, Leipzig 1832, S. 117 Google Digitalisat.
- Regesten der Markgrafen von Baden und Hachberg 1050 - 1515, herausgegeben von der Badischen Historischen Commission, bearbeitet von Richard Fester, Innsbruck 1892, S. h60–h61 im Internet Archive
- Otto Konrad Roller: Die Geschichte der Edelherren von Rötteln (= Blätter aus der Markgrafschaft Schopfheim. Jahrgang 1927). Schopfheim 1927, S. 1–154 (Digitalisat der UB Freiburg).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Regesten der Markgrafen von Baden und Hachberg 1050–1515, herausgegeben von der Badischen Historischen Commission, bearbeitet von Richard Fester, Innsbruck 1892, Band 1, S. h61, Urkundennummer h590 im Internet Archive
- ↑ Matthias Heiduk: Kandern (LÖ). In: Alfons Zettler, Thomas Zotz: Die Burgen im mittelalterlichen Breisgau, II. Südlicher Teil: Halbband A-K. Jan Thorbecke Verlag, Ostfildern 2009, ISBN 978-3-7995-7366-5, S. 342
- ↑ s. Leger S. 117
- ↑ s. Roller S. 31
- ↑ Es ist bekannt, dass Otto von Rötteln drei Kinder hatte. Neben Walther III., waren dies Benedikta und Agnes, wobei angenommen wird, dass Agnes mit Rudolf von Hachberg-Sausenberg verheiratet war (s. Roller S. 31).
- ↑ s. Leger S. 117; Regesten der Markgrafen von Baden und Hachberg 1050 - 1515, herausgegeben von der Badischen Historischen Commission, bearbeitet von Richard Fester, Innsbruck 1892, S. h61, Urkunden-Nr. h588 im Internet Archive
- ↑ Fritz Schülin: Rötteln-Haagen, Beiträge zur Orts-, Landschafts- und Siedlungsgeschichte, Lörrach 1965; S. 65.
- ↑ Regesten der Markgrafen von Baden und Hachberg 1050 - 1515, herausgegeben von der Badischen Historischen Commission, bearbeitet von Richard Fester, Innsbruck 1892, S. h148 Internet Archive
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
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Heinrich II. | Markgraf von Hachberg-Sausenberg 1306–1312 | Heinrich |
Personendaten | |
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NAME | Rudolf I. |
ALTERNATIVNAMEN | Markgraf Rudolf I. von Hachberg-Sausenberg |
KURZBESCHREIBUNG | Markgraf von Hachberg-Sausenberg |
GEBURTSDATUM | 13. Jahrhundert |
STERBEDATUM | 1313 |