Rugby Klub 03 Berlin

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von Rugbyklub 03 Berlin)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
RK 03 Berlin
Logo
Voller Name Rugby Klub 03 Berlin e. V.
Gegründet 1967 (BSG Post Rugby)
2003 (RK 03)
Stadion Stadion Buschallee (Nebenplatz)
Plätze
Präsident Deutschland Marc Berger
Trainer Deutschland Falk Duwe
Homepage rugbyklub03.berlin
Liga Rugby-Bundesliga
2022/23 6. (Nord/Ost)
Heim

Der Rugby Klub 03 Berlin e. V., kurz RK 03 Berlin, ist ein Berliner Rugby-Union-Verein. Der Verein ging aus dem Postsportverein-Berlin (Post SV-Berlin), heute Pro Sport Berlin 24, hervor, von dem sich die Rugbyabteilung 2003 aus finanziellen Gründen trennte. Seitdem konnte er drei Mal das Halbfinale der Rugby-Bundesliga erreichen. In der Vorwendezeit spielte der Verein erstklassig und wurde zweimal Vizemeister der DDR.

Gruppenfoto der ersten Herrenmannschaft im März 2010

1967 erfolgte die Gründung der Sektion Rugby bei der Betriebssportgemeinschaft Post Berlin. Der Verein spielt seit seiner Gründung auf einem Sportfeld im Stadion Buschallee in Berlin-Weißensee. Seit der Gründung nahm der Verein am Ligabetrieb teil. 1978 begann man im Verein, konsequente Nachwuchsarbeit zu betreiben. In den 1980er Jahren etablierte sich die Mannschaft in der Spitzengruppe der Oberliga, der ersten Liga der DDR. So wurde man von 1984 bis 1988 fünfmal in Folge Dritter in der Meisterschaft. 1989 kam man hinter dem Serienmeister BSG Stahl Hennigsdorf erstmals auf den zweiten Tabellenrang. Viermal stand Post Berlin im Finale um den Pokal des Deutschen Rugby-Sportverbandes der DDR. 1980 verlor man das Endspiel gegen die BSG Lokomotive Wahren Leipzig, 1982, 1986 und 1988 gegen Stahl Hennigsdorf. Gleichzeitig gehörten die Nachwuchsmannschaften Posts zu den stärksten des Landes. 1989 wurden die Junioren DDR-Meister und Pokalsieger, die Jugend Meister, die A-Schüler Pokalsieger und die B-Schüler Meister und Pokalsieger.[1] 1990 wurde das Oberligateam Post Berlins letzter DDR-Vizemeister und schaffte das Erreichen der Bundesligaqualifikation. Aus dem Verein gingen 15 DDR-Nationalspieler hervor.

Nach der politischen Wende spielte der Verein zunächst in der 2. Bundesliga. 1992 erfolgte eine Auszeichnung mit dem Grünen Band für vorbildliche Talentförderung im Verein durch die Dresdner Bank. Im selben Jahr kam es zur Gründung einer ersten Frauenmannschaft bei Post Berlin. Mitte der 1990er Jahre stieg Post zweimal in die Regionalliga ab, sodass man drei Spielzeiten (1996, 1997/98 und 1998/99) drittklassig spielte. Nach dem Abstieg aus der 2. Bundesliga 1995 wurde man 1996 mit zwölf Siegen in zwölf Spielen sicherer Erster in der Regionalliga, stieg aber nach nur einer Spielzeit wieder ab. 1998 verzichtete Post trotz sportlicher Qualifikation auf den Wiederaufstieg. Erst nach einer weiteren Regionalligasaison kehrte der Club 1999 in die 2. Bundesliga zurück.[2]

2003 trat die Rugbysektion aus dem Post SV Berlin aus und gründete den selbstständigen Rugby Klub 03 Berlin e. V.[3] In der Saison 2004/2005 gelang erstmals der Aufstieg in die 1. Bundesliga, stieg aber nach nur einer Spielzeit wieder ab. In der Saison 2007/08 gelang der Wiederaufstieg, sodass der RK 03 seit der Spielzeit 2008/09 kontinuierlich erstklassig spielt. Für seine Erfolge in der Jugendarbeit wurde der Verein ein weiteres Mal mit dem Grünen Band ausgezeichnet.

In der Saison 2009/2010 trainierte Philip Stevenson die erste Mannschaft. Stevenson war zuvor Trainer des SC 1880 Frankfurt und Nationaltrainer der deutschen 7er-Herren- und U21-15er-Nationalmannschaft.[4] Im Jahr 2010 hat der Rugby Klub 03 Berlin mehr als 250 Mitglieder, darunter etwa 80 Spieler im Herrenbereich, 100 bei den Schülern und Jugendlichen sowie 20 Frauen. Am 16. Mai 2010 eröffnete man nach umfangreichen Umbaumaßnahmen den Rugbyplatz im Stadion Buschallee. Das Wiedereröffnungsspiel gegen den Lokalrivalen Berliner Rugby Club war der erste Sieg seit zehn Jahren.

Im Juni 2013 richtete der RK 03 Berlin zum ersten Mal die Berlin Sevens, ein 7er-Rugbyturnier mit internationaler Beteiligung, aus. Das Turnier fungierte gleichzeitig als offene Meisterschaft der Landesverbände. Die Titel gewannen die Teams des Rugby-Verbandes Baden-Württemberg und des Hessischen Rugby-Verband.[5] 2014 unterhielt der Verein eine Frauenmannschaft in der Regionalliga Ost, drei Herrenteams (Bundesliga, Regionalliga Ost Staffeln A und B) und jeweils eine Nachwuchsmannschaft jeder Altersklasse.

Der Rugby Klub erreichte in der Saison 2015/2016 erstmals die Teilnahme am Halbfinale zur Deutschen Meisterschaft. Dort unterlag er jedoch gegen den TV Pforzheim 1834. Auch in darauf folgenden Jahr konnte er die Teilnahme am Halbfinale sichern. Erneut verloren die Berliner gegen den TV Pforzheim und verpassten so das Finale im heimischen Stadion Buschallee.[6]

als Post Berlin:

  • DDR-Oberliga: 2. Platz 1989, 1990
  • DDR-Oberliga: 3. Platz 1984, 1985, 1986, 1987, 1988
  • DDR-Pokalfinalist: 1980, 1982,1986, 1988

Nationalspielern und Nationalspielerinnen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Verein und sein Vorläufer stellte mehrfach Nationalspieler für die deutsche Nationalmannschaft, die Rugby-Union-Nationalmannschaft der DDR und die deutsche 7er-Nationalmannschaft:

  • Philipp Niemier
  • Benjamin Ulrich
  • Falk Duwe
  • Lukas Hinds-Johnson
  • Lukas Rosenthal
  • Jerome Ruhnau
  • Vivian Bahlmann
  • Julia Braun
  • Jenni von Knoblauch
  • Anke Drexler
  • Nicole Schädlich
  • Daniela Schlott
  • Anne Lormis
  • Fredericke Kempter
  • Diana Hartmann

Der Verein, als BSG Post, stellte folgende Nationalspieler für die DDR-Nationalmannschaft:

  • Harald Lorenz
  • Burt Weiß
  • Christian Demuth
  • Willi Ebel
  • Wolfgang Michaelis
  • Peter Wieczorek
  • Frank Bittermann
  • Frank Drenkow
  • Thomas Boeck
  • Andreas Rakoczy
  • Roland Stutz
  • Oliver Woeller
  • Gert Lieck
  • Jörg Pachmann
  • Thomas Führer

Die letzten Spielzeiten des Clubs:[7]

Saison Liga Ebene Position Play-offs
2003/04 2. Bundesliga Nord/Ost II. 1. Meister
2004/05 1. Bundesliga I. 7.
2005/06 2. Bundesliga Nord/Ost II. 1. Vizemeister
2006/07 2. Bundesliga Nord/Ost II. 2.
2007/08 2. Bundesliga Nord/Ost II. 1. Meister
2008/09 1. Bundesliga I. 8.
2009/10 1. Bundesliga I. 7.
2010/11 1. Bundesliga I. 8.
2011/12 1. Bundesliga I. 8.
2012/13 1. Bundesliga Ost I. 2.
Meisterrunde Nord/Ost I. 3. Viertelfinale
2013/14 1. Bundesliga Ost I. 2.
Meisterrunde Nord/Ost I. 3. Viertelfinale
2014/15 1. Bundesliga Ost I. 1.
Meisterrunde Nord/Ost I. 2. Viertelfinale
2015/16 1. Bundesliga Nord/Ost I. 1. Halbfinale
2016/17 1. Bundesliga Nord/Ost I. 1. Halbfinale
2017/18 1. Bundesliga Nord/Ost I. 3.
2018/19 1. Bundesliga Nord/Ost I. 3.
2019/20 1. Bundesliga Nord/Ost I. abgebrochen
2021/22 1. Bundesliga Nord/Ost I. 2. Halbfinale
2022/23 1. Bundesliga Nord/Ost I. 6.
2023/24 1. Bundesliga Nord/Ost I. 7.
  • Aufstieg zum Saisonende
  • Abstieg zum Saisonende
  • Einzelnachweise

    [Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    1. Rugby - DDR-Meisterschaften. sport-record.de; abgerufen am 29. Dezember 2014.
    2. Post SV Berlin Rugby – Chronik 30 Jahre (Memento des Originals vom 20. Februar 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.postsv-rugby.de abgerufen am 26. April 2010
    3. Post SV Berlin Rugby - Archiv (Memento des Originals vom 20. Februar 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.postsv-rugby.de Archiv des Post SV Berlin Rugby; abgerufen am 26. April 2010
    4. Der Aufbauhelfer TotalRugby.de, 5. November 2009; abgerufen am 30. August 2010
    5. Berlin Sevens 2013 großer Erfolg - RBW und Hessen siegreich berlinsevens.de, 14. August 2013; abgerufen am 28. August 2013
    6. Vivian Bahlmann: Rugby-Meisterschaft: Warum das Finale dauerhaft in Weißensee ausgespielt werden soll In: Berliner Zeitung, 3. Juni 2018.
    7. RugbyWeb Ergebnisarchiv rugbyweb.de; abgerufen am 14. Januar 2019